Morphin Aristo 10mg (20 St)

Hersteller Aristo Pharma GmbH
Wirkstoff Morphin
Wirkstoff Menge 7,52 mg
ATC Code N02AA01
Preis 15,47 €
Menge 20 St
Darreichung (DAR) RET
Norm N1
Morphin Aristo 10mg (20 St)

Medikamente Prospekt

Morphin7.52mg
(H)Eisen (III) hydroxid oxid x-WasserHilfsstoff
(H)Eisen hydroxideHilfsstoff
(H)Eisen oxideHilfsstoff
(H)HypromelloseHilfsstoff
(H)Lactose 1-WasserHilfsstoff
Lactose102.36mg
(H)Macrogol 400Hilfsstoff
(H)Magnesium stearat (Ph. Eur.) [pflanzlich]Hilfsstoff
(H)Silicium dioxid, hochdispersHilfsstoff
(H)StearinsäureHilfsstoff
(H)Titan dioxidHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Morphin - peroral

  • Überempfindlichkeit gegen Morphin
  • (paralytischer) Ileus / Risiko eines paralytischen Ileus
  • akutes Abdomen
  • (schwere) Atemdepression mit Hypoxie und / oder Hyperkapnie (wenn keine künstliche Beatmung erfolgt)
  • schweres Bronchialasthma
  • schwere chronisch obstruktive Lungenerkrankung
  • Sekretstau in den Atemwegen
  • in der Akutversorgung: Schädeltrauma und intrakranielle Hypertonie, wenn keine kontrollierte Beatmung durchgeführt wird
  • unkontrollierte Epilepsie
  • akute Lebererkrankung
  • verzögerte Magenentleerung
  • alkohol- oder hypnotikabedingte Unruhezustände
  • gleichzeitige Anwendung
    • mit Opioid-Agonisten / Antagonisten, z. B.
      • Buprenorphin
      • Nalbuphin
      • Pentazocin
    • mit partiellen Opioid-Agonisten, z. B.
      • Naltrexon
      • Nalmefen
    • mit Natriumoxybat
    • von Monoaminoxidase-Hemmern oder innerhalb von 2 Wochen nach deren Absetzen
  • Kinder (genaue Alterseinschränkung siehe jeweilige Zulassung)

 


Art der Anwendung



  • Einnahme der Retardtabletten
    • unzerkaut, unzerkleinert und ungeteilt mit ausreichend Flüssigkeit
    • unabhängig von den Mahlzeiten
    • möglichst morgens und abends (i.d.R. 1mal / 12 Stunden)

Dosierung



  • starke und stärkste Schmerzen
    • individuell dosieren, abhängig von Schwere der Schmerzen, Alter des Patienten und dessen bisherigem Analgetikabedarf
    • Behandlungsbeginn mit nicht retardiertem Morphin (Tablette oder Lösung), um Dosis für angemessene Schmerzkontrolle zu ermitteln
    • anschließende Umstellung auf entsprechende Tagesdosis retardiertes Morphin
    • Behandlung weiter bestehender Schmerzen (Durchbruchschmerzen) mit unretardiertem Morphin (Tablette oder Lösung)
    • für Neueinstellung der Dosis ggf. Darreichungsformen mit geringerem Wirkstoffgehalt wählen, evt. auch zusätzlich zu einer bestehenden Therapie mit Retardtabletten
    • Umstellung von parenteraler Morphintherapie auf Morphin-Retardtabletten: vorsichtige Behandlung unter Berücksichtigung der individuell unterschiedlichen Empfindlichkeit (Tagesbedarf nicht überschätzen)
    • Dosiserhöhung bei sich verstärkender Schmerzsymptomatik
    • individuell optimale Einstellung: Schmerzlinderung für 12 Stunden ohne bzw. mit zu vertretenden Nebenwirkungen
    • ausreichend hohe und gleichzeitig die im Einzelfall kleinste schmerzlindernd wirksame Dosis anstreben
    • chron. Schmerzen: Dosierung nach festem Zeitplan bevorzugen
    • Patienten mit einer anderen zusätzlichen Schmerztherapie (z.B. Operation, Plexusblockade): nach Maßnahme Dosisneueinstellung
    • Erwachsene und Jugendliche (+ACY-gt+ADsAPQ- 12 Jahre)
      • 1 Retardtablette (10 mg Morphinsulfat) 1mal / 12 Stunden
      • schwere Schmerzen: initial 10 - 30 mg Morphinsulfat 1mal / 12 Stunden, bei < 70 kg KG geringere Initialdosis
    • Behandlungsdauer
      • entscheidet Arzt in Abhängigkeit von den Schmerzbeschwerden.
      • auf keinen Fall länger als unbedingt notwendig anwenden
      • wenn entsprechend Art und Schwere der Erkrankung eine länger dauernde Schmerzbehandlung mit diesem Arzneimittel erforderlich scheint
        • sorgfältige und in kurzen Abständen regelmäßige Überprüfung (ggf. durch Anwendungspausen), ob und inwieweit medizinisches Erfordernis weiter besteht
        • ggf. auf geeignetere Darreichungsformen ausweichen
        • chronische Schmerzzustände: festes Dosierungsschema bevorzugen
      • schrittweise Absetzen (Risiko des Auftretens von Entzugserscheinungen bei plötzlichem Behandlungsabbruch)
    • Kinder (< 12 Jahre)
      • keine ausreichend dokumentierten Erfahrungen vorliegend
    • ältere Patienten (+ACY-gt+ADsAPQ- 75 Jahre), Patienten mit schlechtem körperlichem Allgemeinzustand
      • können empfindlicher auf Morphin reagieren
      • Dosiseinstellung vorsichtiger und/ oder längere Dosisintervalle
      • ggf. auf geringere Wirkstoffstärken ausweichen
    • Leber- oder Nierenfunktionsstörungen, Verdacht auf verzögerte Magen-Darm-Passage
      • besonders vorsichtige Dosierung

Indikation



Erwachsene und Kinder >/= 6 Jahre

  • Starke und stärkste Schmerzen

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Morphin - peroral

  • Erkrankungen des Immunsystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Überempfindlichkeitsreaktionen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • anaphylaktische Reaktionen
      • anaphylaktoide Reaktionen
  • Endokrine Erkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • erhöhte ADH-Sekretion
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion (SIADH; Leitsymptom: Hyponatriämie)
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Appetitabnahme bis zum Appetitverlust
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • Hinweis
      • Morphin zeigt vielfältige psychische Nebenwirkungen, die hinsichtlich Stärke und Art individuell unterschiedlich (je nach Persönlichkeit und Behandlungsdauer) in Erscheinung treten
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Stimmungsänderungen, meist Euphorie aber auch Dysphorie
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Veränderungen der Aktiviertheit (meist verminderte Aktivität/Dämpfung, aber auch Hyperaktivität oder Agitiertheit)
      • Schlaflosigkeit
      • Veränderungen der kognitiven und sensorischen Leistungsfähigkeit
        • Denkstörungen
        • Wahrnehmungsstörungen (z.B. Halluzinationen)
        • Verwirrtheit
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • verminderte Libido
      • Potenzschwäche
      • Abhängigkeit
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Albträume (meist bei älteren Patienten)
      • Schlafstörungen
      • Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • Hinweis
      • Morphin führt dosisabhängig zu einer Atemdämpfung und Sedierung in unterschiedlichem Ausmaß von leichter Müdigkeit bis zur Benommenheit
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Kopfschmerzen
      • Schwindel
      • Geschmacksstörungen
      • unwillkürliche Muskelkontraktionen
      • Somnolenz
      • Sedierung (dosisabhängig)
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Konvulsionen / Krampfanfälle
      • Myoklonie (bei Überdosierung oder zu rascher Dosiserhöhung bei älteren Patienten oder Patienten mit Niereninsuffizienz)
      • Synkope
      • Parästhesien
      • Orientierungsstörung
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Tremor
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Benommenheit
      • intrakranieller Druckanstieg (der zuerst behandelt werden sollte)
      • Hyperalgesie (insbesondere in hoher Dosierung; kein Ansprechen auf eine weitere Dosiserhöhung von Morphin; ggf. Dosisreduktion oder Opioidrotation erforderlich)
      • Allodynie (insbesondere in hoher Dosierung; kein Ansprechen auf eine weitere Dosiserhöhung von Morphin; ggf. Dosisreduktion oder Opioidrotation erforderlich)
      • Schlafapnoe-Syndrom
  • Augenerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Miosis
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • verschwommenes Sehen
      • Doppeltsehen (Diplopie)
      • Nystagmus
  • Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Vertigo
  • Herzerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Palpitationen
      • Tachykardie
      • Bradykardie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Herzversagen / Herzinsuffizienz
  • Gefäßerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Gesichtsrötung (Flush)
      • Blutdruckabfall / Hypotonie
      • Blutdruckanstieg / Hypertonie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • orthostatische Hypotonie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Hitzegefühl / Hitzewallungen
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Bronchospasmus
      • Bronchokonstriktion
      • Lungenödem
      • Atemdepression (zumeist mit Apnoe; dosisabhängig)
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Dyspnoe
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • verringerter Hustenreflex
      • nicht-kardiogen bedingte Lungenödeme
        • nach rascher Dosissteigerung
        • bei intensivmedizinisch behandelten Patienten
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Obstipation (bei Dauerbehandlung)
      • Übelkeit (dosisabhängig)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Bauchschmerzen
      • Mundtrockenheit (dosisabhängig)
      • Erbrechen (besonders zu Beginn der Behandlung)
      • Dyspepsie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • paralytischer Ileus
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Erhöhung der Pankreasenzyme bzw. Pankreatitis, einschließlich
        • Pankreatitis-Exazerbation
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Darmverschluss
      • Zahnerkrankungen (ursächlicher Zusammenhang zur Morphin-Behandlung nicht belegt)
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Spasmen des Gallentrakts
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Gallenkoliken
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hautausschlag
      • Schwitzen / Hyperhidrosis
      • Überempfindlichkeitsreaktionen, wie
        • Urtikaria
        • Pruritus
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • andere Hautausschläge (z.B. Exantheme)
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Muskelspasmen / Myoklonie
      • Muskelrigidität
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Harnretention (insbesondere bei Prostataadenom oder Harnröhrenstenose)
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Spasmen des Harntrakts
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Nierenkoliken
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Ureterspasmus
      • Dysurie
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Erektionsstörungen
      • Amenorrhoe
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Unwohlsein
      • Asthenie
      • Ermüdung / Müdigkeit
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • periphere Ödeme (bilden sich nach Absetzen zurück)
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Entzugserscheinungen (Abstinenzsyndrom)
        • die Anwendung von Opioid-Analgetika kann mit der Entwicklung von körperlicher und/oder psychischer Abhängigkeit oder Toleranz einhergehen
        • wenn die Gabe von Opioiden abrupt beendet wird oder eine Gabe von Opioid-Antagonisten erfolgt, kann ein Abstinenzsyndrom ausgelöst werden
        • kann in manchen Fällen auch zwischen den Dosen auftreten
        • körperliche Entzugssymptome u.a. Körperschmerzen, Tremor, Restless Legs Syndrom, Diarrhö, Bauchkolik, Übelkeit, grippeähnliche Symptome, Tachykardie und Mydriasis
        • psychische Symptome u.a. dysphorische Stimmung, Angst und Reizbarkeit
        • Arzneimittelabhängigkeit geht häufig mit "Drogenhunger" einher
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Schüttelfrost
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Toleranzentwicklung
      • Arzneimittelentzugssyndrom bei Neugeborenen
      • allgemeine Schwäche bis hin zum Ohnmachtsanfall
  • Untersuchungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Anstieg der Leberenzyme

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Morphin - peroral

  • Indikationseinschränkung
    • Morphin sollte nicht bei idiopathischen oder psychopathologischen Schmerzzuständen angewendet werden
  • besonders sorgfältige ärztliche Überwachung und ggf. Dosisreduktion erforderlich bei
    • Abhängigkeit von Opioiden, Patienten mit Substanzmissbrauch in der Anamnese
      • Opioid-Toleranz, physischer Abhängigkeit oder Entzugserscheinungen (siehe unten)
      • psychischer Abhängigkeit (Arzneimittelsucht), Missbrauchsprofil und Vorgeschichte von Drogen- und / oder Alkoholmissbrauch (siehe unten)
    • Bewusstseinsstörungen (unklaren Ursprungs)
    • Krankheitszuständen, bei denen eine Störung des Atemzentrums und der Atemfunktion vorliegt oder vermieden werden muss (schwer beeinträchtigte Atemfunktion, Atemdepression (siehe unten), Bronchialasthma, Obstruktion der oberen Atemwege)
    • Schlafapnoe
    • (schwerem) Cor pulmonale
    • Kopfverletzungen
    • Hirnverletzungen (intrakranielle Läsionen) oder Zustände mit erhöhtem Hirndruck, wenn nicht eine Beatmung durchgeführt wird
    • Hypotension bei Hypovolämie
    • Prostatahyperplasie mit Restharnbildung (Gefahr der Blasenruptur durch Harnverhalten)
    • Harnwegsverengungen oder Koliken der Harnwege, Spasmen des Harntrakts
    • Gallenwegserkrankungen, Spasmen des Gallentrakts
    • obstruktive und entzündliche Darmerkrankungen
    • Obstipation
    • Phäochromozytom
    • Nebennierenrindeninsuffizienz
    • Pankreatitis
    • (schwere) Beeinträchtigung der Nierenfunktion
    • (schwere) Beeinträchtigung der Leberfunktion
    • Hypothyreose
    • epileptische Anfallsleiden oder erhöhter Neigung zu Krampfanfällen
    • ältere Patienten
    • Peritonealdialyse
    • gleichzeitiger Anwendung von anderen zentraldämpfend wirkenden Arzneimitteln
    • Therapie mit Monoaminoxidase-Hemmern (MAO-Hemmer)
  • Atemdepression
    • Atemdepression ist die bedeutsamste Gefährdung einer Opioidüberdosierung
    • bei der Behandlung älterer Patienten ist das Risiko einer Atemdepression erhöht
  • schlafbezogene Atmungsstörungen
    • Opioide können schlafbezogene Atmungsstörungen einschließlich zentraler Schlafapnoe und schlafbezogener Hypoxämie verursachen
    • Anwendung von Opioiden geht mit einer dosisabhängigen Erhöhung des Risikos für eine zentrale Schlafapnoe einher
    • Opioide können auch eine Verschlimmerung einer bereits bestehenden Schlaf-Apnoe verursachen
    • bei Patienten mit zentraler Schlafapnoe sollte eine Verringerung der Opioidgesamtdosis in Betracht gezogen werden
  • Risiko durch gleichzeitige Anwendung von Sedativa wie Benzodiazepinen oder verwandten Arzneimitteln
    • gleichzeitige Anwendung von Morphin und Sedativa wie Benzodiazepinen oder verwandten Arzneimitteln kann zu Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod führen
    • aufgrund dieser Risiken sollte eine gleichzeitige Verordnung mit diesen Sedativa Patienten vorbehalten sein, für die keine alternativen Behandlungsoptionen infrage kommen
    • wenn die Entscheidung getroffen wird, Morphin gleichzeitig mit Sedativa zu verordnen, sollte die niedrigste wirksame Dosis angewendet werden und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich sein
    • Patienten engmaschig auf Anzeichen und Symptome einer Atemdepression und Sedierung überwachen
      • dringend empfohlen, Patienten und ihre Betreuungspersonen anzuweisen, auf diese Symptome zu achten
  • Opioid-Toleranz, physische Abhängigkeit und Entzugssyndrom (Abstinenzsyndrom)
    • Wirkstoff hat Suchtpotential, daher sollte die Verordnung dieses Arzneimittels mit großer Vorsicht erfolgen
    • bei längerfristiger Anwendung von Morphin kann es zur Entwicklung einer Toleranz mit der Erfordernis höherer Dosen zum Erzielen des erwünschten analgetischen Effektes kommen
    • (chronische) Anwendung von Opioidanalgetika kann mit der Entwicklung von körperlicher und / oder psychischer Abhängigkeit oder Toleranz verbunden sein
      • bei abrupter Beendigung der Therapie kann ein Entzugssyndrom auftreten
      • Risiko steigt mit längerer Anwendungsdauer und höherer Dosierung des Arzneimittels
    • Symptome können verringert werden
      • durch Anpassung der Dosis oder der Darreichungsform sowie
      • über das schrittweise Absetzen von Morphin
    • chronische Schmerzpatienten
      • Risiko psychischer Abhängigkeit bei bestimmungsgemäßer Anwendung deutlich reduziert bzw. differenziert zu bewerten
    • Behandlungsende
      • wenn die Therapie mit Morphin nicht mehr länger erforderlich ist, kann es ratsam sein, die Tagesdosis allmählich zu reduzieren, um das Auftreten der Symptome eines Entzugssyndroms zu vermeiden
      • Absetzen nach wiederholter Anwendung oder Applikation eines Opiatantagonisten kann ein typisches Entzugsbild (Entzugssyndrom) auslösen
  • psychische Abhängigkeit (Arzneimittelsucht), Missbrauchspotential und Vorgeschichte von Drogen- und oder Alkoholmissbrauch
    • Morphin besitzt ähnlich wie andere starke Opioide ein Missbrauchspotential und kann daher von Personen mit latenten oder manifesten Suchterkrankungen bewusst missbraucht werden
      • psychische Abhängigkeit (Arzneimittelsucht) kann sich nach Gabe opioidhaltiger Analgetika wie Morphin entwickeln
    • besondere Vorsicht bei anamnestischem Alkohol-, Drogen- oder Arzneimittelmissbrauch
    • gleichzeitiger Konsum von illegalen Opioiden, Benzodiazepinen, Alkohol oder anderen zentral dämpfenden Substanzen
      • kann in Anbetracht der Potenzierung der Atemdepression zum Tod durch Atemstillstand führen
      • bei gleichzeitiger Einnahme von Alkohol und Morphin können vermehrt Nebenwirkungen von Morphin auftreten
        • gleichzeitige Einnahme sollte vermieden werden
  • missbräuchliche parenterale Verabreichung
    • nur für den oralen Gebrauch bestimmt
    • missbräuchliche parenterale Verabreichung kann wegen der Bestandteile zu schwerwiegenden, potentiell letalen unerwünschten Ereignissen (z.B. Lungengranulomen) führen
  • Anwendung prä- und postoperativ (innerhalb 24 Stunden nach der OP)
    • nur mit Vorsicht bzw. nicht empfohlen, wegen des gegenüber Nichtoperierten in der postoperativen Phase höheren Risikos eines Ileus oder einer Atemdepression
    • aufgrund der analgetischen Wirkung von Morphin können schwerwiegende intraabdominelle Komplikationen wie z. B. eine Darmperforation maskiert werden
    • Patienten, bei denen weitere schmerzreduzierende Maßnahmen vorgenommen werden sollen (z. B. Operation mit Plexusblockade)
      • sollten innerhalb von 4 Stunden vor dem Eingriff kein schnell freisetzendes Morphin erhalten
    • wenn eine Behandlung mit Morphin indiziert ist
      • Dosierung an die neuen postoperativen Anforderungen anpassen
  • Hyperalgesie
    • insbesondere bei hohen Dosen kann Hyperalgesie auftreten, die nicht auf eine weitere Erhöhung der Morphindosis anspricht
    • Reduzierung der Morphindosis oder eine Umstellung des Opioids kann erforderlich sein
  • Nebennierenrindeninsuffizienz
    • bei bestehender Nebennierenrindeninsuffizienz (z.B. Morbus Addison) sollte die Plasmakortisolkonzentration kontrolliert und ggf. Corticoide substituiert werden
    • Opioid-Analgetika können eine reversible Nebenniereninsuffizienz verursachen, die eine Überwachung und eine Ersatztherapie mit Glucocorticoiden erfordert
      • Symptome einer Nebenniereninsuffizienz können z.B. Übelkeit, Erbrechen, Appetitverlust, Erschöpfung, Schwäche, Schwindelgefühl oder niedriger Blutdruck sein
  • verminderte Spiegel von Sexualhormonen und erhöhte Prolactin-Spiegel
    • Opioide wie Morphin können eine pharmakologische Wirkung auf die Hypothalamus-Hypophysen- oder Gonaden-Achsen haben
    • Langzeitanwendung von Opioidanalgetika kann mit verminderten Spiegeln von Sexualhormonen und erhöhten Prolaktin-Spiegeln einhergehen
    • zu den klinischen Symptomen zählen verminderte Libido, Impotenz oder Amenorrhö
  • akutes Thorax-Syndrom (ATS) bei Patienten mit Sichelzellkrankheit (SZK)
    • aufgrund eines möglichen Zusammenhangs zwischen ATS und der Anwendung von Morphin bei SZK-Patienten, die während einer vasookklusiven Krise mit Morphin behandelt werden, ist eine engmaschige Überwachung auf ATS-Symptome angezeigt
  • Rifampicin
    • Morphin-Plasmakonzentrationen können durch Rifampicin reduziert werden
    • analgetische Wirkung von Morphin sollte während und nach der Behandlung mit Rifampicin überwacht und die Dosierungen von Morphin angepasst werden
  • MAO-Hemmer
    • Morphin muss mit Vorsicht bei Patienten verabreicht werden, die MAO-Hemmer einnehmen oder die innerhalb der letzten 2 Wochen MAO-Hemmer erhalten haben
  • Thrombozytenhemmung mit oralen P2Y12-Inhibitoren
    • verminderte Wirksamkeit der P2Y12-Inhibitor-Therapie wurde während des 1. Tages einer gleichzeitigen Behandlung mit P2Y12-Inhibitoren und Morphin festgestellt
  • Verhütung
    • wegen der mutagenen Eigenschaften von Morphin sollte dieser Wirkstoff Männern und Frauen im zeugungs- bzw. gebärfähigen Alter nur dann verabreicht werden, wenn eine wirksame Verhütung sichergestellt ist
  • bei Anwendung zur Substitutionsbehandlung
    • Behandlung sollte durch einen Arzt erfolgen, der Erfahrung in der Substitutionsbehandlung hat
    • bei Schmerzen unter einer Substitutionsbehandlung
      • nach Verifizierung des somatischen Korrelats zusätzliche analgetische Behandlung erforderlich (ggf. Betreuung über Spezialeinrichtung)
    • Patient muss über den Toleranzverlust und die erhöhte Gefahr einer Überdosierung bei erneutem Opioidkonsum nach Unterbrechung der Substitutionsbehandlung informiert werden
  • Doping
    • Anwendung von Morphin kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen
  • Kinder
    • Empfehlungen und Hinweise unterscheiden sich je nach Zulassungsstatus - siehe jeweilige Herstellerinformation
  • zusätzliche Hinweise für die verzögert freisetzende Darreichungsform
    • als Ganzes schlucken, nicht zerteilen, zerkauen oder zerreiben
    • die Einnahme zerteilter, zerkauter oder zerriebener Tabletten führt zu einer schnellen Wirkstofffreisetzung und zur Resorption einer möglicherweise letalen Dosis von Morphin

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Morphin - peroral

siehe Therapiehinweise


Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Morphin - peroral

  • Morphin darf in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der Nutzen für die Mutter das Risiko für das Kind klar überwiegt
  • beim Menschen keine ausreichenden Daten vorliegend, die die Bewertung eines möglichen teratogenen Risikos erlauben würden
  • möglicher Zusammenhang mit einer erhöhten Häufigkeit von Leistenbrüchen berichtet
  • Morphin passiert die Plazentaschranke
  • Neugeborene
    • Neugeborene, deren Mütter während der Schwangerschaft Opioidanalgetika erhalten haben, sollten auf Anzeichen eines neonatalen Entzugssyndroms überwacht werden
      • Behandlung kann ein Opioid und unterstützende Behandlung umfassen
  • tierexperimentelle Studien
    • Untersuchungen an Tieren zeigten ein Schädigungspotential für die Nachkommen während der gesamten Dauer der Trächtigkeit
  • Entbindung
    • Morphin kann die Dauer der Wehentätigkeit verlängern oder verkürzen
    • Neugeborene, deren Mütter während der Entbindung Opioidanalgetika erhalten, sollten auf Anzeichen einer Atemdepression oder eines Entzugssyndroms überwacht werden
      • ggf. mit einem spezifischen Opioidantagonisten behandeln
  • Männer und Frauen im zeugungs- und gebärfähigen Alter
    • wegen der mutagenen Eigenschaften von Morphin sollte es Männern und Frauen im zeugungs- und gebärfähigen Alter nur dann verabreicht werden, wenn eine wirksame Verhütung sichergestellt ist
  • Fertilität
    • gem. tierexperimenteller Studien kann Morphin die Fertilität reduzieren

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Morphin - peroral

  • vom Stillen wird abgeraten
    • da beim Säugling klinisch relevante Konzentrationen erreicht werden können
  • Übergang in die Muttermilch
    • Morphin erreicht dort höhere Konzentrationen als im mütterlichen Plasma

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Einnahme in aufrechter Körperhaltung.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit ist nicht empfohlen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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