M STADA 20 mg/ml (5 St)

Hersteller Aliud Pharma GmbH
Wirkstoff Morphin
Wirkstoff Menge 15,04 mg
ATC Code N02AA01
Preis 19,66 €
Menge 5 St
Darreichung (DAR) ILO
Norm N1
M STADA 20 mg/ml (5 St)

Medikamente Prospekt

Morphin15.04mg
(H)Natrium chloridHilfsstoff
(H)Salzsäure 25+ACUHilfsstoff
(H)StickstoffHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
(H)Gesamt Natrium IonZusatzangabe2.7876mg
[Basiseinheit = 1 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Morphin - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Morphin
  • Ileus, Risiko eines paralytischen Ileus
  • Atemdepression; schwere Atemdepression mit Hypoxie oder Hyperkapnie
  • schwere chronisch obstruktive Atemwegserkrankungen
  • schweres Bronchialasthma
  • Sekretstau
  • akutes Abdomen
  • akute Lebererkrankung
  • Zustände von Agitiertheit während der Wirkung von Alkohol oder Hypnotika
  • bei intrathekaler oder epiduraler Anwendung: Gerinnungsstörungen und Infektionen im Injektionsgebiet
  •  


Art der Anwendung



  • Injektionslösung
    • intramuskulär oder subkutan injizieren sowie
    • intravenös, epidural oder intrathekal injizieren oder infundieren
  • weitere Hinweise s. Fachinformation

Dosierung



Basiseinheit: 1 ml Injektionslösung enthält 20 mg Morphinsulfat (Ph. Eur.) entsprechend 15,04 mg Morphin.

  • starke und stärkste Schmerzen
    • individuell dosieren, angepasst an Stärke der Schmerzen und individuelle Empfindlichkeit des Patienten
    • grundsätzlich ausreichend hohe und gleichzeitig die im Einzelfall kleinste, schmerzlindernd wirksame Dosis anstreben
    • Behandlung chronischer Schmerzen: Dosierung nach festem Zeitplan bevorzugen
    • Patienten, die einer anderen zusätzlichen Schmerztherapie (z.B. Operation, Plexusblockade) unterzogen werden: Dosisneueinstellung nach dem Eingriff
    • i.m. oder s.c.
      • 10 - 30 mg Morphinsulfat
      • Kinder
        • 0,05 - 0,2 mg Morphinsulfat / kg KG
        • max. Einzeldosis: 15 mg Morphinsulfat
    • i.v. (falls bes. rascher Wirkungseintritt erforderlich)
      • 5 - 10 mg Morphinsulfat langsam i.v.
      • Injektionsgeschwindigkeit: 10 mg Morphinsulfat / Min., ggf. Verdünnung mit isotonischer NaCl-Lösung
      • Kinder
        • 0,05 - 0,1 mg Morphinsulfat / kg KG
        • Verdünnung mit isotonischer NaCl-Lösung empfohlen
    • i.m., s.c. und i.v. Anwendung
      • Einzeldosen bei nachlassender Wirkung, i.d.R. 1mal / 4 - 6 Stunden, wiederholen
    • epidural
      • 1 - 4 mg Morphinsulfat (verdünnt mit 10 - 15 ml isotonischer NaCl-Lösung)
      • Kinder
        • 0,05 - 0,1 mg Morphinsulfat / kg KG
        • Verdünnung mit isotonischer NaCl-Lösung empfohlen
    • intrathekal
      • 0,5 - 1,0 mg Morphinsulfat (verdünnt mit 1 - 4 ml isotonischer NaCl-Lösung)
      • Kinder
        • 0,02 mg Morphinsulfat / kg KG
        • Verdünnung mit isotonischer NaCl-Lösung empfohlen
    • epidurale und insbes. intrathekaler Anwendung
      • Einzeldosisangabe entspricht häufig Tagesdosis (längere Wirkdauer)
    • Behandlungsdauer
      • Anwendung nicht länger als unbedingt notwendig
      • wenn eine länger dauernde Schmerzbehandlung erforderlich ist, regelmäßig und in kurzen Abständen überprüfen (ggf. durch Anwendungspausen), ob und in welcher Dosis das Arzneimittel weiter gegeben werden kann, ggf. auf geeignetere Darreichungsformen ausweichen
      • schrittweise Absetzen (Risiko des Auftretens von Entzugserscheinungen bei plötzlichem Behandlungsabbruch)
    • ältere Patienten (+ACY-gt+ADsAPQ- 75 Jahre), Patienten mit schlechtem körperlichem Allgemeinzustand
      • können empfindlicher auf Morphin reagieren
      • Dosiseinstellung vorsichtiger und/ oder längere Dosisintervalle
      • ggf. auf geringere Wirkstoffstärken ausweichen
    • Leber- oder Niereninsuffizienz, Verdacht auf verzögerte Magen-Darm-Passage
      • bes. vorsichtig dosieren

Indikation



Erwachsene und Kinder >/= 6 Jahre

  • Starke und stärkste Schmerzen

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Morphin - invasiv

  • Erkrankungen des Immunsystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Überempfindlichkeitsreaktionen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • bei epiduraler oder intrathekaler Morphingabe
        • Reaktivierung von Herpes labialis Infektionen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • anaphylaktische Reaktionen
      • anaphylaktoide Reaktionen
  • Endokrine Erkrankungen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion (SIADH; Leitsymptom: Hyponatriämie)
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Appetitabnahme bis zum Appetitverlust
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • allgemein
      • Morphin zeigt vielfältige psychische Nebenwirkungen, die hinsichtlich Stärke und Art individuell unterschiedlich (je nach Persönlichkeit und Behandlungsdauer) in Erscheinung treten
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Stimmungsveränderungen, meist Euphorie aber auch Dysphorie
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Veränderungen der Aktiviertheit (meist Dämpfung, aber auch Hyperaktivität oder Agitiertheit)
      • Schlaflosigkeit
      • Veränderungen der kognitiven und sensorischen Leistungsfähigkeit (z.B. Denkstörungen, Wahrnehmungsstörungen/Halluzinationen, Verwirrtheit)
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Abhängigkeit
        • Anwendung von Opioid-Analgetika kann mit der Entwicklung von körperlicher und/oder psychischer Abhängigkeit oder Toleranz einhergehen
        • wenn die Gabe von Opioiden abrupt abgesetzt wird oder eine Gabe von Opioidantagonisten erfolgt, kann ein Abstinenzsyndrom ausgelöst werden
          • kann in manchen Fällen auch zwischen den Dosen auftreten
        • zu den körperlichen Entzugssymptomen gehören: Körperschmerzen, Tremor, Restless Legs-Syndrom, Diarrhö, Bauchkolik, Übelkeit, grippeähnliche Symptome, Tachykardie und Mydriasis
        • psychische Symptome sind u.a. dysphorische Stimmung, Angst und Reizbarkeit
        • Arzneimittelabhängigkeit geht häufig mit „Drogenhunger" einher
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Benommenheit
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Kopfschmerzen
      • Schwindel
      • Sedierung, in unterschiedlichem Ausmaß von leichter Müdigkeit bis zur Benommenheit (dosisabhängig)
      • Somnolenz
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Konvulsionen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Tremor
      • unwillkürliches Muskelzucken
      • epileptische Krampfanfälle, insbesondere bei epiduraler oder intrathekaler Gabe
      • bei der epiduralen und intrathekalen Morphingabe
        • schwerwiegende neurologische Symptome wie Paresen, die z.B. auf eine Granulombildung im Bereich der Katheterspitze zurückgehen können
        • verspätete Atemhemmung (bis zu 24 Stunden)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Hyperalgesie oder Allodynie, die nicht auf eine weitere Dosiserhöhung von Morphin ansprechen (ggf. Dosisreduktion oder Opioidrotation erforderlich)
      • Atemdämpfung (dosisabhängig)
      • Schlaf-Apnoe Syndrom
      • Synkope
      • Parästhesien
  • Augenerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Miosis
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • verschwommenes Sehen
      • Doppeltsehen
      • Nystagmus (Augenzittern)
  • Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Vertigo
  • Gefäßerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • klinisch bedeutsamer Abfall als auch Anstieg vom Blutdruck, Hypertonie
      • Gesichtsrötung
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Orthostasesyndrom
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Hitzegefühl
  • Herzerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • klinisch bedeutsamer Abfall als auch Anstieg der Herzfrequenz (Tachykardie / Bradykardie)
      • Herzklopfen / Palpitationen
      • Herzversagen
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Lungenödem
      • Atemdepression (dosisabhängig)
        • bei epiduraler oder intrathekaler Morphingabe sehr selten auch verspätet (bis zu 24 Stunden) möglich
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Bronchospasmen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Dyspnoe
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Husten vermindert
      • nicht-kardiogen bedingte Lungenödeme (bei intensivmedizinisch behandelten Patienten beobachtet)
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Obstipation (v.a. bei Dauerbehandlung)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Erbrechen (besonders zu Beginn der Behandlung)
      • Appetitlosigkeit, Anorexie
      • Dyspepsie
      • Geschmacksveränderungen
      • Übelkeit (dosisabhängig)
      • Mundtrockenheit (dosisabhängig)
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Erhöhung der Pankreasenzyme bzw. Pankreatitis
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Darmverschluss
      • Bauchschmerzen
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Gallenkoliken
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Erhöhung leberspezifischer Enzyme
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Veränderungen der Leberenzyme
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hyperhidrose
      • Überempfindlichkeitsreaktionen wie Urticaria, Pruritus
      • Kontaktdermatitis
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • andere Hautausschläge wie Exantheme
      • periphere Ödeme (bilden sich nach Absetzen zurück)
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Muskelkrämpfe
      • Muskelstarre / Muskelrigidität
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Störungen bei der Blasenentleerung, Harnretention
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Nierenkoliken
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • verringerte Libido
      • verringerte Potenz
      • Amenorrhoe
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Unwohlsein
      • Asthenie
      • Ermüdung
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Schmerz
      • Reizung an der Verabreichungsstelle
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Entzugserscheinungen (Abstinenzsyndrom)
        • Anwendung von Opioid-Analgetika kann mit der Entwicklung von körperlicher und/oder psychischer Abhängigkeit oder Toleranz einhergehen
        • wenn die Gabe von Opioiden abrupt abgesetzt wird oder eine Gabe von Opioidantagonisten erfolgt, kann ein Abstinenzsyndrom ausgelöst werden
          • kann in manchen Fällen auch zwischen den Dosen auftreten
        • zu den körperlichen Entzugssymptomen gehören: Körperschmerzen, Tremor, Restless Legs-Syndrom, Diarrhö, Bauchkolik, Übelkeit, grippeähnliche Symptome, Tachykardie und Mydriasis
        • psychische Symptome sind u.a. dysphorische Stimmung, Angst und Reizbarkeit
        • Arzneimittelabhängigkeit geht häufig mit „Drogenhunger" einher
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Schüttelfrost
      • periphere Ödeme
      • Zahnveränderungen (ursächlicher Zusammenhang zur Morphin-Therapie konnte jedoch nicht hergestellt werden)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • allgemeine Schwäche, bis hin zum Ohnmachtsanfall
      • körperliche Abhängigkeit mit Arzneimittelentzugssyndrom (Abstinenzsyndrom)
      • Arzneimitteltoleranz
      • Arzneimittelentzugssyndrom bei Neugeborenen

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Morphin - invasiv

  • suchterzeugender Wirkstoff
    • bei der Verordnung dieses Arzneimittels extreme Vorsicht geboten
  • sorgfältige ärztliche Überwachung und ggf. Dosisreduktion erforderlich bei:
    • Bewusstseinsstörungen, Koma
    • Delirium tremens
    • Kopfverletzungen
    • Hirnverletzungen (intrakranielle Läsionen)
    • erhöhter Hirndruck (wenn nicht eine Beatmung durchgeführt wird)
    • Bewusstseinsstörungen unklaren Ursprungs
    • Krankheitszuständen, bei denen eine Störung des Atemzentrums und der Atemfunktion vorliegt oder vermieden werden muss
    • schwer beeinträchtigter Atemfunktion
    • Atemdepression
    • Zyanose
    • Cor pulmonale
    • Schlaf-Apnoe
    • gleichzeitiger Anwendung von anderen zentraldämpfend wirkenden Arzneimitteln
    • Therapie mit Monoaminoxidase-Hemmern (MAO-Hemmer)
    • Opioid-Toleranz, physischer Abhängigkeit oder Entzugserscheinungen
    • psychischer Abhängigkeit (Arzneimittelsucht), Missbrauchsprofil und Vorgeschichte von Drogen- und/oder Alkoholmissbrauch
    • Hypotonie zusammen mit Hypovolämie
    • Prostatahyperplasie mit Restharnbildung (Gefahr der Blasenruptur durch Harnverhalten)
    • Harnwegsverengungen oder Koliken der Harnwege
    • Gallenwegserkrankungen
    • Krämpfen der Gallenwege oder nach einer Operation der Gallenwege und nach einer chirurgischen Anastomose
    • eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion
    • obstruktiven und entzündlichen Darmerkrankungen
    • Ileus
    • Phäochromozytom
    • Pankreatitis
    • Hypothyreose
    • epileptischen Anfallsleiden oder erhöhter Neigung zu Krampfanfällen, Krampfstörungen
    • Bronchialasthma oder übermäßiger Bronchialsekretion
    • Behandlung von älteren Patienten
    • Obstipation
    • intrathekaler und epiduraler Anwendung bei gleichzeitig bestehenden Vorerkrankungen des Nervensystems und bei gleichzeitiger systemischer Gabe von Glucocorticoiden
    • Anwendung bei Kindern unter einem Jahr
    • Patienten in höherem Lebensalter oder mit reduziertem Allgemeinzustand
    • Bestehen einer Schwangerschaft
    • Stillzeit
  • Atemdepression
    • Atemdepression ist die bedeutsamste Gefährdung einer Opioidüberdosierung
    • Opioide können zu schlafbedingten Atmungsstörungen einschließlich zentraler Schlaf-Apnoe und schlafbedingter Hypoxämie führen
      • Anwendung von Opioiden kann das Risiko einer zentralen Schlaf-Apnoe bei manchen Patienten dosisabhängig erhöhen
      • Opioide können auch eine Verschlimmerung einer bereits bestehenden Schlaf-Apnoe verursachen
      • bei Patienten mit einer zentralen Schlaf-Apnoe sollte eine Senkung der Opioid-Gesamtdosis in Erwägung gezogen werden
  • Kinder und Jugendliche
    • Risiko einer Atemdepression besteht bei allen Kindern
    • Neugeborene (insbesondere diejenigen, die spontan atmen) haben möglicherweise eine erhöhte Anfälligkeit
    • Kinder < 1 Jahr
      • bei Kindern < 1 Jahr darf Morphin nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden, da eine erhöhte Empfindlichkeit für die beeinträchtigende Wirkung auf die Atemfunktion besteht
  • Morphin sollte nicht bei idiopathischen oder psychopathologischen Schmerzzuständen angewendet werden
  • Opiod-Toleranz
    • bei längerfristiger Anwendung von Morphin kann es zur Entwicklung einer Toleranz mit der Notwendigkeit höherer Dosen zum Erzielen des erwünschten analgetischen Effektes kommen
    • es besteht Kreuztoleranz zu anderen Opioiden
  • Abhängigkeit und Entzugssyndrom (Abstinenzsyndrom)
    • Anwendung von Opioid-Analgetika kann mit der Entwicklung von körperlicher und/ oder psychischer Abhängigkeit oder Toleranz verbunden sein und bei abrupter Beendigung der Therapie kann ein Entzugssyndrom auftreten
      • Risiko steigt mit längerer Anwendungsdauer und höherer Dosierung des Arzneimittels
      • Symptome können durch Anpassung der Dosis oder der Darreichungsform sowie über das schrittweise Absetzen von Morphin verringert werden
    • bei bestimmungsgemäßer Anwendung bei chronischen Schmerzpatienten ist das Risiko psychischer Abhängigkeit deutlich reduziert bzw. differenziert zu bewerten
  • Psychische Abhängigkeit (Arzneimittelsucht), Missbrauchsprofil und Vorgeschichte von Drogen- und/oder Alkoholmissbrauch
    • es kann sich eine psychische Abhängigkeit (Arzneimittelsucht) von Opioid-Analgetika einschließlich Morphin entwickeln
    • Morphin besitzt ähnlich wie andere starke Opioide ein Missbrauchspotential und kann daher von Personen mit latenten oder manifesten Suchterkrankungen bewusst missbraucht werden
    • daher Morphin bei anamnestischem Alkohol-, Drogen- oder Arzneimittelmissbrauch nur mit besonderer Vorsicht verordnen
  • Operationen
    • Morphin ist prä-, intra- und postoperativ wegen des gegenüber Nichtoperierten in der postoperativen Phase höheren Risikos eines Ileus oder einer Atemdepression nur mit Vorsicht anzuwenden
  • Chordotomie
    • bei Patienten, die einer Chordotomie unterzogen werden, nach dem Eingriff die Morphin-Dosis neu einstellen
  • Akutes Thorax-Syndrom (ATS) bei Patienten mit Sichelzellkrankheit (SZK)
    • aufgrund eines möglichen Zusammenhangs zwischen ATS und der Anwendung von Morphin bei SZK-Patienten, die während einer vasookklusiven Krise mit Morphin behandelt werden, ist eine engmaschige Überwachung auf ATS-Symptome angezeigt
  • Maskierung
    • aufgrund der analgetischen Wirkung von Morphin können schwerwiegende intraabdominelle Komplikationen, wie z.B. eine Darmperforation, maskiert werden
  • Patienten unter intrathekaler oder epiduraler Dauertherapie
    • sollten im Rahmen der Pumpenkontrolle auf Frühzeichen von Katheterspitzengranulomen kontrolliert werden (z.B. Minderung der analgetischen Wirkung, unerwartete Schmerzzunahme, neurologische Symptome), um das Risiko möglicherweise irreversibler neurologischer Komplikationen zu minimieren
  • Nebenniereninsuffizienz
    • Opioid-Analgetika können eine reversible Nebenniereninsuffizienz verursachen, die eine Überwachung und eine Ersatztherapie mit Glukokortikoiden erfordert
    • Symptome einer Nebenniereninsuffizienz können z. B. Übelkeit, Erbrechen, Appetitverlust, Erschöpfung, Schwäche, Schwindelgefühl oder niedriger Blutdruck sein
  • Risiken einer gleichzeitigen Anwendung von sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel
    • gleichzeitige Anwendung von Morphin und sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel kann zu Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod führen
      • aufgrund dieser Risiken ist die gleichzeitige Verschreibung mit diesen sedierenden Arzneimitteln nur bei den Patienten angebracht, für die es keine alternativen Behandlungsmöglichkeiten gibt
    • wenn dennoch eine gleichzeitige Verschreibung von Morphin zusammen mit Sedativa für notwendig erachtet wird, sollte die niedrigste wirksame Dosis verwendet werden und die Behandlungsdauer sollte so kurz wie möglich sein
    • Patienten sind engmaschig auf Anzeichen und Symptome von Atemdepression und Sedierung zu überwachen
      • in diesem Zusammenhang dringend empfohlen, Patienten und ihre Bezugspersonen über diese Symptome zu informieren
  • Thrombozytenhemmung mit oralen P2Y12-Inhibitoren
    • verminderte Wirksamkeit der P2Y12- Inhibitor-Therapie innerhalb des ersten Tages einer gemeinsamen Behandlung mit P2Y12-Inhibitoren und Morphin festgestellt
  • Frauen und Männer im gebär- bzw. zeugungsfähigen Alter
    • wegen der mutagenen Eigenschaften von Morphin sollte dieser Wirkstoff Männern und Frauen im zeugungs- bzw. gebärfähigen Alter nur dann verabreicht werden, wenn eine wirksame Verhütung sichergestellt ist
  • verminderte Spiegel von Sexualhormonen und erhöhte Prolaktin-Konzentrationen
    • Langzeitanwendung von Opioid-Analgetika kann mit verminderten Spiegeln von Sexualhormonen und erhöhten Prolactin-Konzentrationen einhergehen
    • zu den Symptomen zählen verminderte Libido, Impotenz oder Amenorrhoe
  • Hyperalgesie
    • insbesondere bei hohen Dosen kann Hyperalgesie auftreten, die nicht auf eine weitere Erhöhung der Morphindosis anspricht
    • Reduzierung der Morphindosis oder Umstellung des Opioids kann erforderlich sein
  • Rifampicin
    • Morphin-Plasmakonzentrationen können durch Rifampicin reduziert werden
    • analgetische Wirkung von Morphin sollte während und nach der Behandlung mit Rifampicin überwacht und die Dosierungen von Morphin angepasst werden
  • MAO-Hemmer
    • MAO-Hemmer können die Wirkung von Morphin (Atemdepression und Hypotonie) verstärken
    • Serotonin-Syndrom bei gleichzeitiger Anwendung von Pethidin und MAO-Hemmern beobachtet: ist daher auch bei einer Kombination von Morphin und MAO-Hemmern nicht auszuschließen
    • Morphin muss mit Vorsicht bei Patienten verabreicht werden, die MAO-Hemmer einnehmen oder die innerhalb der letzten 2 Wochen MAO-Hemmer erhalten haben
  • Doping
    • Anwendung von Morphin kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Morphin - invasiv

siehe Therapiehinweise


Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Morphin - invasiv

  • Morphin darf in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der Nutzen für die Mutter das Risiko für das Kind klar überwiegt
  • beim Menschen keine ausreichenden Daten vorliegend, die die Bewertung eines möglichen teratogenen Risikos erlauben würden
  • Berichte über möglichen Zusammenhang mit einer erhöhten Häufigkeit von Leistenbrüchen
  • Morphin passiert die Plazentaschranke
  • tierexperimentelle Studien
    • Untersuchungen an Tieren zeigten ein Schädigungspotential für die Nachkommen während der gesamten Dauer der Trächtigkeit
  • Männer und Frauen im zeugungs- und gebärfähigen Alter
    • Morphin kann das Auftreten von Chromosomenschäden an Keimzellen fördern
    • wegen der mutagenen Eigenschaften von Morphin sollte es Männern und Frauen im zeugungs- und gebärfähigen Alter nur dann verabreicht werden, wenn eine wirksame Verhütung sichergestellt ist
  • Neugeborene, deren Mütter während der Schwangerschaft Opioid-Analgetika erhalten haben
    • sollten auf Anzeichen eines neonatalen Entzugs (Abstinenzsyndrom) überwacht werden
    • Behandlung kann ein Opioid und unterstützende Behandlung umfassen
  • Opioid-Entzugssyndrom beim Neugeborenen
    • längere Morphinanwendung während der Schwangerschaft kann zu einem Opioid-Entzugssyndrom beim Neugeborenen führen
  • Entbindung
    • Morphin kann die Dauer der Wehentätigkeit verlängern oder verkürzen
    • Morphin kann beim Neugeborenen eine Atemdepression hervorrufen, wenn es während der Entbindung angewendet wird
    • Neugeborene, deren Mütter während der Entbindung Opioidanalgetika erhalten
      • sollten auf Anzeichen einer Atemdepression oder eines Entzugssyndroms überwacht und ggf. mit einem spezifischen Opioidantagonisten behandelt werden
  • Fertilität
    • in tierexperimentellen Studien gezeigt, dass Morphin die Fertilität reduzieren kann

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Morphin - invasiv

  • vom Stillen ist abzuraten, da beim Säugling klinisch relevante Konzentrationen erreicht werden können
  • Übergang in die Muttermilch
    • Morphin erreicht dort höhere Konzentrationen als im mütterlichen Plasma

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit ist nicht empfohlen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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