Epirubicin Acta2mg/ml 50mg (25 ml)

Hersteller PUREN Pharma GmbH & Co. KG
Wirkstoff Epirubicin
Wirkstoff Menge 46,86 mg
ATC Code L01DB03
Preis 155,15 €
Menge 25 ml
Darreichung (DAR) ILO
Norm N1
Epirubicin Acta2mg/ml 50mg (25 ml)

Medikamente Prospekt

Epirubicin46.86mg
(H)Natrium chloridHilfsstoff
(H)Salzsäure, konzentriertHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = 25 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Epirubicin - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Epirubicin, Anthracycline oder Anthracendione
  • ausgeprägte Knochenmarkdepression
    • z.B. nach erfolgter Vorbehandlung mit Chemo- und/oder Strahlentherapie
  • ausgeprägte Entzündungen der Schleimhäute im Mund- und/oder Magen-Darm-Bereich
  • akute systemische Infektionen
  • ausgeprägte Beeinträchtigung der Leberfunktion
  • starke Einschränkung der Herzfunktion, wie
    • muskuläre Herzinsuffizienz Grad IV (Ruheinsuffizienz)
    • akuter/kürzlicher Myokardinfarkt
    • vorausgegangender Myokardinfarkt, der zur muskulären Herzinsuffizienz Grad III und IV geführt hat
    • Kardiomyopathie
    • akute entzündliche Herzerkrankungen
    • instabile Angina pectoris
    • ausgeprägte Rhythmusstörungen mit gravierenden hämodynamischen Auswirkungen, auch in der Vorgeschichte
    • Patienten mit anderen Stadien der angeführten Herzerkrankungen und / oder einer Vorbehandlung mit anderen Anthracyclinen bedürfen einer individuellen therapeutischen Entscheidung, einschl. der folgenden Verlaufskontrolle
  • vorausgegangene Behandlung mit Epirubicin, anderen Anthracyclinen oder Anthracendionen bis zur max. kumulativen Dosis
  • orale, subkutane, intramuskuläre oder intrathekale Verabreichung
  • Stillzeit

Hinweise

  • Patienten mit vorangegangener, gleichzeitiger oder geplanter Radiotherapie
    • besondere Vorsicht geboten
    • diese haben bei der Anwendung von Epirubicin ein erhöhtes Risiko von Lokalreaktionen im Bestrahlungsfeld (Recall-Phänomen)
    • eine vorangegangene Bestrahlung des Mediastinums erhöht die Kardiotoxizität von Epirubicin
    • kardiales Monitoring
      • empfohlen bei Epirubicin-Dosen > 450 mg / m2 Körperoberfläche (KOF)
      • max. kumulative Dosis sollte 900 mg / m2 KOF nicht überschreiten
  • vor Beginn der Behandlung mit Epirubicin sollte sich der Patient von den toxischen Auswirkungen einer vorhergegangenen zytotoxischen Behandlung erholt haben, wie z. B.
    • Stomatitis
    • Neutropenie
    • Thrombozytopenie
    • generalisierte Infektionen
  • Impfungen
    • eine Impfung mit Lebendvakzinen sollte im zeitlichen Zusammenhang mit einer Epirubicin-Therapie nicht durchgeführt werden
    • der Kontakt des Patienten mit Polio-Impflingen sollte vermieden werden

Art der Anwendung



  • nur zur intravenösen oder intravesikalen Anwendung
  • Anwendung nur unter Aufsicht eines in der Anwendung von Chemotherapeutika erfahrenen Arztes
  • intravesikale Anwendung
    • Patient sollte 12 Stunden vor Instillation keinerlei Flüssigkeit trinken (Vermeidung einer ungewollten Verdünnung durch Urin)
    • während Instillation: Patient gelegentlich umlagern
    • Lösung sollte 1 - 2 Stunden intravesikal verbleiben
    • am Ende der Instillation: Patient soll Urin entleeren
  • intravenöse Anwendung
    • über den Schlauch einer frei laufenden Kochsalzinfusion verabreichen, nachdem geprüft wurde, dass die Nadel ordnungsgemäß in der Vene platziert ist
    • Extravasation unbedingt vermeiden
      • im Falle einer Extravasation: Infusion sofort abbrechen (s.u.)

Zubereitung

  • Injektionslösung kann in 5%iger Glukoselösung oder 0,9%iger Natriumchloridlösung weiter verdünnt und als intravenöse Infusion verabreicht werden
  • Infusionslösung unmittelbar vor der Anwendung zubereiten
  • unverbrauchte Anteile der Durchstechflasche umgehend entsorgen (Injektionslösung enthält keine Konservierungsmittel)
  • Richtlinien für sichere Handhabung u. Entsorgung von Zytostatika:
    • Zubereitung einer Infusionslösung von entsprechend ausgebildetem Personal unter aseptischen Bedingungen in einem eigens eingerichteten aseptischen Bereich
    • entsprechende Einmalschutzhandschuhe, Schutzbrille, Kittel und Gesichtsmaske tragen
    • Vorsichtsmaßnahmen treffen, um den versehentlichen Kontakt des Arzneimittels mit den Augen zu verhindern
      • im Falle eines Augenkontaktes: mit viel Wasser u./o. 0,9%iger Kochsalzlösung spülen
      • anschließend ärztliche Untersuchung
    • im Falle von Hautkontakt:
      • betroffenes Areal gründlich mit Seife u. Wasser o. Natriumbikarbonatlösung waschen
      • Haut nicht mit einer Bürste schrubben
      • nach Entfernung der Handschuhe stets die Hände waschen
    • verschüttete o. ausgelaufene Lsg. mit verdünnter Natriumhypochloritlösung (1% freies Chlor) behandeln, vorzugsweise durch Einweichen, und anschließend mit Wasser
    • Schwangere nicht in der Zytostatikazubereitung einsetzen
    • bei der Entsorgung von Materialien (Spritzen, Nadeln etc.), die für die Zubereitung u./o. Verdünnung verwendet wurden, entsprechende Sorgfalt u. Vorsicht walten
      • nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial entsprechend den nationalen Anforderungen entsorgen
  • Verdünnungsangaben für Lösungen zur Blaseninstillation anhand der erforderlichen Epirubicindosis
    • 30 mg Epirubicin:
      • 15 ml Inj.Lsg. +- 35 ml Verdünnungsmittel = 50 ml Gesamtvolumen zur Blaseninstillation
    • 50 mg Epirubicin:
      • 25 ml Inj.Lsg. +- 25 ml Verdünnungsmittel = 50 ml Gesamtvolumen zur Blaseninstillation
    • 80 mg Epirubicin:
      • 40 ml Inj.Lsg. +- 10 ml Verdünnungsmittel = 50 ml Gesamtvolumen zur Blaseninstillation

Inkompatibilitäten

  • nur die aufgelisteten Verdünnungsmittel dürfen verwendet werden
  • längerer Kontakt mit jeglichen Lösungen mit alkalischem pH, einschließlich Natriumbikarbonat enthaltender Infusionslösungen, vermeiden (führt zur Hydrolyse des Arzneimittels)
  • weder die Injektionslösung noch verdünnte Lösungen dürfen mit irgendwelchen anderen Arzneimitteln gemischt werden (eine physikalische Inkompatibilität mit Heparin wurde berichtet)

Dauer der Haltbarkeit

  • gebrauchsfertige Lösung
    • unter Lichtabschluss, in PVC Infusionsbeuteln gelagert, unter vollkommen kontrollierten aseptischen Bedingungen hergestellt
      • bei Raumtemperatur: 48 Stunden
      • 2 - 8 +ALA-C: 28 Tage
    • vom mikrobiologischen Standpunkt aus Produkt umgehend verwenden
      • ansonsten liegen Lagerungszeiten u. -bedingungen vor der Anwendung in der Verantwortung des Anwenders
        • max. 24 Stunden bei 2 - 8 +ALA-C


Extravasation

  • Extravasation aus einer Vene während der i.v. Verabreichung kann zu lokalen Schmerzen, schweren Gewebeläsionen (Blasenbildung, schwere Cellulitis) und Nekrose führen
  • bei Injektion in kleine Gefäße oder mehrmalige Injektion in die gleiche Vene kann eine Venensklerose entstehen
  • wenn während der i.v. Verabreichung Zeichen oder Symptome einer Extravasation zu beobachten sind
    • Infusion sofort abbrechen
    • durch Abkühlen des betroffenen Bereichs über einen Zeitraum von 24 Stunden können die Schmerzen gelindert werden
    • danach Patient sorgfältig überwachen (mehrere Wochen nach einer Extravasation kann es zu einer Nekrose kommen)
    • wegen einer evtl. Exzision Facharzt für plastische Chirurgie zu Rate zu ziehen

Dosierung



Basiseinheit: 1 ml der klaren roten Lösung enthält 2 mg Epirubicinhydrochlorid

  • Intravenöse Anwendung
    • Dosis üblicherweise an Tag 1 oder an Tag 1, 2 u. 3 im 21-tägigen Intervall geben
    • Monotherapie
      • Konventionelle Dosierung
        • fortgeschrittenes Ovarialkarzinom, Magenkarzinom: 60 - 90 mg Epirubicin / m2 KOF / Tag i.v. über 3 - 5 Min.
        • kleinzelliges Bronchialkarzinom: 120 mg Epirubicin / m2 KOF / Tag
        • Therapie im 21-tägigen Intervall wiederholen (abhängig vom hämatologischen Befund und Knochenmarksfunktion)
        • Anzeichen von Toxizität einschließlich schwerer Neutropenie / neutropenischem Fieber u. Thrombozytopenie (können noch an Tag 21 persistieren):
          • Dosisanpassung oder Verschieben der folgenden Dosis auf einen späteren Zeitpunkt
      • Hochdosistherapie
        • kleinzelliges Bronchialkarzinom (bislang unbehandelt)
          • 120 mg Epirubicin / m2 KOF an Tag 1, dann alle 3 Wochen
            • als i.v. Bolus über 3 - 5 Min. oder
            • als Infusion über bis zu 30 Min.
    • Kombinationstherapie mit anderen Zytostatika
      • entsprechende Dosisreduktion
      • Mammakarzinom
        • in der adjuvanten Therapie des Frühstadiums des Mammakarzinoms mit positiven Lymphknoten
          • alle 3 - 4 Wochen in Kombination mit i.v. Cyclophosphamid und 5-Fluorouracil sowie oralem Tamoxifen
            • 100 mg Epirubicin / m2 KOF / Tag (Einzeldosis an Tag 1)
            • alternativ: bis 120 mg Epirubicin / m2 KOF (verteilt auf zwei Dosen an Tag 1 und 8)
        • Patienten, deren Knochenmarksfunktion durch eine vorangegangene Chemo- o. Strahlentherapie, altersbedingt o. durch neoplastische Knochenmarksinfiltration eingeschränkt ist
          • Dosisreduktion:
            • konventionelle Therapie: 60 - 75 mg Epirubicin / m2 KOF
            • Hochdosistherapie: 105 - 120 mg Epirubicin / m2 KOF
            • Gesamtdosis / Zyklus kann auf 2 - 3 aufeinander folgende Tage verteilt werden
      • Fortgeschrittenes Ovarialkarzinom
        • 50 - 100 mg Epirubicin / m2 KOF
      • Magenkarzinom
        • 50 mg Epirubicin / m2 KOF
      • Kleinzelliges Bronchialkarzinom
        • 120 mg Epirubicin / m2 KOF
    • eingeschränkte Leberfunktion
      • Dosisreduktion anhand der Serumbilirubinspiegel (Elimination von Epirubicin erfolgt hauptsächlich über das hepatobiliäre System)
        • Serumbilirubin 24 - 51 +ALU-mol/l (1,4 - 3 mg/100 ml): 50%ige Dosisreduktion
        • Serumbilirubin > 51 +ALU-mol/l (> 3 mg/100 ml) /SGOT > 4facher oberer Normwert: 75%ige Dosisreduktion
    • eingeschränkte Nierenfunktion
      • begrenzte renale Eliminierung von Epirubicin
      • Serumkreatinin > 5 mg/dl: evtl. Dosisanpassung notwendig
  • Intravesikale Anwendung
    • Behandlung des oberflächlichen Blasenkarzinoms
      • 50 mg Epirubicin / 50 ml (verdünnt mit steriler Kochsalzlösung o. dest., sterilem Wasser)
        • 1 Instillation / Woche über 8 Wochen
      • Dosisreduktion bei lokaler Toxizität: 30 mg Epirubicin / 50 ml
    • Carcinoma-in-situ
      • bis zu 80 mg Epirubicin / 50 ml (je nach individueller Verträglichkeit)
    • Rezidivprophylaxe nach transurethraler Resektion oberflächlicher Tumore
      • 50 mg Epirubicin / 50 ml
      • 4-wöchentliche Gaben gefolgt von 11 monatlichen Instillationen
    • Behandlung invasiver Tumoren mit Penetration der Blasenwand
      • keine intravesikale Gabe, sondern eher die systemische oder operative
  • Kinder: Sicherheit und Wirksamkeit nicht untersucht

Indikation



  • zur Behandlung verschiedener Neoplasien, einschließlich
    • Mammakarzinom
    • fortgeschrittenes Ovarialkarzinom
    • Magenkarzinom
    • kleinzelliges Bronchialkarzinom
  • bei intravesikaler Gabe als hilfreich erwiesen in der Therapie von
    • papillärem Übergangszellkarzinom der Blase
    • Carcinoma-in-situ
    • intravesikale Rezidivprophylaxe oberflächlicher Blasenkarzinome nach transurethraler Resektion (TUR)

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Epirubicin - invasiv

  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Infektion
      • Konjunktivitis
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • bakterielle Zystitis
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Sepsis
      • Pneumonie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • septischer Schock (kann als Folge von Myelosuppression auftreten)
      • Cellulitis
  • Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • akute myeloische Leukämie oder akute lymphatische Leukämie
        • mit oder ohne präleukämischer Phase bei Patienten, die mit Epirubicin in Kombination mit DNA-schädigenden antineoplastischen Substanzen behandelt wurden
        • diese Leukämien haben eine kurze (1-3 Jahre) Latenzzeit
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Myelosuppression
        • Anämie
        • Leukopenie
        • Thrombozytopenie
        • Neutropenie
        • Granulozytopenie
        • febrile Neutropenie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Hämorrhagie und Gewebshypoxie als Folge von Myelosuppression
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Anaphylaxie (anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen mit oder ohne Schock, einschl.)
        • Hautausschlag
        • Juckreiz
        • Fieber
        • Schüttelfrost
      • Hypersensitivität
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • anaphylaktischer Schock
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Appetitlosigkeit
      • Dehydratation
      • Anorexie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Hyperurikämie
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Schwindel
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • periphere Neuropathie (nach hohen Dosen)
      • Kopfschmerzen
  • Augenerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Keratitis
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Konjunktivitis
  • Herzerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • ventrikuläre Tachykardie
      • AV-Block
      • Schenkelblöcke
      • Bradykardie
      • kongestive Herzinsuffizienz - zusammen mit dieser Nebenwirkung werden genannt:
        • Dyspnoe
        • Ödeme
        • Hepatomegalie
        • Aszites
        • Lungenödem
        • Pleuraerguss
        • Galopprhythmus
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Kardiotoxizität z.B.
        • EKG-Abnormalitäten / -Veränderungen
        • Arrhythmien
        • Kardiomyopathie
  • Gefäßerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Hitzewallungen
      • Phlebitis
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hämorrhagie
      • Rötungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Embolie
      • arterielle Embolie
      • Thrombophlebitis
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Phlebosklerose (nach versehentlicher Injektion außerhalb der Vene)
      • Thromboembolie, einschl. Lungenembolie (in Einzelfällen mit tödlichem Ausgang)
      • Schock
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Lungenembolie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Hypoxie (kann als Folge von Myelosuppression auftreten)
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Übelkeit
        • tritt häufig, d. h. bei nahezu allen Patienten, innerhalb der ersten 24 Stunden auf
      • Erbrechen
        • tritt häufig, d. h. bei nahezu allen Patienten, innerhalb der ersten 24 Stunden auf
      • Stomatitis
      • Mukositis (kann 5-10 Tage nach Behandlungsbeginn auftreten)
      • Diarrhoe (die zu Dehydratation führen kann)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Ösophagitis
      • gastrointestinale Schmerzen
      • abdominale Schmerzen
      • gastrointestinale Erosion
      • gastrointestinale Hämorrhagien
      • gastrointestinales Geschwür
      • Mundschleimhauterosion
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • bukkale Pigmentierung
      • Geschwüre im Mund
      • Schmerzen im Mund- und Rachenraum
      • Gefühl von Verbrennung auf den Schleimhäuten
      • Blutungen im Mund
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Alopezie
        • für gewöhnlich reversibel und dosisabhängig
        • tritt bei 60-90 % der behandelten Patienten auf
        • bei Männern wird sie von vermindertem Bartwuchs begleitet
      • Hauttoxizität
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hautausschlag
      • Juckreiz
      • Nägelverfärbung
      • Hautstörungen
      • Hyperpigmentierung der Haut und Nägel
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Urtikaria
      • Erythem
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • lokale erythematöse Reaktionen entlang der zur Injektion verwendeten Vene
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Photosensitive Reaktion
      • lokale Toxizität
      • Hautveränderungen
      • Überempfindlichkeit gegen Hautbestrahlung („Recall-Phänomen")
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Rotfärbung des Urins für 1 - 2 Tage nach der Verabreichung
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Proteinurie (berichtet bei Patienten, die mit hohen Dosen behandelt wurden)
  • htsorgane und der Brustdrüse
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Amenorrhö
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Azoospermie
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Unwohlsein
      • Pyrexie
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Schüttelfrost
      • Erythem an der Infusionsstelle
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Asthenie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Hyperpyrexie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • (lokale) Schmerzen
      • Weichteilnekrose (nach versehentlicher paravenöser Injektion)
      • schwere Cellulitis
  • Untersuchungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • abnormale/veränderte Transaminasespiegel
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • verringerte Ejektionsfraktion / asymptomatischer Abfall in der linksventrikulären Auswurffraktion (LVEF)

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Epirubicin - invasiv

  • allgemein
    • Epirubicin darf nur unter Aufsicht eines in der Anwendung von Zytostatika erfahrenen Arztes eingesetzt werden
    • Patienten müssen sich adäquat von den akuten Toxizitäten wie Stomatitis, Mukositis, Neutropenie, Thromozytopenie und generalisierten Infektionen einer vorangegangenen zytotoxischen Therapie erholt haben, bevor eine Behandlung mit Epirubicin begonnen wird
    • Epirubicin darf nicht oral, subcutan, intramuskulär oder intrathekal angewendet werden
    • Erstbehandlung erfordert eine sorgfältige Überwachung der Basiswerte verschiedener Laborparameter und der kardialen Funktion
    • wird Epirubicin als Dauerinfusion verabreicht, sollte dies bevorzugt mit einem zentralen Venenkatheter durchgeführt werden
  • hohe Dosen von Epirubicin
    • während die Behandlung mit hohen Epirubicin-Dosen (z. B. >/= 90 mg/m2 alle 3 - 4 Wochen) generell zu ähnlichen Nebenwirkungen wie bei den Standarddosen (z. B. < 90 mg/m2 alle 3 - 4 Wochen) führt, können die Ausprägungen einer Neutropenie und Stomatitis / Mukositis hierbei verstärkt sein
    • die Therapie mit hohen Dosen von Epirubicin erfordert daher eine besondere Kontrolle im Hinblick auf mögliche klinische Komplikationen einer ausgeprägten Myelosuppression
  • Herzfunktion
    • Kardiotoxizität stellt ein Risiko der Behandlung mit Anthracyclinen dar
      • diese kann sich in frühen (z. B. akuten) oder späten (z. B. verzögerten) Ereignissen manifestieren
      • sie geht einher mit anhaltender
        • Verringerung der QRS-Amplitude
        • Verlängerung des systolischen Intervalls (PEP/LVET) über die normalen Grenzen hinaus
        • Verminderung der linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF)
      • eine frühzeitige klinische Diagnose einer Herzinsuffizienz, die durch Zytostatika hervorgerufen wird, ist entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung mit
        • Digitalis
        • Diuretika
        • peripheren Vasodilatatoren
        • einer salzarmen Diät und
        • ausreichender Bettruhe
      • daher ist die Überwachung der Herzfunktion für Patienten, die eine Epirubicin-Therapie erhalten, äußerst wichtig und es ist empfehlenswert die Herzfunktion anhand von nicht invasiven Methoden zu beurteilen
    • frühe Ereignisse (Soforttyp):
      • frühe kardiotoxische Ereignisse von Epirubicin sind
        • hauptsächlich:
          • Sinustachykardie und/oder
          • EKG-Veränderungen wie z. B. unspezifische ST-Strecken-Veränderungen
        • weiterhin wurden beobachtet:
          • Tachyarrhythmien (einschl. vorzeitige ventrikuläre Kontraktionen, ventrikuläre Tachykardie und Bradykardie) sowie
          • atrioventrikulärer- und (Links-)Schenkelblock
        • diese Erscheinungen führen nicht notwendigerweise zur Entwicklung einer verzögerten Kardiotoxizität
          • sie sind selten klinisch relevant und üblicherweise kein Grund, einen Abbruch der Epirubicin-Therapie zu erwägen
    • späte, d. h. verzögerte Ereignisse (Spättyp):
      • verzögerte kardiotoxische Ereignisse entwickeln sich üblicherweise
        • später im Laufe der Behandlung mit Epirubicin oder
        • innerhalb von 2 - 3 Monaten nach Beendigung der Therapie
      • es wurden jedoch auch schon spätere Ereignisse (mehrere Monate bis Jahre nach Therapieende) berichtet
      • eine verzögerte Kardiomyopathie manifestiert sich in Form einer verminderten linksventrikulären Auswurffraktion (LVEF) und/oder als Symptome einer dekompensierten Herzinsuffizienz wie z. B.
        • Dyspnoe
        • Lungenödem
        • Stauungsödeme
        • Ödeme der Extremitäten
        • Kardiomegalie
        • Hepatomegalie
        • Oligurie
        • Aszites
        • Pleuraerguss
        • Galopprhythmus
      • eine lebensbedrohliche dekompensierte Herzinsuffizienz ist die schwerste Form einer durch Anthracycline ausgelösten Kardiomyopathie und repräsentiert die dosislimitierende kumulative Toxizität des Arzneimittels
    • das Risiko einer dekompensierten Herzinsuffizienz nimmt mit einer kumulativen Epirubicin-Gesamtdosis > 900 mg/m2 rapide zu
      • bei Patienten, die eine Strahlentherapie im mediastinalen Bereich erhielten, ist das Risiko auch schon bei geringeren kumulativen Dosen erhöht
      • diese Gesamtdosis sollte nur unter größter Vorsicht überschritten werden
    • um das Risiko schwerer kardialer Störungen zu verringern,
      • muss die Herzfunktion
        • vor Therapiebeginn
        • während und nach Beendigung der Therapie
      • überwacht werden (EKG, Radionuklidangiographie oder Echokardiographie [zur Bestimmung der LVEF])
        • die Überprüfung der Herzfunktion mit nicht invasiven Methoden wird empfohlen
      • dies gilt besonders
        • für Patienten mit Risikofaktoren für eine erhöhte Toxizität
        • bei erhöhten kumulativen Anthracyclin-Dosen
    • das Risiko kardialer Störungen kann vermindert werden
      • durch regelmäßige Kontrolle der LVEF während der Therapie und
      • einen sofortigen Abbruch der Therapie mit Epirubicin beim Auftreten ersten Zeichen einer gestörten Organfunktion
    • die bevorzugte Methode zur wiederholten Bewertung der Herzfunktion ist die Beurteilung der LVEF-Messung durch mehrdimensionale Radionuklidangiographie (MUGA) oder Echokardiographie (ECHO)
      • die Erhebung der kardialen Ausgangssituation mittels EKG und MUGA-Scan oder ECHO wird empfohlen, insb. bei Patienten mit Risikofaktoren disponierend für eine erhöhte Kardiotoxizität
      • MUGA-Scan oder ECHO-Bestimmung der LVEF sollten regelmäßig wiederholt werden, speziell bei höheren kumulativen Anthracyclindosen
      • die Untersuchungsmethode ist während der gesamten Verlaufsbeobachtung beizubehalten
    • im Hinblick auf das Risiko einer Kardiomyopathie sollte eine kumulative Epirubicin-Gesamtdosis von 900 mg/m2 nur unter größter Vorsicht überschritten werden
      • bei Festlegung der maximal kumulativen Dosis von Epirubicinhydrochlorid muss jedwede Begleittherapie mit potenziell kardiotoxischen Arzneimitteln Berücksichtigung finden
    • Risikofaktoren für eine Kardiotoxizität
      • aktive oder stumme/ruhende Herz-Kreislauf-Erkrankungen
      • vorangegangene, geplante oder momentan laufende Bestrahlungen im Bereich des Mediastinums oder Perikards
      • vorangegangene Therapien mit anderen Anthracyclinen oder Anthracendionen
      • die gleichzeitige Behandlung mit
        • Arzneimitteln, die die kardiale Kontraktibilität verringern können, oder
        • kardiotoxischen Substanzen (z. B. Trastuzumab)
      • ältere Patienten
    • abhängig vom Vorhandensein dieser Risikofaktoren kann die Kardiotoxizität von Epirubicin auch schon bei niedrigeren kumulativen Gesamtdosen auftreten
    • Trastuzumab und Anthracycline, wie Epirubicin
      • bei Patienten, die Trastuzumab als Monotherapie oder in Kombination mit Anthracyclinen wie Epirubicin erhielten, wurde eine Herzinsuffizienz (New York Heart Association [NYHA]-Klassen II - IV) beobachtet
        • der Schweregrad der Herzinsuffizienz, die mit dem Versterben der Patienten assoziiert wurde, reichte von mäßig bis schwer
      • Trastuzumab und Anthracycline, wie Epirubicin, dürfen derzeit nur im Rahmen einer streng kontrollierten klinischen Studie mit kardiologischer Überwachung kombiniert gegeben werden
      • bei Patienten, die zuvor Anthracycline erhielten, besteht bei einer Trastuzumab-Behandlung ebenfalls das Risiko einer Kardiotoxizität, das jedoch geringer ist als bei einer gleichzeitigen Gabe von Trastuzumab und Anthracyclinen
      • die berichtete Halbwertzeit von Trastuzumab ist variabel und beträgt etwa 28 bis 38 Tage
        • die Substanz kann bis zu 27 Wochen bzw. 7 Monate im Blutkreislauf des Patienten verbleiben
      • bei Patienten, die nach dem Absetzen von Trastuzumab Anthracycline wie Epirubicin erhalten, besteht daher u. U. ein erhöhtes Risiko einer Kardiotoxizität
      • Ärzte sollten daher nach Möglichkeit eine auf Anthracyclinen basierte Therapie für bis zu 27 Wochen bzw. 7 Monate nach dem Absetzen von Trastuzumab vermeiden
        • ist dies nicht möglich, sollte die Herzfunktion des Patienten streng überwacht werden
      • wenn sich während einer Trastuzumab-Behandlung, die sich an eine Epirubicin-Behandlung anschließt, eine symptomatische Herzinsuffizienz entwickelt, so sollte diese mit den Standardmedikamenten behandelt werden
    • die Überwachung der Herzfunktion muss bei Patienten unter hohen kumulativen Dosen und mit diesen Risikofaktoren besonders engmaschig sein
      • ältere Patienten, Kinder und Patienten mit einer Herzerkrankung in der Anamnese haben ebenfalls ein erhöhtes Kardiotoxizitätsrisiko
      • eine Kardiotoxizität durch Epirubicin kann auch bei geringeren kumulativen Dosen und unabhängig vom Vorhandensein kardialer Risikofaktoren auftreten
    • die Toxizität von Epirubicin und anderen Anthracyclinen oder Anthracendionen ist wahrscheinlich additiv
  • hämatologische Toxizität
    • wie andere zytotoxische Substanzen, so kann auch Epirubicin zu einer Myelosuppression führen
    • Kontrollen des Blutbilds sind vor und während jedes Behandlungszyklus erforderlich
      • einschl. Differenzialblutbild der weißen Blutzellen (WBK), insb. Leukozyten, Thrombozyten, Erythrozyten
    • eine dosisabhängige, reversible Leukopenie und/oder Granulozytopenie (Neutropenie) ist die überwiegende Manifestation der hämatologischen Toxizität von Epirubicin und die häufigste akute dosislimitierende Toxizität dieses Arzneimittels
    • Leukopenie und Neutropenie sind
      • üblicherweise schwerer bei Hochdosisschemata und
      • erreichen den Nadir in den meisten Fällen zwischen dem 10. und 14. Tag nach Verabreichung des Arzneimittels
      • dies ist normalerweise vorübergehend, wobei das weiße Blutbild/die Neutrophilenzahl in den meisten Fällen bis zum 21. Tag auf normale Werte zurückgeht
    • Thrombopenie und Anämie können ebenfalls auftreten
    • klinische Folgen einer schweren Myelosuppression schließen Folgendes ein
      • Fieber
      • Infektionen
      • Sepsis/Septikämie
      • septischer Schock
      • Hämorrhagie
      • Gewebehypoxie
      • Tod
  • sekundäre Leukämie
    • bei Patienten, die mit Anthracyclinen einschl. Epirubicin behandelt wurden, wurden sekundäre Leukämien mit oder ohne präleukämische Phase berichtet
    • zu sekundären Leukämien kommt es häufiger,
      • wenn diese Substanzen zusammen mit DNA-schädigenden antineoplatischen Wirkstoffen oder mit einer Bestrahlung eingesetzt werden,
      • bei Patienten, die mit hohen Dosen Zytostatika vorbehandelt sind, oder
      • wenn die Dosis des Anthracyclins erhöht wurde
    • diese Leukämien haben eine Latenzzeit von 1 - 3 Jahren
  • Gastrointestinaltrakt
    • Epirubicin ist emetisch und führt zu Erbrechen
    • Mukositis/Stomatitis treten kurz nach der Applikation auf und können sich, wenn sie schwer verlaufen, innerhalb von wenigen Tagen zu Schleimhautulcera entwickeln
    • die meisten Patienten erholen sich bis zur 3. Therapiewoche von dieser Nebenwirkung
  • Leberfunktion
    • Epirubicin wird größtenteils über das hepatobiliäre System (Leber und Galle) eliminiert
    • vor und während der Behandlung mit Epirubicin sollten kontrolliert werden:
      • Gesamtbilirubin im Serum
      • alkalische Phosphatase
      • ALT- und AST-Konzentrationen
    • bei Patienten mit erhöhten Bilirubin- oder AST-Werten kann die Clearance verzögert sein, mit der Konsequenz einer erhöhten Gesamttoxizität
      • bei diesen Patienten werden niedrigere Dosierungen empfohlen
    • Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion sollten Epirubicin nicht erhalten
  • Nierenfunktion
    • vor und während der Behandlung mit Epirubicin
      • Serumkreatinin kontrollieren
    • Patienten mit einem Serumkreatinin > 5 mg/dl
      • Dosisanpassung vornehmen
  • Auswirkungen an der Injektionsstelle
    • zu einer Phlebosklerose (venösen Sklerose) kann es durch eine Injektion in ein kleines Gefäß oder durch wiederholte Injektionen in dieselbe Vene kommen
    • durch genaues Befolgen der empfohlenen Anwendungshinweise kann das Risiko einer Phlebitis/Thrombophlebitis an der Injektionsstelle vermindert werden
  • Extravasation
    • eine Extravasation von Epirubicin während der i.v.-Gabe kann zu lokalen Schmerzen, schweren Gewebeschäden (Vesikation, schwere Cellulitis) und Nekrosen führen
    • sollten bei der i.v.-Gabe von Epirubicin Symptome einer Extravasation auftreten
      • muss die Infusion sofort abgebrochen werden
    • Nebenwirkung einer Extravasation von Anthracyclinen kann durch die umgehende Einleitung einer gezielten Behandlung mit z.B. Dexrazoxan (Hinweise zum Gebrauch siehe entsprechende Fachinformationen) vermieden oder verringert werden
    • Schmerzen des Patienten können durch Kühlung des betroffenen Hautareals mit Hyaluronsäure und DMSO vermindert werden
    • lokale Infiltration mit Corticosteroiden allein oder in Kombination mit einer Natriumbicarbonatlösung (8,4%ig), Hyaluronsäure und lokale Applikation von Dimethylsulfoxid (DMSO) und Kältepackungen wurden mit wechselndem Erfolg angewendet
    • anschließend sollte der Patient noch engmaschig überwacht werden, da Nekrosen auch noch nach mehreren Wochen auftreten können
    • beim Auftreten einer Extravasation sollte wegen einer möglichen Exzision ein plastischer Chirurg herangezogen werden
  • Thrombophlebitis und thromboembolische Erscheinungen einschl. Lungenembolie
    • wurden, wie auch bei anderen zytotoxischen Substanzen, unter der Therapie mit Epirubicin berichtet (in einigen Fällen mit tödlichem Verlauf)
  • Tumorlyse-Syndrom
    • wegen des extensiven Purinkatabolismus bei schneller, arzneimittelinduzierter Lyse neoplastischer Zellen (Tumorlyse-Syndrom) kann es unter Epirubicin zu einer Hyperurikämie kommen
    • nach Beginn der Behandlung sollten die Harnsäure-, Kalium-, Calciumphosphat- und Kreatininwerte überprüft werden
    • das Risiko potenzieller Komplikationen des Tumorlyse-Syndroms kann gesenkt werden durch
      • Hydratation
      • Alkalisierung des Urins und
      • prophylaktische Gabe von Allopurinol zur Vermeidung einer Hyperurikämie
  • immunsuppressive Effekte / erhöhte Infektanfälligkeit
    • die Verabreichung von Lebendimpfstoff oder attenuiertem Lebendimpfstoff an Patienten, die durch Chemotherapeutika, einschl. Epirubicin, immunsupprimiert sind, kann zu schweren oder tödlich verlaufenden Infektionen führen
    • eine Impfung mit Lebendimpfstoff sollte während der Behandlung mit Epirubicin vermieden werden
    • Totimpfstoffe oder inaktivierte Impfstoffe können verwendet werden, jedoch kann die Immunantwort auf solche Impfstoffe vermindert sein
  • Geschlechtsorgane
    • Epirubicin kann genotoxisch sein
    • Männer und Frauen müssen unter der Behandlung mit Epirubicin einen wirksamen Empfängnisschutz betreiben
    • nach Beendigung der Therapie sollte bei Patienten mit Kinderwunsch ggf. und soweit verfügbar eine genetische Beratung erfolgen
  • intraarterielle Anwendung
    • die intraarterielle Verabreichung von Epirubicin (arterielle Embolisation über einen Katheter zur lokalisierten oder regionalen Therapie bei primärem Leberzellkarzinom oder Lebermetastasen) kann (neben systemischer Toxizität in ähnlicher Qualität wie bei einer intravenösen Verabreichung von Epirubicin) lokalisierte oder regionale Ereignisse hervorrufen wie
      • Magen-Darm-Geschwüre (wahrscheinlich durch Reflux des Arzneimittels in die Magenarterie) und
      • Verengung von Gallengängen aufgrund einer arzneimittelbedingten sklerosierenden Cholangitis
    • diese Art der Anwendung kann zu einer weitreichenden Nekrose des perfundierten Gewebes führen

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Epirubicin - invasiv

siehe Therapiehinweise


Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Epirubicin - invasiv

  • Epirubicin sollte nicht bei schwangeren Frauen oder Frauen im gebärfähigen Alter, die schwanger werden
    könnten, eingesetzt werden, es sei denn, der potenzielle Nutzen für die Mutter überwiegt die möglichen Risiken für den Fötus
    • Frauen sollten während und bis zu 6 Monate nach der Behandlung nicht schwanger werden
    • wenn Epirubicin während der Schwangerschaft (insbesondere im 1. Trimenon) eingesetzt wird oder wenn die Patientin während der Epirubicin-Therapie schwanger wird, muss sie über die möglichen Gefahren für den Fetus informiert werden
      • die Anwendung von Zytostatika darf nur unter strenger Indikation erfolgen, und der mögliche Nutzen für die Mutter muss gegen die möglichen Reproduktionsrisiken abgewogen werden
  • wie die meisten anderen antineoplastischen Wirkstoffe zeigte auch Epirubicin bei Tieren mutagene und karzinogene Eigenschaften
  • es liegen keine Studien an schwangeren Frauen vor
  • Frauen im gebärfähigen Alter
    • ist anzuraten, eine Schwangerschaft während der Behandlung zu vermeiden und eine wirksame Methode zur Empfängnisverhütung einzusetzen
    • sollten vollständig über die Schädigungen des Fötus im Falle des Auftretens einer Schwangerschaft während der Epirubicin-Therapie aufgeklärt werden
  • tierexperimentelle Studien
    • deuten darauf hin, dass die Verabreichung von Epirubicin bei schwangeren Frauen zu Schädigungen des Fetus führen kann
  • Fertilität
    • es gibt keine schlüssigen Informationen darüber, ob Epirubicin die menschliche Fertilität nachteilig beeinflusst oder teratogen wirkt
    • Epirubicin könnte bei menschlichen Spermien Chromosomenschäden verursachen
    • Männern, die mit Epirubicin behandelt werden, wird empfohlen
      • eine wirksame Methode zur Empfängnisverhütung einzusetzen
      • während der Behandlung und bis zu 6 Monate danach kein Kind zu zeugen und
      • sich vor Therapiebeginn wegen der Möglichkeit einer irreversiblen Infertilität durch die Therapie über eine Spermakonservierung beraten zu lassen
    • sowohl Männer als auch Frauen, die Epirubicin erhalten, sollten auf die mögliche Gefahr einer nachteiligen Wirkung auf die Nachkommen hingewiesen werden
    • bei prämenopausalen Frauen
      • kann Epirubicin Amenorrhoe und vorzeitige Menopause verursachen

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Epirubicin - invasiv

  • in der Stillzeit kontraindiziert
  • vor Beginn der Anwendung sowie während der Therapie mit Epirubicin muss das Stillen unterbrochen werden
    • da viele Arzneimittel, einschl. andere Anthracycline, in die menschliche Muttermilch übergehen und das Risiko für schwere Epirubicin-induzierte Nebenwirkungen bei gestillten Säuglingen besteht
  • es ist nicht bekannt, ob Epirubicin in die Muttermilch ausgeschieden wird
  • ein Risiko für das gestillte Kind kann nicht ausgeschlossen werden

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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