Vancosan 1000mg (10 St)

Hersteller Cnp Pharma GmbH
Wirkstoff Vancomycin
Wirkstoff Menge 975,45 mg
ATC Code J01XA01
Preis 256,37 €
Menge 10 St
Darreichung (DAR) PIF
Norm N3
Vancosan 1000mg (10 St)

Medikamente Prospekt

Vancomycin1e+-006IE
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Vancomycin - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Vancomycin
  • darf nicht intramuskulär verabreicht werden, da das Risiko einer Nekrose am Verabreichungsort besteht
  • bei akuter Anurie darf Vancomycin nur bei vitaler Indikation infundiert werden
  • bei Vorschädigung des Cochlearapparates darf Vancomycin nur bei vitaler Indikation infundiert werden

Art der Anwendung



  • Intravenöse Anwendung
    • Verabreichung als intermittierende Infusion
  • Anwendung in ausreichender Verdünnung (mind. 100 ml / 500 mg bzw. 200 ml / 1000 mg Vancomycin)
  • Langsame intravenöse Infusion für mindestens eine Stunde oder mit einer Maximalgeschwindigkeit von 10 mg/min (je nachdem, was länger dauert)
  • Patienten, bei denen die Flüssigkeitsaufnahme eingeschränkt werden muss, kann auch eine Lösung von 500 mg / 50 ml bzw. von 1000 mg / 100 ml gegeben werden (ggf. erhöhtes Risiko infusionsbedingter Nebenwirkungen)
  • Kontrolle der Vancomycin-Serumkonzentrationen
    • Häufigkeit der therapeutischen Arzneimittelüberwachung (TDM) auf Grundlage klinischer Situation und Reaktion auf die Behandlung
    • Patienten mit normaler Nierenfunktion:
      • Kontrolle der Serumkonzentration von Vancomycin am 2. Tag der Behandlung unmittelbar vor Verabreichung der nächsten Dosis
    • Patienten mit intermittierender Hämodialyse:
      • Ermittlung der Vancomycinspiegel in der Regel vor Beginn der Hämodialyse
    • Therapeutischer Vancomycin-Talspiegel (Minimum) soll in der Regel 10-20 mg/l betragen, abhängig vom Infektionsort und der Empfindlichkeit des Erregers
    • Talspiegelwerte von 15-20 mg/l werden von klinischen Laboratorien empfohlen (zur Abdeckung empfindlich klassifizierter Pathogene mit einer MHK =1 mg/l)
  • weitere Hinweise s. Fachinformation

Dosierung



Basiseinheit: 1 Durchstechflasche enthält 1000 mg Vancomycin (als Hydrochlorid)

  • schwere Infektionen; perioperative Prophylaxe einer bakteriellen Endokarditis
    • Anfangsdosis ja nach Gesamtkörpergewicht dosieren
    • Nachfolgende Dosisanpassungen
      • auf Serumkonzentrationen einstellen, um Erreichen therapeutischer Konzentrationen sicherzustellen
      • Berücksichtigung Nierenfunktion und Verabreichungsintervall
    • Patienten im Alter ab 12 Jahre
      • 15 - 20 mg/kg KG alle 8 bis 12 Std. (nicht mehr als 2 g pro Dosis).
      • Bei schwer erkrankten Patienten kann eine Dosis von 25 - 30 mg/kg KG verwendet werden, um schnelles Erreichen des Ziel-Talspiegels
    • Dauer der Behandlung
      • Komplizierte Haut- und Weichgewebeinfektionen
        • nicht nekrotisierend: 7 bis 14 Tage
        • nekrotisierend: 4 bis 6 Wochen*
      • Infektionen der Knochen und Gelenke:
        • 4 bis 6 Wochen**
      • Ambulant erworbene Pneumonie:
        • 7 bis 14 Tage
      • Im Krankenhaus erworbene Pneumonie, einschließlich beatmungsassoziierter Pneumonie:
        • 7 bis 14 Tage
      • Infektiöse Endokarditis:
        • 4 bis 6 Wochen***
      • * Ist so lange fortzusetzen, bis eine weitere Wundausschneidung nicht mehr notwendig ist, der Zustand des Patienten sich klinisch verbessert hat und der Patient für 48 bis 72 Stunden fieberfrei ist
      • ** Bei prothetischen Gelenkinfektionen sollten längere Verläufe einer oralen Suppressionstherapie mit geeigneten Antibiotika in Betracht gezogen werden
      • *** Die Dauer und die Notwendigkeit einer Kombinationstherapie basiert auf dem Herzklappentyp und dem Organismus
    •  

Dosisanpassung

  • Nierenfunktionsstörung
    • Erwachsene und pädiatrische Patienten
      • Bestimmungen der Vancomycinserum-Talspiegel und entsprechende Festlegung der Folgedosen
        • insbesondere:
          • Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance unter 20 ml/min)
          • Patienten mit Nierenersatztherapie (RRT)
      • Patienten mit leichter bis mittelschwerer Niereninsuffizienz
        • Keine Reduktion der Anfangsdosis
      • Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz
        • Verlängerung Intervall der Verabreichung, anstatt niedrigere Tagesdosen
        • Hinweis: gleichzeitige Verabreichung von Arzneimitteln beachten, die die Vancomycin-Clearance reduzieren und/oder ihre unerwünschten Nebenwirkungen verstärken können
      • Hämodialyse
        • Durch intermittierende Hämodialyse schlecht dialysierbar
        • Verwendung von Hochfluss-Membranen und kontinuierliche Nierenersatztherapie (CRRT) erhöhen Vancomycin-Clearance und erfordern eine Ersatzdosierung (meist nach der Hämodialyse bei intermittierender Hämodialyse)
    • Erwachsene:
      • Dosisanpassungen auf Basis der glomerulären Filtrationsrate (eGFR) entsprechend folgender Formel:
        • Männer: [Gewicht (kg) x 140 - Alter (Jahre)] / 72 x Serum-Kreatinin (mg/dl)
        • Frauen: 0,85 x-Wert, berechnet nach der obigen Formel
      • Anfangsdosis: Kreatinin-Clearance 20 und 49 ml/min, 15 bis 20 mg/kg alle 24 Std.
      • Bei kritisch kranken Patienten mit Niereninsuffizienz sollte die anfängliche Aufsättigungsdosis (25 bis 30 mg/kg) nicht reduziert werden.
    • Pädiatrische Patienten
      • Im Alter >/=1 Jahr
        • Berechnung anhand überarbeiteter Schwartz-Formel basierend auf der geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR):
          • eGFR (ml/min/1,73 m2 ) = (Höhe cm x 0,413)/Serumkreatinin (mg/dl)
          • eGFR (ml/min/1,73 m2 ) = (Höhe cm x 36,2/Serumkreatinin (µmol/l)
      • Neugeborene und Kleinkinder unter 1 Jahr:
        • GFR 50-30 ml/min/1,73 m2: 15 mg/kg alle 12 Stunden
        • GFR 29-10 ml/min/1,73 m2: 15 mg/kg alle 24 Stunden
        • GFR < 10 ml/min/1,73 m2: 10-15 mg/kg Nachdosierung entsprechend den Spiegeln*
        • Intermittierende Hämodialyse: 10-15 mg/kg Nachdosierung entsprechend den Spiegeln*
        • Peritonealdialyse: 10-15 mg/kg Nachdosierung entsprechend den Spiegeln*
        • Kontinuierliche Nierenersatztherapie: 15 mg/kg Nachdosierung entsprechend den Spiegeln*
          • * Der entsprechende Zeitpunkt und die Menge der nachfolgenden Dosen hängen weitgehend von der RRT-Modalität ab und sollten auf den vor der Dosierung ermittelten Vancomycinserumspiegeln und der Nierenrestfunktion basieren. Abhängig von der klinischen Situation könnte man in Erwägung ziehen, die nächste Dosis zurückzuhalten, bis die Vancomycinspiegel-Ergebnisse vorliegen.
  • Eingeschränkte Leberfunktion
    • keine Dosisanpassung erforderlich
  • Ältere Patienten
    • Dosisanpassung nach Nierenfunktion
  • Kleinkinder und Kinder (1 Monat - 12 Jahre)
    • 10 - 15 mg/kg KG alle 6 Std.
  • Neugeborene (von der Geburt bis zu 27 Tage nach der Entbindung) und Frühgeborene (von der Geburt bis zum erwarteten Entbindungstag plus 27 Tage)
    • *PMA (Wochen): <29
      • 15 mg/kg alle 24 Std.
    • PMA (Wochen): 29-35
      • 15 mg/kg alle 24 Std.
    • PMA (Wochen): >35
      • 15 mg/kg alle 24 Std.
    • *PMA: postmenstruelles Alter [(die Zeit zwischen dem ersten Tag der letzten Menstruation und der Geburt (Gestationsalter) plus die nach der Geburt verstrichene Zeit (postnatales Alter)]
  • Perioperative Prophylaxe der bakteriellen Endokarditis in allen Altersgruppen
    • Anfangsdosis von 15 mg/kg vor der Einleitung der Anästhesie
    • Abhängig von der Dauer der Operation, zweite Vancomycin-Dosis möglich
  • Schwangerschaft
    • Möglichkeit von signifikant höheren Dosen zum Erreichen von therapeutischen Serumkonzentrationen
  • Übergewichtige Patienten
    • Anfangsdosis individuell nach KG

Indikation



  • Alle Altersgruppen zur Behandlung folgender Infektionen:
    • Komplizierte Haut-und Weichgewebeinfektionen (cSSTI)
    • Infektionen der Knochen und Gelenke
    • ambulant erworbene Pneumonie (CAP)
    • im Krankenhaus erworbene Pneumonie (HAP), einschließlich beatmungsassoziierter Pneumonie (VAP)
    • infektiöse Endokarditis
    • Bakteriämie, die mit einer der oben genannten Infektionen assoziiert ist oder bei der eine Verbindung mit einer der oben genannten Infektionen vermutet wird
  • Hinweise:
    • Indikation auch in allen Altersgruppen für perioperative antibakterielle Prophylaxe bei Patienten mit hohem Risiko für die Entwicklung bakterieller Endokarditis bei großen chirurgischen Eingriffen
    • Offiziellen Richtlinien zum angemessenen Gebrauch von Antibiotika sollten beachten
  •  


Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Vancomycin - invasiv

  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Überbesiedelung mit nicht empfindlichen Erregern (Superinfektion), bei Langzeitbehandlung
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • vorübergehende Neutropenie
        • reversible Neutropenie tritt gewöhnlich eine Woche oder länger nach Beginn der intravenösen Therapie oder nach einer Gesamtdosis von mehr als 25 g ein
      • Agranulozytose
      • Eosinophilie
      • Thrombozytopenie
      • Panzytopenie
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Überempfindlichkeitsreaktionen
        • während oder kurz nach einer schnellen Infusion von Vancomycin können anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen einschließlich erschwertes Atmen (Keuchen) auftreten
        • Reaktionen klingen nach Absetzen der Infusion im Allgemeinen innerhalb von 20 Min. bis zu 2 Stunden ab
        • Vancomycin sollte langsam infundiert werden
      • anaphylaktische Reaktionen
  • Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • vorübergehende oder bleibender Gehörverlust
        • über Ototoxizität hauptsächlich bei Patienten berichtet, die hohe Dosen erhalten haben oder gleichzeitig mit anderen ototoxischen Arzneimitteln, z.B. Aminoglykoside, behandelt wurden oder bei denen eine eingeschränkte Nierenfunktion oder ein bereits beeinträchtigtes Hörvermögen vorlag
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Schwindel
      • Benommenheit
      • Tinnitus
        • Tinnitus, der möglicherweise einer beginnenden Taubheit vorangeht, sollte als Anlass für einen Therapieabbruch angesehen werden
  • Herzerkrankungen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Herzstillstand
  • Gefässerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • erniedrigter Blutdruck, Blutdruckabfall
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Vaskulitis
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Dyspnoe
      • Stridor
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Übelkeit
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • pseudomembranöse Enterocolitis
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Erbrechen
      • Diarrhö
  • Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Rötung des Oberkörpers ("Red-Man-Syndrom")
      • Exanthem
      • Schleimhautentzündung
      • Juckreiz
      • Urtikaria
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • exfoliative Dermatitis
      • Stevens-Johnson-Syndrom (SJS)
      • blasenbildende IgA-Dermatose
      • toxische epidermale Nekrolyse (TEN)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Arzneimittelwirkung mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS-Syndrom)
      • AGEP (akute generalisierte exanthematische Pustulose)
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Nierenschädigung, manifestiert vor allem durch erhöhte Serumkreatinin- und Serumharnstoff-Konzentrationen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • interstitielle Nephritis
      • akutes Nierenversagen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • akute Tubulusnekrose
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Phlebitis
      • Rötung von Oberkörper und Gesicht
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Arzneimittelfieber
      • Schüttelfrost
      • Schmerzen in Brust- und Rückenmuskulatur
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Nekrose (nach intramuskulärer Verabreichung)

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Vancomycin - invasiv

  • Überempfindlichkeitsreaktionen
    • schwere und gelegentlich tödliche Überempfindlichkeitsreaktionen möglich
    • im Fall von Überempfindlichkeitsreaktionen muss die Behandlung mit Vancomycin sofort abgebrochen und die entsprechenden Sofortmaßnahmen eingeleitet werden
  • Patienten, die Vancomycin über einen längerfristigen Zeitraum oder gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln erhalten, die Neutropenie oder Agranulozytose verursachen können
    • Leukozytenzahl sollte in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden
  • Untersuchungen
    • alle Patienten, die Vancomycin erhalten, sollten regelmäßigen Blutuntersuchungen, Urinuntersuchungen, sowie Leber- und Nierenfunktionstests unterzogen werden
  • Patienten mit allergischen Reaktionen auf Teicoplanin
    • Vancomycin sollte bei Patienten mit allergischen Reaktionen auf Teicoplanin mit Vorsicht angewendet werden, da eine Kreuzüberempfindlichkeit einschließlich eines tödlichen anaphylaktischen Schocks auftreten kann
  • Antibakterielles Wirkungsspektrum
    • antibakterielles Wirkungsspektrum von Vancomycin auf gram-positive Organismen beschränkt
    • nicht geeignet für den Einsatz als Monotherapie für die Behandlung bestimmter Arten von Infektionen, es sei denn, der Erreger ist bereits dokumentiert und bekanntermaßen empfindlich oder es besteht der Verdacht, dass der wahrscheinlichste Erreger für die Behandlung mit Vancomycin geeignet wäre
    • rationale Anwendung von Vancomycin sollte das bakterielle Wirkungsspektrum, das Sicherheitsprofil und die Eignung der antibakteriellen Standardtherapie zur Behandlung des einzelnen Patienten berücksichtigen
  • Ototoxizität
    • Ototoxizität, die vorübergehend oder dauerhaft sein kann, bei Patienten mit vorheriger Taubheit berichtet, die übermäßige intravenöse Dosen erhalten haben oder die eine gleichzeitige Behandlung mit einem anderen ototoxischen Wirkstoff wie beispielsweise einem Aminoglykosid erhalten haben
    • Vancomycin sollte auch bei Patienten mit vorherigem Hörverlust vermieden werden
    • der Taubheit kann ein Tinnitus vorausgehen
    • Erfahrung mit anderen Antibiotika deutet darauf hin, dass die Taubheit trotz Beendigung der Behandlung progressiv sein kann
    • um das Risiko einer Ototoxizität zu reduzieren, sollte der Blutspiegel regelmäßig kontrolliert
      werden und es wird auch eine regelmäßige Prüfung der Hörfunktion empfohlen
    • ältere Menschen
      • sind besonders anfällig für Hörschäden
      • Kontrolle der vestibulären und auditiven Funktion bei älteren Patienten sollte während und nach der Behandlung durchgeführt werden
      • gleichzeitige oder sequentielle Verwendung von anderen ototoxischen Substanzen sollte vermieden werden
  • Infusionsbedingte Reaktionen
    • rasche Bolusgabe (d.h. über mehrere Min.) kann ggf. mit übermäßiger Hypotonie (einschließlich Schock und selten Herzstillstand), histaminähnlichen Reaktionen und makulopapulösem oder erythematösem Hautausschlag („Red-Man- Syndrom" oder „Red-Neck-Syndrom") einhergehen
    • Vancomycin sollte langsam in einer verdünnten Lösung (2,5 - 5,0 mg/ml) mit einer Geschwindigkeit von nicht mehr als 10 mg/Min. und über einen Zeitraum von nicht weniger als 60 Min. infundiert werden, um schnelle infusionsbedingte Reaktionen zu vermeiden
    • Beendigung der Infusion führt in der Regel zu einer sofortigen Unterbrechung dieser Reaktionen
    • Anästhetika
      • Häufigkeit der infusionsbedingten Reaktionen (Hypotonie, Rötung, Erythem, Urtikaria und Juckreiz) steigt mit der gleichzeitigen Verabreichung von Anästhetika
      • kann durch das Infundieren von Vancomycin über mind. 60 Min. vor Einleitung der Narkose verringert werden
  • Schwere arzneimittelinduzierte Hautreaktionen (SCARs)
    • schwere arzneimittelinduzierte Hautreaktionen, einschließlich Stevens-Johnson Syndrom (SJS), toxischer epidermaler Nekrolyse (TEN), Arzneimittelreaktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS) und akuter generalisierter exanthematischer Pustulose (AGEP), die lebensbedrohlich oder tödlich sein können, im Zusammenhang mit der Behandlung
      mit Vancomycin berichtet
      • die meisten dieser Reaktionen traten innerhalb weniger Tage und bis zu acht Wochen nach Beginn der Behandlung mit Vancomycin auf.
    • zum Zeitpunkt der Verschreibung sollten die Patienten auf Anzeichen und Symptome hingewiesen und engmaschig auf Hautreaktionen überwacht werden
      • wenn Anzeichen und Symptome auftreten, die diese Reaktionen vermuten lassen, sollte Vancomycin sofort abgesetzt und eine alternative Behandlung in Betracht gezogen werden
    • wenn der Patient bei Anwendung von Vancomycin eine schwere arzneimittelinduzierte Hautreaktion entwickelt hat, darf die Behandlung mit Vancomycin zu keinem Zeitpunkt wieder aufgenommen werden
  • Reaktionen am Verabreichungsort
    • Schmerzen und Thrombophlebitis können bei vielen Patienten auftreten, die Vancomycin intravenös erhalten, und können gelegentlich schwerwiegend sein
    • Häufigkeit und Schwere der Thrombophlebitis kann durch die langsame Verabreichung des Arzneimittels in Form einer verdünnten Lösung und durch Veränderung des Infusionsgabeorts in der Regel minimiert werden
  • Verabreichungsweg
    • Wirksamkeit und Sicherheit von Vancomycin für die intrathekale, intralumbare und intraventrikuläre Darreichungsform nicht erwiesen
    • Vancomycin darf nicht intramuskulär verabreicht werden, da das Risiko einer Nekrose am Verabreichungsort be-steht
  • Nephrotoxizität
    • Vancomycin sollte bei Patienten mit Niereninsuffizienz und Anurie mit Vorsicht verwendet werden, da die Möglichkeit der Entwicklung von toxischen Wirkungen bei anhaltend hohen Blutkonzentrationen deutlich höher ist
    • Gefahr der Toxizität wird durch hohe Blutkonzentrationen oder eine längere Therapie erhöht
    • regelmäßige Kontrolle des Vancomycin-Blutspiegels bei Hochdosis-Therapien und einem längerfristigen Einsatz, insbesondere bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen oder Hörschädigungen sowie bei der gleichzeitigen Einnahme von nephrotoxischen oder ototoxischen Substanzen empfohlen
  • Augenerkrankungen
    • Vancomcin nicht zur intrakameralen oder intravitrealen Anwendung, einschließlich der Prophylaxe von Endophthalmitis, zugelassen
    • in Einzelfällen nach intrakameraler oder intravitrealer Anwendung von Vancomycin während oder nach einer Kataraktoperation eine hämorrhagische okklusive retinale Vaskulitis (HORV), einschließlich eines dauerhaften Sehverlusts, beobachtet
  • Pädiatrische Patienten
    • aktuelle intravenöse Dosierungsempfehlungen für pädiatrische Patienten können bei einer erheblichen Anzahl von Kindern, insbesondere bei Kindern < 12 Jahre, zu einem subtherapeutischen Vancomycinspiegel führen
      • Sicherheit einer erhöhten Vancomycin Dosierung wurde nicht eingehend untersucht, so dass generell höhere Dosen als 60 mg/kg KG/Tag nicht empfohlen werden
    • Vancomycin sollte bei Frühgeborenen und Kleinkindern mit besonderer Sorgfalt verwendet werden, weil ihre Nieren unreif sind und die Möglichkeit eines Anstiegs der Serumvancomycin-Konzentration besteht
      • Blutkonzentrationen von Vancomycin sollten bei diesen Kindern daher sorgfältig kontrolliert werden
    • gleichzeitige Verabreichung von Vancomycin und Anästhetika bei Kindern mit Erythem und histaminähnlichen Rötungen in Verbindung gebracht
    • in ähnlicher Weise ist die gleichzeitige Anwendung von nephrotoxischen Substanzen wie Aminoglykosid-Antibiotika, NSAR (z.B. Ibuprofen für die Schließung des persistierenden Ductus arteriosus) oder von Amphotericin B mit einem erhöhten Nephrotoxizitätsrisiko verbunden, so dass daher eine häufigere Kontrolle des Serumvancomycinspiegels und der Nierenfunktion empfohlen wird
  • Anwendung bei älteren Patienten
    • der natürliche Abfall der glomerulären Filtration mit zunehmendem Alter kann zu erhöhten Serumvancomycin-Konzentrationen führen, wenn die Dosierung nicht angepasst wird
  • Wechselwirkungen mit Anästhetika
    • eine durch ein Anästhetikum induzierte myokardiale Depression kann durch Vancomycin verstärkt werden
    • während der Anästhesie müssen die Dosen gut verdünnt und langsam, begleitet von einer sorgfältigen Herzüberwachung verabreicht werden
      • Positionswechsel sollten bis zum Abschluss der Infusion aufgeschoben werden, um eine posturale Anpassung zu ermöglichen
  • Pseudomembranöse Enterocolitis
    • bei schwerem, anhaltenden Durchfall muss die Möglichkeit einer pseudomembranösen Enterocolitis, die lebensbedrohlich sein kann, berücksichtigt werden
    • antidiarrhoische Arzneimittel dürfen nicht verabreicht werden
  • Mikrobielle Superinfektion
    • Langzeitbehandlung mit Vancomycin kann zu einer Überbesiedelung mit nicht empfindlichen Erregern führen
    • sorgfältige Beobachtung des Patienten wichtig
    • kommt es während der Therapie zu einer Superinfektion, müssen geeignete Maßnahmen getroffen werden
  • Clostridium difficile Infektionen, orale Verabreichung
    • intravenöse Verabreichung von Vancomycin ist für die Behandlung von Clostridium difficile Infektionen nicht wirksam
    • Vancomycin sollte für diese Indikation oral verabreicht werden
    • Kinder (< 1 Jahr)
      • Untersuchung auf Clostridium difficile Kolonisation oder Toxine bei Kindern, die jünger als 1 Jahr sind, aufgrund einer hohen asymptomatischen Kolonisation nicht empfohlen, es sei denn, dass bei Säuglingen mit Risikofaktoren für Stauungen wie die Hirschsprung-Krankheit, operierte Analatresie oder andere schwere Motilitätsstörungen ein starker Durchfall vorliegt
      • alternative Ätiologien sollten immer gesucht und eine Clostridium difficile Enterokolitis nachgewiesen sein
  • Potenzial für systemische Resorption
    • Resorption kann bei Patienten mit entzündlichen Erkrankungen der Darmschleimhaut oder einer Clostridium difficile-induzierten pseudomembranösen Colitis verstärkt sein
    • bei diesen Patienten Risiko von Nebenwirkungen, insbesondere wenn eine gleichzeitige Nierenfunktionsstörung vorliegt
      • je größer die Nierenfunktionsstörung ist, desto größer ist das Risiko von Nebenwirkungen, welche während oder nach einer parenteralen Verabreichung von Vancomycin auftreten können
    • bei Patienten mit entzündlichen Erkrankungen der Darmschleimhaut sollte die Vancomycin-Serum-Konzentration überwacht werden
  • Nephrotoxizität
    • regelmäßige Kontrolle der Nierenfunktion bei der Behandlung von Patienten
      • mit einer zugrunde liegenden Nierenfunktionsstörung
      • die eine gleichzeitige Therapie mit einem Aminoglykosid oder anderen nephrotoxischen Medikamenten erhalten
  • Ototoxizität
    • zur Minimierung eines Ototoxizitätsrisikos können regelmäßige Prüfungen der Hörfunktion hilfreich sein, bei Patienten
      • mit bestehender Gehörschädigung
      • mit einer begleitenden Therapie mit einem ototoxischen Mittel wie z.B. Aminoglykoside
  • Wechselwirkungen mit Arzneimitteln zur Hemmung der Darmmotilität sowie Protonenpumpenhemmern
    • Anwendung von Arzneimitteln zur Hemmung der Darmmotilität sollte vermieden und der Einsatz von Protonenpumpenhemmern überdacht werden
  • Entwicklung Antibiotika-resistenter Bakterien
    • orale Verabreichung von Vancomycin erhöht die Wahrscheinlichkeit von Vancomycin- resistenten Enterokokken-Populationen im Magen-Darm-Trakt
    • infolgedessen umsichtige Verwendung von oralem Vancomycin empfohlen

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Vancomycin - invasiv

siehe Therapiehinweise


Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Vancomycin - invasiv

  • Vancomycin sollte während der Schwangerschaft nur wenn unbedingt erforderlich und nach sorgfältiger Abwägung des Risiko-Nutzen-Verhältnisses verabreicht werden
  • keine ausreichenden Erfahrungen über die Sicherheit von Vancomycin während der Schwangerschaft vorliegend
  • Vancomycin passiert die Plazenta
  • potentielles Risiko embryonaler und neonataler Ototoxizität und Nephrotoxizität kann nicht ausgeschlossen werden
  • tierexperimentelle Studien
    • weisen nicht auf negative Auswirkungen auf die Entwicklung des Embryos, Fötus oder die Gestationsperiode hin
  • Fertilität
    • keine Daten (Human- oder Tierdaten) zur Wirkung von Vancomycin auf die Fertilität vorliegend

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Vancomycin - invasiv

  • Vancomycin geht in die Muttermilch über
  • sollte in der Stillzeit nur bei Versagen anderer Antibiotika angewendet werden
  • beim Säugling kann es zu Störungen der Darmflora mit Durchfällen, Sprosspilzbesiedlung und möglicherweise auch zu einer Sensibilisierung kommen
  • unter Erwägung der Wichtigkeit dieses Arzneimittels für die stillende Mutter sollte die Einstellung des Stillens in Betracht gezogen werden

Die Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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