Quilonum Retard (100 St)

Hersteller Teofarma S.R.L.
Wirkstoff Lithium Ion
Wirkstoff Menge 12,2 mmol
ATC Code N05AN01
Preis 34,09 €
Menge 100 St
Darreichung (DAR) RET
Norm N3
Quilonum Retard (100 St)

Medikamente Prospekt

Lithium Ion12.2mmol
(H)Calcium bisdocosanoatHilfsstoff
(H)Carmellose, CalciumsalzHilfsstoff
(H)Eudragit E 100Hilfsstoff
(H)GelatineHilfsstoff
(H)Lactose 1-WasserHilfsstoff
(H)Macrogol 6000Hilfsstoff
(H)Magnesium stearatHilfsstoff
(H)MaisstärkeHilfsstoff
(H)Povidon K25Hilfsstoff
(H)TalkumHilfsstoff
(H)Titan dioxidHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Lithium - peroral

  • Überempfindlichkeit gegen Lithium
  • akutes Nierenversagen oder schwere Niereninsuffizienz
  • akuter Herzinfarkt oder Herzinsuffizienz
  • Morbus Addison
  • ausgeprägte Hyponatriämie
  • Brugada-Syndrom oder familiärer Hintergrund von Brugada-Syndrom
  • Schwangerschaft

Art der Anwendung



  • Einnahme der Retardtabletten unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit
  • nicht im Liegen
  • immer zu einer festgesetzten Zeit
  • falls eine Einnahme versäumt wurde: mit der Einnahme der nächsten Dosis bis zu dieser festgesetzten Zeit warten
    • versäumte Einnahme nicht mit einer doppelten Dosis ausgleichen

Dosierung



  • Behandlung und Prophylaxe manisch-depressiver Erkrankungen, Cluster - Kopfschmerz
    • individuell und einschleichend dosieren
    • intial in den ersten Tagen: 1 Retardtablette (ca. 12 mmol Lithium) / Tag
    • anschließend Dosissteigerung, je nach Alter, Serumlithiumspiegel und therapeutischem Effekt: 18 - 36 mmol Lithium / Tag
    • Einzeldosis: 0,5 - 1,5 Retardtabletten
    • Tagesdosis: 1,5 - 3 Retardtabletten
      • verteilt auf 2 Einzelgaben
      • alternativ: Gesamttagesdosis als Einmalgabe vor dem Schlafengehen
    • bei Wechsel von Mehrfachgabe zur Einmalgabe, Serumlithiumspiegel häufiger kontrollieren
    • Kontrolluntersuchungen (Bestimmung des Serumlithiumspiegel)
      • erste vier Wochen: wöchentlich
      • im ersten halben Jahr: monatlich
      • danach: vierteljährlich
      • sollte 12 Stunden nach der letzten Einnahme erfolgen (zweckmäßigerweise am Morgen vor der weiteren Tablettengabe)
    • Dosisreduktion
      • während einer Langzeitbehandlung möglichst in kleinen Schritten
    • Absetzen
      • schrittweise, min. über 2 Wochen
      • bei Anzeichen einer Lithiumintoxikation, sofortiges Absetzen erforderlich
    • Anwendungsdauer:
      • voller Behandlungserfolg erst nach 6 - 12 Monaten
    • Umstellung von einem Lithium-haltigen Arzneimittel auf ein anderes
      • ggf. unterschiedliche Bioverfügbarkeit
      • Umstellung entspricht einer neu beginnenden Behandlung, entsprechende Überwachung erforderlich

Dosisanpassung

  • ältere Patienten:
    • niedrigere Dosierung erfahrungsgemäß ausreichend
    • Serumlithiumspiegel häufiger kontrollieren als im Regelfall empfohlen
    • Patienten > 65 Jahre: Serumlithiumspiegel > 0,6 mmol/l vermeiden

Indikation



  • Prophylaxe:
    • bipolare affektive Störung (auch im Rahmen schizoaffektiver Psychosen)
    • Episoden einer Major Depression
  • Behandlung der manischen Episode, ggf. in Kombination mit Neuroleptika
  • Behandlung bestimmter akuter Depressionen z.B. bei Therapieresistenz oder Unverträglichkeit von Antidepressiva, bei Verdacht auf Umschlag in eine Manie, ggf. in Kombination mit Antidepressiva
  • Anfallsweise auftretender oder chronischer Cluster-Kopfschmerz (Bing-Horton-Syndrom)

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Lithium - peroral

  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Leukozytose
  • Endokrine Erkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Hyperthyreosen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • euthyreote Struma
      • Hypothyreosen
      • Hyperparathyroidismus
      • Hypermagnesiämie
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Hyperglykämie
      • Hypercalcämie
      • Gewichtszunahme (insbesondere in den ersten zwei Jahren der Behandlung häufig, z.T. dosisabhängig; Patienten sollte geraten werden, den Genuss kalorienreicher Speisen und Getränke zu vermeiden)
      • Anorexie
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Halluzinationen
      • Verwirrung
      • Delirium
      • Somnolenz
      • Gedächtnisverlust
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Myasthenia gravis
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Tremor, feinschlägiger Tremor der Hände
      • Faszikulationen
      • unwillkürliche Bewegungen der Extremitäten
      • Ataxie
      • choreoathetotische Bewegungen
      • herabgesetzte periphere Nervenleitungsgeschwindigkeit (sensorisch und motorisch)
      • anormale Reflexe, z.B. verstärkte Sehnenreflexe
      • extrapyramidalmotorische Symptome
      • Synkope
      • Krampfanfälle
      • verwaschene Sprache
      • Koordinationsstörungen
      • benigne intrakraniale Hypertension
      • Kopfschmerzen
      • Schwindel
      • Bewusstseinseinschränkung
      • Benommenheit
      • Stupor
      • Koma
      • Geschmacksstörungen
      • Pseudotumor cerebri
      • zerebelläres Syndrom (gewöhnlich reversibel)
      • Enzephalopathie
      • peripheren Neuropathie unter einer Langzeitbehandlung, die gewöhnlich nach Absetzen reversibel ist
      • malignes neuroleptisches Syndrom (bei gleichzeitiger Gabe von Neuroleptika)
      • Serotoninsyndrom (bei gleichzeitiger Gabe von Arzneimitteln mit serotonerger Wirkung)
  • Augenerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Gesichtsfeldausfälle
      • verschwommenes Sehen
      • Nystagmus
      • Augenreizung (in den meisten Fällen reversibel)
      • Exophthalmus (nicht immer in Verbindung mit Schilddrüsenerkrankungen)
      • Schwellung der Papille durch erhöhten intrakraniellen Druck (Papillenödem) mit möglicher Sehverschlechterung (im Allgemeinen reversibel)
        • auch über einige Fälle von Schwellungen der Papille ohne erhöhten intrakraniellen Druck berichtet
  • Herzerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Arrhythmien (meist Bradykardie aufgrund von Sinusknotendysfunktion), AV-Block
      • Kardiomyopathien
      • EKG-Veränderungen, z.B. reversible Kurvenabflachung, T-Wellenumkehr, QT-Verlängerungen
      • Ödeme
  • Gefäßerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Kreislaufversagen
      • Kollaps
      • Hypotonie
      • Raynaud-Syndrom
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • abdominelle Beschwerden
      • Übelkeit
      • Erbrechen, Brechreiz
      • Durchfall
      • Gastritis
      • exzessive Speichelproduktion
      • Mundtrockenheit
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Alopezie
      • Akne, akneiforme Dermatosen
      • Follikulitiden
      • Pruritus
      • Exazerbationen von Psoriasis
      • Hautausschläge, Hautgeschwüre und andere Zeichen von Überempfindlichkeit
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • lichenoide Arzneimittelreaktion
      • Angioödem
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Muskelschwäche
      • Myalgie
      • Arthralgie
      • Rhabdomyolyse
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • nephrotisches Syndrom
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • initial Natrium- und Kaliumverlust durch die verminderte Natrium- und Kaliumreabsorption an den renalen Tubuli
        • innerhalb einer Woche sollte die Natrium-Kalium-Konzentration auf Ausgangsniveau zurückkehren
      • Symptome eines nephrogenen Diabetes insipidus wie Polyurie, Polydipsie und Harninkontinenz
      • nach langjähriger Behandlung morphologische Nierenveränderungen (einschließlich tubulointerstitieller Nephropathie) und eingeschränkte Nierenfunktion
      • Mikrozysten, Onkozytome und Karzinome der Sammelrohre der Niere (bei Langzeitbehandlung)
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Impotenz
      • sexuelle Dysfunktion
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • (periphere) Ödeme
      • Urtikaria
      • allgemeines Unwohlsein
  • Hinweis
    • Häufigkeit des Auftretens und die Intensität der Nebenwirkungen korrelieren im Allgemeinen mit dem Lithium-Serumspiegel und der individuellen Empfindlichkeit des Patienten auf Lithium

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Lithium - peroral

  • Dosierung
    • es sollte immer die minimale effektive Dosis von Lithium verwendet werden
  • Intoxikation
    • bei den ersten Anzeichen einer Intoxikation muss Lithium sofort abgesetzt werden
    • Patienten sind über diese Anzeichen aufzuklären und sollen angehalten werden, bei deren Auftreten den behandelnden Arzt aufzusuchen und den Lithiumspiegel bestimmen zu lassen
  • Patienten sollten vor Beginn der Lithium-Therapie eine euthyreote Stoffwechsellage aufweisen
  • Vorsicht bei (Lithium sollte nicht eingenommen werden bei)
    • leichter bis mäßiger Niereninsuffizienz
    • Herzrhythmusstörungen
    • Herz-Kreislauferkrankungen
    • Schilddrüsenunterfunktion
    • Morbus Addison
    • Dehydratation
    • Erkrankungen mit gestörtem Natriumhaushalt
    • natriumarmer Diät
    • Myasthenia gravis
    • myeloischer Leukämie
    • Psoriasis
    • cerebralen Anfallsleiden
      • wenn das EEG pathologische Werte zeigt, größte Vorsicht bei zusätzlicher neuroleptischer Behandlung
  • lebensbedrohliche psychiatrische Erkrankung
    • bei einer lebensbedrohlichen psychiatrischen Erkrankung und wenn andere therapeutische Maßnahmen erfolglos waren, kann Lithium unter besonderer Vorsicht bei diesen Erkrankungen dennoch eingenommen werden
    • in diesem Fall sollte der Patient hospitalisiert sein und der Lithium-Serumspiegel täglich kontrolliert werden
      • ggf. muss Dosisanpassung erfolgen
  • Kontrolluntersuchungen
    • einer gründlichen körperlichen Untersuchung zu Beginn der Behandlung mit Lithiumsalzen sollte sich eine sorgfältige Überwachung des Patienten während der Lithiummedikation anschließen
    • folgende Untersuchungen durchführen:
      • Lithium-Serumspiegel
      • Serum-Kreatinin: Messung des Kreatinins im Serum sollte stets parallel zur Bestimmung der Lithiumkonzentration erfolgen.
      • Schilddrüsenfunktionstests (T3, T4, TSH, ggf. TRH-Test): jährlich
      • Natrium-Kalium-Calciumbestimmung: jährlich
      • Blutbild: jährlich
      • Körpergewicht und Halsumfang: vierteljährliche Messung
      • Blutdruckmessung
      • EKG: jährlich
      • EEG: bedarfsweise bzw. bei Gefahr von Wechselwirkungen bei Kombinationsbehandlung (z.B. mit Neuroleptika)
      • 24-Stunden-Urinvolumen, Kreatinin-Clearance: jährlich
      • Urinanalyse
      • ggf. Überprüfung der renalen Konzentrationsleistung (Desmopressin-Test)
      • regelmäßige Ultraschalluntersuchungen der Nieren nach Langzeitbehandlung (mehr als 10 Jahre): jährlich
    • kürzere Untersuchungsintervalle bzw. außerplanmäßige Kontrollen können nötig sein bei
      • Begleiterkrankungen, die zu einer Veränderung des Serumlithiumspiegels führen können (z.B. starkes Erbrechen, hohes Fieber, interkurrente Infektionen, heftige Durchfälle, Flüssigkeitsmangel)
      • gleichzeitiger Gabe von Arzneimitteln, die den Serumlithiumspiegel beeinflussen können
      • älteren Patienten: häufigere Kontrolle der Nierenfunktion, da im Alter die glomeruläre Filtrationsrate abnimmt und damit die Gefahr einer Intoxikation größer wird
      • Übergang von der Mehrfachgabe auf die Einmalgabe
  • Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt
    • Patienten sollten angewiesen werden, folgende Zustände dem behandelnden Arzt zu berichten:
      • Polyurie
      • Polydipsie
      • Brechreiz
      • Erbrechen
      • Durchfall
      • übermäßiges Schwitzen
      • Erkrankungen, die zu einer Dehydratation oder einem Salzverlust führen können (fieberhafte Infekte, Gastroenteritiden, Harnwegsinfektionen)
      • Hinweis
        • in diesen Fällen Lithium-Serumspiegel sorgfältig überwachen und, wenn nötig, Dosisanpassung vorzunehmen
    • beim Auftreten von Infektionen sollte ggf. auch ein Absetzen der Behandlung erwogen werden
    • zusätzlich zur Kontrolle der Lithium-Serumspiegel ist Kontrolle der Nierenfunktion (Serumharnstoff, Serumkreatinin, Eiweißausscheidung) erforderlich
    • auf ausreichende Kochsalz- und Flüssigkeitszufuhr achten
      • gilt insbesondere für Patienten, die sich einer Abmagerungskur oder einer Diät unterziehen, sowie bei sehr heißem Wetter oder wenn das Arbeitsumfeld eine erhöhte Flüssigkeits- und Elektrolytversorgung erfordert
  • Nierenfunktionsstörungen
    • Langzeittherapie mit Lithium kann einhergehen mit einer Verminderung der renalen Konzentrierungsfähigkeit, die sich in einem nephrogenen Diabetes insipidus mit Polyurie und Polydipsie äußert
      • in diesem Fall sorgfältige medizinische Betreuung notwendig, um Dehydratation mit daraus resultierender Lithiumretention und Toxizität zu vermeiden
      • nach Absetzen von Lithium gewöhnlich reversibel
    • morphologische Veränderungen (einschließlich tubulointerstitielle Nephropathie)
      • sind nach Langzeitbehandlung mit Lithium berichtet worden
      • Veränderungen können zu einer eingeschränkten Nierenfunktion führen
        • unklar, ob diese Veränderungen nach Absetzen von Lithium immer reversibel sind
      • Nierenfunktion sollte regelmäßig kontrolliert werden
  • Nierentumore, Langzeittherapie
    • Fälle von Mikrozysten, Onkozytomen und Karzinomen der Sammelrohre der Niere berichtet, bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz, die über einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren Lithium erhalten haben
    • bei diesen Patienten sollten auch nach Beendigung der Therapie regelmäßige Ultraschalluntersuchungen der Nieren durchgeführt werden
  • Krampfanfälle
    • im Falle der gleichzeitigen Einnahme von Lithium mit Arzneimitteln, die die epileptische Krampfschwelle herabsetzen (z.B. Antidepressiva wie selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, trizyklische Antidepressiva, Antipsychotika, Anästhetika, Theophyllin), oder bei Epileptikern kann das Risiko für Krampfanfälle steigen
  • benigne intrakraniale Hypertension
    • über Fälle von benigner intrakranialer Hypertension berichtet
    • Patienten sollten aufgeklärt werden, anhaltende Kopfschmerzen und/oder Sehstörungen zu berichten
  • QT-Verlängerung
    • vorsichtshalber sollte Lithium bei Patienten mit angeborener QT-Verlängerung vermieden werden
    • Vorsicht bei
      • Patienten mit Risikofaktoren für eine QT-Intervall-Verlängerung (z.B. nicht korrigierte Hypokaliämie, Bradykardie)
      • Patienten, die mit anderen Arzneimitteln behandelt werden, die das QT-Intervall verlängern können
  • Brugada-Syndrom
    • Lithium kann ein Brugada-Syndrom demaskieren oder verstärken
      • Brugada-Syndrom: angeborene Erkrankung der kardialen Natrium-Kanäle mit charakteristischen elektrokardiographischen Veränderungen (Rechtsschenkelblock, ST-Streckenhebung in den rechten präkordialen Ableitungen), die zu Herzstillstand oder plötzlichem Tod führen können
    • Lithium darf bei Patienten mit Brugada-Syndrom oder einem familiären Hintergrund von Brugada-Syndrom nicht gegeben werden
    • Vorsicht bei Patienten mit einem familiären Hintergrund von Herzstillstand oder plötzlichem Tod
    • falls es keine therapeutischen Alternativen gibt und die Entscheidung getroffen wird, mit einer Lithiumtherapie zu beginnen, sollte dies in einem überwachten medizinischen Umfeld unter Durchführung eines EKGs zu Beginn der Lithiumtherapie sowie anschließend in regelmäßigen Abständen erfolgen
  • Elektrokrampftherapie
    • 48 Stunden vor einer Elektrokrampftherapie sollten Lithiumsalze abgesetzt werden, um die Gefahr eines Deliriums zu reduzieren
    • Fälle von erhöhtem Risiko neurologischer Nebenwirkungen (z.B. Delir, langandauernde Krampfanfälle und Verwirrtheit) bei Patienten berichtet, die Lithiumsalze einnahmen und gleichzeitig eine Elektrokrampftherapie erhielten
    • wenn Kombinationsbehandlung mit Lithium und Elektrokrampftherapie klinisch indiziert ist, sollte diese mit Vorsicht angewendet und der Patient engmaschig kontrolliert werden
  • Narkose, Operationen
    • vor einer Narkose oder Operation sollten Lithiumsalze 48 Stunden vorher abgesetzt werden
    • Lithium kann anschließend sofort wieder verabreicht werden, wenn die Nierenfunktion und der Elektrolythaushalt normal sind
    • bariatrische Operation
      • bei Patienten, die sich einer bariatrischen Operation unterzogen haben, Fälle von erhöhten Lithium-Plasmaspiegeln berichtet
      • wegen des Risikos einer Lithium-Toxizität sollten nach bariatrischen Operationen die Lithiumspiegel engmaschiger überwacht werden
      • bei diesen Patienten kann eine niedrigere Erhaltungsdosis von Lithium erforderlich sein
  • Kombination mit anderen Arzneimitteln
    • besondere Vorsicht bei gleichzeitiger Gabe von Lithium mit anderen Arzneimitteln (wie z.B. Diuretika, Neuroleptika, nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR)), da dies zu Lithiumintoxikation bzw. Neurotoxizität führen kann
      • ggf. engmaschige Kontrollen des Lithium-Serumspiegels und Dosisanpassung erforderlich
      • auch ein Absetzen der Begleitmedikation sollte in Erwägung gezogen werden
    • Imipramin
      • bei latenter Krampfbereitschaft ist wegen der Gefahr cerebraler Anfälle die Kombination von Lithium und Imipramin mit Vorsicht einzusetzen
    • Thymoleptika
      • zur Intensivierung der antidepressiven Behandlung bei bestehendem depressiven Syndrom kann die kombinierte Gabe von Thymoleptika und Lithium einen synergistischen Effekt ergeben
    • Kombination mit Neuroleptika
      • bei akuter Manie kann es zweckmäßig sein, Lithiumsalze mit Neuroleptika zu kombinieren
      • auch bei schizoaffektiven Psychosen ist eine Langzeitbehandlung mit einer Kombination aus Lithiumsalz und Neuroleptikum oft erfolgreich
      • Enzephalopathie, malignes neuroleptisches Syndrom
        • bei einer Kombinationsbehandlung mit Neuroleptika und Lithium ist in seltenen Fällen eine dem malignen neuroleptischen Syndrom ähnliche Enzephalopathie aufgetreten
          • charakterisiert durch Schwäche, Lethargie, Fieber, Zittern, Verwirrtheit, Delir, Krampfanfälle und Häufung extrapyramidalmotorischer Symptome, Leukozytose, Anstieg der Serumenzyme
        • unter bestimmten Umständen hat dieses Syndrom zum irreversiblen Hirnschaden geführt
        • wegen eines möglichen Kausalzusammenhanges in diesen Fällen sollten die Patienten, die eine Kombinationstherapie von Lithium und Neuroleptika erhalten, engmaschig kontrolliert werden und bei ersten Anzeichen einer Neurotoxizität sollte Lithium sofort abgesetzt werden
    • gleichzeitige Einnahme von serotonergen Wirkstoffen (MAO-Hemmer, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, 5-HT-Agonisten)
      • Auftreten eines Serotonin-Syndroms (Bewusstseinsstörung, Ruhelosigkeit, Muskelzucken, gesteigerte Reflexe, Schweißausbruch, Frösteln und Zittern) beschrieben
        • in diesem Fall ist die gesamte Medikation abzusetzen und ggf. eine (intensiv-)medizinische Behandlung einzuleiten
    • Betablocker
      • durch zusätzliche Gabe eines Betablockers (z.B. Propranolol) kann der unter einer Lithiumbehandlung häufig auftretende Tremor günstig beeinflusst werden
      • andererseits kann aber auch durch die Gabe des Betablockers das Auftreten eines grobschlägigen Tremors, als Zeichen einer Lithiumintoxikation, maskiert werden
  • Kinder (< 12 Jahre)
    • Lithiumbehandlung nicht zu empfehlen, da keine Daten zu Sicherheit und Wirksamkeit vorliegen
  • klinische Verschlechterung und Suizidgefahr bei einer Depression oder einer bipolaren Störung
    • bei Patienten mit einer Depression oder einer bipolaren Störung können eine Verschlechterung der depressiven Symptome und/oder Suizidgedanken und suizidales Verhalten auftreten, unabhängig davon, ob sie eine antidepressive Behandlung erhalten oder nicht
      • Patienten sollten daher engmaschig auf eine klinische Verschlechterung und auf Suizidalität hin überwacht werden
      • v.a. zu Beginn einer Behandlung oder bei Dosisanpassungen
    • Hochrisikopatienten, z.B. solche mit suizidalem Verhalten oder Selbstmordgedanken in der Anamnese, junge Erwachsene und solche, die vor Therapiebeginn besonders suizidgefährdet erschiene
      • Risiko von Selbstmordgedanken oder -versuchen erhöht
      • sollten während der Behandlung besonders sorgfältig überwacht werden
    • Patienten (und deren Betreuer)
      • sollten auf die Notwendigkeit einer Überwachung jeder Verschlechterung ihres Krankheitszustandes und/oder auf Suizidgedanken, suizidales Verhalten oder selbstschädigende Absichten hingewiesen werden und sofort medizinischen Rat einholen, wenn derartige Symptome auftreten
    • Patienten, die eine Verschlechterung ihrer depressiven Symptome (einschließlich dem Auftreten neuer depressiver Symptome) und/oder das Auftreten von Suizidgedanken oder suizidalem Verhalten zeigen
      • Wechsel des therapeutischen Regimes oder Möglichkeit eines Abbruchs der medikamentösen Behandlung erwägen
        • gilt insbesondere dann, wenn diese Symptome schwerwiegend sind, plötzlich auftreten oder bisher beim Patienten nicht aufgetreten sind

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Lithium - peroral

siehe Therapiehinweise


Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Lithium - peroral

  • Lithium darf nicht während der Schwangerschaft angewendet werden
  • erhöhtes Fehlbildungs- und Komplikationsrisiko durch Lithium kann nicht ausgeschlossen werden
    • über kardiale, v.a. Ebstein-Anomalie, und andere Fehlbildungen berichtet
  • vor Beginn der Behandlung ist das Bestehen einer Schwangerschaft ausschließen
  • während der Behandlung sichere Empfängnisverhütung gewährleisten
    • wenn dennoch eine Schwangerschaft eingetreten ist, kann die Behandlung mit Lithium dann fortgeführt werden, wenn es für den Patienten unbedingt erforderlich erscheint
      • in diesem Fall sollte noch im 1. Trimenon eine Ultraschallfeindiagnostik bzw. fötale Echokardiographie zum Ausschluss von Organmissbildungen erfolgen
      • sorgfältige Dosisanpassung muss durch den Arzt vorgenommen werden und die Serumkonzentrationen von Lithium, die im Tagesverlauf auf gleichbleibend niedrigem Niveau liegen sollen, müssen engmaschig kontrolliert werden
      • in der Woche vor der Geburt soll Dosis um 30 % bis 50 % reduziert und bei Beginn der Wehentätigkeit vollständig abgesetzt werden, um eine Erhöhung des Lithiumspiegels aufgrund der geburtsbedingten Veränderungen im Wasser- und Elektrolythaushalt zu vermeiden
      • nach der Geburt kann das ursprüngliche Therapieregime mit Litium fortgesetzt werden
      • Neugeborene können Zeichen einer Lithium-Intoxikation zeigen, wie Lethargie, schlaffer Muskeltonus oder Hypotonie
        • sorgfältige Überwachung des Neugeborenen nach Lithium-Exposition in der Schwangerschaft ist erforderlich, und Lithium-Spiegel müssen, wenn notwendig, genau überwacht werden
        • darüber hinaus Hypothyreose ausschließen
  • tierexperimentelle Studien haben Reproduktionstoxizität gezeigt
  • Fertilität
    • Daten aus tierexperimentellen Studien weisen darauf hin, dass Lithium mit einem erhöhten Risiko verminderter männlicher Fertilität verbunden sein könnte
    • mögliches humanes Risiko wurde nicht systematisch untersucht
      • jedoch Fallberichte mit Lithium vorliegend, die einen Zusammenhang vermuten lassen

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Lithium - peroral

  • Lithium geht in die Muttermilch über
  • Vorteile einer Behandlung der Mutter während der Stillzeit sollten sorgfältig gegen die Risiken für das Kind abgewogen werden
  • bei Einnahme nach der Geburt soll die Muttermilch in den ersten zwei Lebenswochen abgepumpt und verworfen werden
  • beim Säugling
    • auf Vergiftungssymptome wie Hypotonie, Zyanose, Lethargie und EKG-Veränderungen achten
    • Serumkonzentration von Lithium kontrollieren
    • Dehydratation unbedingt vermeiden

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Der Arzneistoff führt wahrscheinlich zu einer Verlängerung des QT-Intervalls, was in der Folge Torsade de pointes auslösen kann, insbes. beim Vorliegen von Risikofaktoren (Bradykardie, Elektrolytstörungen, höheres Alter). Die Anwendung sollte nur unter Vorsicht und regelmäßiger, engmaschiger Überwachung erfolgen, v.a. bei gleichzeitiger Anwendung weiterer QT-Intervall verlängernder Arzneistoffe.

Es besteht ein hohes Risiko, dass der Arzneistoff bei bestimmungsgemäßer Anwendung zu einer deutlichen Verlängerung des QT-Intervalls führt und in der Folge Torsade de pointes auslöst. Die Behandlung von Patienten mit bekannter Verlängerung des QT-Intervalls sowie die gleichzeitige Anwendung mit weiteren QT-Intervall verlängernden Arzneistoffen ist kontraindiziert.

Einnahme in aufrechter Körperhaltung.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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