Iopamidol Rat 300mg/ml Ilo (10X50 ml)

Hersteller ratiopharm GmbH
Wirkstoff Iod
Wirkstoff Menge 300 mg
ATC Code V08AB04
Preis 409,24 €
Menge 10X50 ml
Darreichung (DAR) ILO
Norm N3
Iopamidol Rat 300mg/ml Ilo (10X50 ml)

Medikamente Prospekt

Iod300mg
(H)Natrium Calcium edetatHilfsstoff
(H)Salzsäure, konzentriertHilfsstoff
(H)TrometamolHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Iopamidol - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Iopamidol
    • Hautreaktionen vom Sofort- oder Spättyp auf Iopamidol in der Vorgeschichte
  • manifeste Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
  • gleichzeitige intrathekale Anwendung von Corticosteroiden
  • sofortige Wiederholung einer Myelographie im Fall eines technischen Versagens
    • wegen der Möglichkeit einer Überdosierung

Art der Anwendung



  • Arzneimittel zur intravenösen oder intraarteriellen Injektion oder Infusion bzw. Instillation in Körperhöhlen und Gangsysteme
  • Vor Gebrauch auf Schwebstoffe prüfen: bei milchig trüber Lösung und/oder weissem Bodensatz, Lösung verwerfen
  • Kontrastmittel grundsätzlich erst unmittelbar vor Anwendung aufziehen
  • Kontrastmittel vor Anwendung auf Körpertemperatur erwärmen
  • Kontrastmittelgabe möglichst am liegenden Patienten, sofortige Umlagerung muss möglich sein, vor Untersuchungsbeginn gesicherten venösen Zugang legen, für eventuelle Notfallbehandlung
  • Kontaktzeit zwischen Blut und Kontrastmittel in Spritzen und Kathetern so gering wie möglich halten, zur Minimierung des Thromboembolierisikos, ebenso auf sorgfältige angiographische Technik sowie häufiges Spülen der verwendeten Katheter mit physiologischer Kochsalzlösung (ggf. mit Heparinzusatz) achten
  • Nicht verbrauchte Kontrastmittellösung verwerfen

Dosierung



  • Arteriographie, Angiokardiographie, Koronarographie, Phlebographie, Digitale Subtraktionsangiographie (DSA), Computertomographie (CT), Ausscheidungsurographie, retrograde Urethrographie, Kavernosographie, Endoskopisch-Retrograde Cholangio-Pankreatikographie (ERCP), Sialographie bei chronisch obstruktiver Speicheldrüsenentzündung, Fisteldarstellung, Diskographie, Arthrographie, Hysterosalpingographie, Galaktographie, Dakryozystographie
    • Festlegung des diagnostisch erforderlichen Volumens im Einzelfall vom Arzt
    • Genaue Dosierungsangaben siehe Gebrauchs- oder Fachinformation
    • Hinweis
      • Mehrfachinjektionen und Wiederholungsuntersuchungen möglich

Indikation



  • Arteriographie
  • Angiokardiographie
  • Koronarographie
  • Phlebographie
  • Digitale Subtraktionsangiographie (DSA)
  • Computertomographie (CT)
  • Ausscheidungsurographie
  • retrograde Urethrographie
  • Kavernosographie
  • Endoskopisch-Retrograde Cholangio-Pankreatikographie (ERCP)
  • Sialographie bei chronisch obstruktiver Speicheldrüsenentzündung
  • Fisteldarstellung
  • Diskographie
  • Arthrographie
  • Hysterosalpingographie
  • Galaktographie
  • Dakryozystographie

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Iopamidol - invasiv

  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • aseptische Meningitis
      • bakterielle Meningitis als Folge von Untersuchungsrisiken (z. B. unsterile Punktion)
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Thrombozytopenie
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Allergoide und/oder anaphylaktoide Reaktionen
        • folgende Reaktionen, die mit einer zeitlichen Verzögerung und unabhängig von Anwendungs-/Verabreichungsmenge und -weg auftreten können, können Zeichen eines beginnenden Schockzustands sein
          • Angioödem
          • Konjunktivitis
          • Husten
          • Pruritus
          • Rhinitis
          • Niesen
          • Urtikaria
        • sind gekennzeichnet durch
          • massiven Blutdruckabfall
            • kann auch mit einer Bradykardie (vasovagale Reaktion) verbunden sein, aus der sich gewöhnlich mit der Zeit eine Tachykardie entwickelt
          • Tachykardie
          • Dyspnoe
          • Agitiertheit
          • Cynose
          • Blässe
          • Kaltschweißigkeit
          • Bewußtseinstrübung oder -verlust
          • Atem- und Kreislaufstillstand
  • Endokrine Erkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • bei manifester Hyperthyreose Entgleisung der Stoffwechsellage bis hin zur thyreotoxischen Krise
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Verwirrtheit
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Orientierungslosigkeit
      • Aufregung
      • Unruhe
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Kopfschmerzen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Schwindel
      • abnormes Geschmacksempfinden
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • zerebrale Angiographie und andere Untersuchungen, bei denen das Kontrastmittel in hohen Dosen die Blut-Hirn-Schranke passiert:
        • Agitation
        • Konfusion
        • Amnesie
        • Sprach-, Seh- Hörstörungen
        • epileptische Anfälle
        • Zittern
        • Paresen
        • Paralysen
        • Parästhesien
        • Photophobie
        • transiente Blindheit
        • Koma
        • Somnolenz
        • Thromboembolien mit nachfolgendem Schlaganfall
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • Transitorische ischämische
        • Attacke
        • Synkope
        • Bewusstseinsstörung oder Bewusstseinsverlust
        • Konvulsion
        • Meningismus
        • Hypästhesie
  • Augenerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Konjunktivitis
  • Herzerkrankungen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • klinisch relevante Störungen von Blutdruck
      • klinisch relevante Störungen Herzfrequenz
      • klinisch relevante Störungen Herzrhythmus
      • klinisch relevante Störungen Herzfunktion und Herzstillstand
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Herzrhythmusstörungen (meist nach einer kardialen Angiographie und nach Katheteruntersuchungen der Koronargefäße) wie
        • Extrasystolen
        • ventrikuläre Tachykardie
        • Kammer- oder Vorhofflimmern
  • Gefässerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Hypotension
      • Hypertension
      • Flush
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • während Herzkatheteruntersuchungen wurden thromboembolische Ereignisse berichtet, die zum Herzinfarkt führten
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Kreislaufkollaps
      • Schock
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Transiente Veränderungen der Atemfrequenz
      • Kurzatmigkeit
      • Atemnot
      • Husten
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Bronchospasmus
      • Laryngospasmus
      • Larynx ödem
      • Lungenödem
      • Asthma
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Atemstillstand
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • respiratorische Insuffizienz
      • Akute Schocklunge (ARDS)
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Übelkeit
      • Erbrechen
      • Verminderung des Geschmackssinns
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Durchfall
      • Bauschmerzen
      • Mundtrockenheit
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Abdominale Beschwerden
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Schwellung der Speicheldrüsen (Iodidmumps)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • vermehrter Speichelfluss
      • Vergrößerung der Speicheldrüse
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Ödeme
      • Erröten
      • Urtikaria
      • Hautausschlag
      • Pruritus
      • Hautrötung
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • vermehrtes Schwitzen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • toxische Hautreaktionen in Form eines mukokutanen Syndroms (ein ursächlicher Zusammenhang wurde bisher nicht nachgewiesen); z.B.
        • Stevens-Johnson
        • Lyell Syndrom
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Gesichtsödem
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Rückenschmerzen
      • Nackenschmerzen
      • Schmerzen in den Extremitäten
      • Schweregefühl
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Muskelkrämpfe
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • muskuloskelettale Schmerzen
      • Muskelschwäche
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • akutes Nierenversagen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Nierenfunktionsstörungen bis zu akutem Nierenversagen
        • insbesondere bei Patienten mit vorbestehender Nierenfunktionseinschränkung
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hitzegefühl
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Schmerzen in der Brustgegend
      • Schmerzen an der Einstichstelle
      • Fieber
      • Kältegefühl
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • schwerwiegende lebensbedrohliche Reaktionen (auch Todesfälle), die eine Notfallbehandlung erfordern und das kardiovaskuläre System betreffen, gewöhnlich verbunden mit respiratorischen und zentralnervösen Symptomen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Wärmegefühl
      • Änderungen der Körpertemperatur (Fieber)
      • Kopfschmerzen
      • Unwohlsein
      • Schwitzen
      • vasovagale Reaktionen
      • Thrombophlebitis und venöse Thrombosen
      • Entzündungen
      • Gewebsnekrosen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Extravasation
      • (lokale) Schmerzen und Ödeme
      • Rigor
  • Untersuchungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • erhöhter Kreatinin-Wert im Blut
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • ST-Streckensenkung im Elektrokardiogramm

 


Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Iopamidol - invasiv

  • das Kontrastmittel darf nur von ausgebildetem Personal verabreicht werden
  • diagnostische Verfahren mit Verwendung eines strahlendichten Mediums sollten unter der Anleitung von entsprechend ausgebildeten medizinischen Fachkräften mit fundierten Kenntnissen der jeweiligen Untersuchungsmethode
    durchgeführt werden
  • es sollten geeignete Einrichtungen zur Verfügung stehen, um Komplikationen zu vermeiden und bei schweren Unverträglichkeitsreaktionen auf das Kontrastmittel eine Notfallbehandlung einleiten zu können
  • die Anwendung sollte nur bei präziser klinischer Indikation erfolgen, wobei eventuelle Risikofaktoren des zu untersuchenden Patienten zu berücksichtigen sind
  • eine strenge Indikationsstellung und besondere Vorsicht sind erforderlich bei Patienten mit
    • bekannter allergischer Disposition
    • latenter Hyperthyreose, blander Struma
    • Niereninsuffizienz oder schwerer Leberfunktionsstörung
    • schwerer Herz-Kreislauferkrankung
    • Asthma bronchiale
    • Diabetes mellitus
    • zerebralem Krampfleiden
    • Krampfanfällen
    • Alkoholmissbrauch in der Vorgeschichte
    • fortgeschrittener Hirnarteriensklerose
    • akutem Hirninfarkt
    • kurz zurückliegendem Schlaganfall
    • häufigen TIA
    • akuter intrakranieller Blutung
    • Verdacht auf intrakraniellen Tumor, Abszess oder Hämatom/Blutung
    • Zuständen die mit einer Schädigung der Blut-Hirnschranke und Hirnödem einhergehen
    • schlechtem Allgemeinzustand
    • Flüssigkeitsdefizit
    • Dys- oder Paraproteinämie
    • Phäochromozytom
    • Hypercalcämie
    • (symptomatischen) zerebral-vaskulären Krankheiten
      • die mit einer bestimmten Untersuchung verbundenen Risiken können durch Zustände wie eine fortgeschrittene Arteriosklerose und Hypertonie ansteigen
  • bei homozygoten Sichelzellträgern können intravenös oder intra-arteriell injizierte Kontrastmittel die Bildung von Sichelzellen hervorrufen
    • zur Prävention von Krisen bei Patienten mit Sichelzellerkrankung muss für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr gesorgt werden und es sollte nur ein minimales Volumen mit einer niedrigen Konzentration verwendet werden
  • bei der Injektion von Kontrastmitteln ist Vorsicht angezeigt, um eine Extravasation zu vermeiden
    • bei einer Extravasation kann es zu lokalen Gewebereizungen kommen
    • versehentliche paravasale Injektion kann zu lokaler Schwellung, Schmerz und Erythemen führen
      • diese Erscheinungen klingen jedoch in der Regel ohne Komplikationen wieder ab
      • Hochlegen der betroffenen Extremität und kalte Kompressen haben sich als vorteilhaft erwiesen
  • der Patient sollte in den letzten 2 Stunden vor der Untersuchung nichts mehr essen, um das Risiko einer Aspiration zu vermeiden, da Übelkeit und Erbrechen bekannte mögliche Nebenwirkungen sind
  • Hydratation
    • eine ausreichende Hydratation sollte vor und nach Anwendung des Kontrastmittels sichergestellt sein; gegebenenfalls sollte eine intravenöse Flüssigkeitszufuhr erfolgen, bis das Kontrastmittel vollständig ausgeschieden ist
      • gilt aufgrund des erhöhten Risikos insbesondere für
        • Patienten mit Dys- und (Waldenström-)Paraproteinämie
        • Patienten mit vorbestehender Nierenfunktionsstörung
        • Patienten mit schwer beeinträchtigter Leber- oder Myokardfunktion
        • Myelomatose
        • Diabetes mellitus
        • multiplem Myelom
        • Hyperurikämie
        • Neugeborene
        • Säuglinge
        • Kleinkinder
        • ältere Patienten
        • Patienten in schlechtem Allgemeinzustand
        • Patienten mit schweren systemischen Erkrankungen
    • bei gefährdeten Patienten, sollte der Wasser- und Elektrolythaushalt kontrolliert und auf Symptome eines Abfalls des Serum-Calciumspiegels geachtet werden
    • wegen des Risikos einer Diuretika-induzierten Dehydratation ist zunächst ein Wasser- und Elektrolytersatz erforderlich, um das Risiko für ein akutes Nierenversagen zu vermindern
    • die Flüssigkeitsaufnahme sollte nicht eingeschränkt werden und alle Anomalien des Flüssigkeits- oder Elektrolythaushalts sollten vor Anwendung dieser hypertonen Lösung korrigiert werden
  • ältere Patienten
    • bei älteren Patienten kann es aufgrund eingeschränkter physiologischer Funktionen insbesondere bei hohen Kontrastmitteldosen zu Nebenwirkungen wie Myokardischämie, (schweren) Herzrhythmusstörungen und vorzeitigen Kammerkomplexen, sowie akuten Nierenfunktionsstörungen kommen
  • Neugeborene und Säuglinge
    • insbesondere Säuglinge < 1 Jahr und Neugeborene sind anfällig für Störungen im Elektrolythaushalt und hämodynamische Veränderungen
      • Vorsicht ist deshalb geboten hinsichtlich der Kontrastmitteldosis, der Ausführung der Untersuchung sowie des Zustands des Patienten
    • Frühgeborene sollten sehr sorgfältig überwacht werden, da es nach der Gabe des Kontrastmittels zu einer vorübergehenden Hypothyreose kommen kann
    • bei Neugeborenen, insbesondere bei Frühgeborenen, ist es wegen des durch das Iodüberangebot bestehenden Risikos einer Hypothereose empfehlenswert, 7 - 10 Tage und einen Monat nach der Gabe eines iodhaltigen Kontrastmittels Schilddrüsenfunktionstests (in der Regel TSH und T4) durchzuführen
  • allergoide bzw. anaphylaktoide Reaktionen (Überempfindlichkeitsreaktionen)
    • es besteht das Risiko einer IgE-abhängigen allergischen Sofortreaktion auf das Kontrastmittel
    • die Bereitschaft, mit Nebenwirkungen zu reagieren, kann erhöht sein bei
      • hochgradigem Bluthochdruck (maligner Hypertonie)
      • Bluterkrankung mit Nierenschädigung vom Typ des Plasmozytoms
      • schlechtem Allgemeinzustand
      • Flüssigkeitsdefizit
    • wie bei allen iodierten Röntgenkontrastmitteln können auch nach Anwendung von Iopamidol dosisunabhängige nicht-allergische (pseudoallergische, allergoide) Reaktionen (oder andere Manifestationen allergischer Reaktionen mit Übelkeit, Erbrechen, Dyspnoe, Erythem, Urtikaria und Hypotonie) unterschiedlichen Schweregrades und heterogener Symptomatik auftreten
      • diese Reaktionen manifestieren sich gewöhnlich in Form von nicht schweren respiratorischen Symptomen oder Hautsymptomen wie
        • leichte Atembeschwerden (Dispnoe)
        • Hautrötung (Erythem)
        • Urtikaria
        • Juckreiz
        • Gesichtsödeme
      • schwere Reaktionen wie Angioödem, Subglottisödem, Bronchospasmus und Schock mit tödlichem Ausgang wurden gelegentlich berichtet
    • im Allgemeinen treten diese Reaktionen innerhalb einer Stunde nach der Kontrastmittelgabe auf
      • in seltenen Fällen können Spätreaktionen (nach Stunden oder Tagen) auftreten
    • derartige Ereignisse sind aufgrund ihres unregelmäßigen Auftretens im Einzelfall nicht vorhersehbar
      • jedoch bekannt, dass allergoide Kontrastmittelreaktionen vor allem bei Patienten mit allergischer Disposition (Allergien), und/oder Asthma bronchiale und bei Patienten mit bekannten Überempfindlichkeitsreaktionen auf Kontrastmittel oder ähnlichen Untersuchungen häufiger auftreten
        • diese Ereignisse in der Vorgeschichte deuten daraufhin, dass besondere Vorsicht erforderlich ist
        • bei Patienten mit Bronchialasthma ist insbesondere das Risiko Bronchospasmus induzierender Reaktionen bzw. des Auftretens von Bronchospasmen erhöht
          • gilt insbesondere für Patienten, die Betablocker einnehmen
      • am Anfang jeder Kontrastmitteluntersuchung sollte daher eine möglichst ausführliche Anamnese hinsichtlich der oben genannten Risikofaktoren stehen
    • bei Patienten mit allergischer Diathese und bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeitsreaktion ist die Indikation besonders streng zu stellen und der Nutzen muss die Risiken eindeutig übersteigen
      • in solchen Fällen kann vor der Kontrastmitteluntersuchung eine Prämedikation mit Antihistaminika und/oder Glucocorticoiden erwogen werden, zur Prävention oder Minimierung von möglichen allergischen Reaktionen
        • allerdings kann damit ein anaphylaktischen Schock unter Umständen nicht verhindern
    • die Durchführung von Sensitivitätstests bei Patienten mit vermuteter oder bekannter Kontrastmittelüberempfindlichkeit wird nicht empfohlen, da sich schwere oder tödliche Reaktionen auf Kontrastmittel nicht mit Sensitivitätstests vorhersagen lassen
    • der Patient sollte auch darüber aufgeklärt werden, dass noch mehrere Tage nach der Untersuchung allergische Reaktionen auftreten können
      • in diesem Fall sollte ein Arzt konsultiert werden
  • Vorbereitung auf Notfälle
    • unabhängig von Menge und Art der Verabreichung können bereits geringfügige allergoide Symptome wie Angioödem, Konjunktivitis, Husten, Juckreiz, Rhinitis, Niesen und Urtikaria erste Anzeichen einer schwerwiegenden behandlungsbedürftigen anaphylaktoiden Reaktion sein
    • deswegen sollten iodierte Kontrastmittel nur dort eingesetzt werden, wo die Voraussetzungen für eine Notfallbehandlung gegeben sind, hierzu zählen
      • die notwendige apparative und medikamentöse Ausstattung
      • eine ausreichende ärztliche Erfahrung
      • geschultes Assistenzpersonal
    • alle Ärzte sowie das Pflegepersonal müssen über Symptome sowie allgemeine und medikamentöse Sofortmaßnahmen unterrichtet sein
    • Maßnahmen zur sofortigen Behandlung einer schwerwiegenden Reaktion sollten daher grundsätzlich vorbereitet und die hierfür notwendigen Notfallmedikamente bzw. Notfallbesteck bereitgestellt sein
    • bei drohendem Schockzustand muss die Zufuhr des Kontrastmittels sofort unterbrochen und - wenn notwendig - über einen venösen Zugang eine gezielte Therapie eingeleitet werden
    • während der Untersuchung ist ein intravenöser Zugangsweg für eine Notfallbehandlung im Falle einer Unverträglichkeitsreaktion erforderlich
      • es empfiehlt sich, während der gesamten Röntgenuntersuchung eine flexible Verweilkanüle oder einen Katheter (für schnellen intravenösen Zugang) einzusetzen
    • der Patient soll nach Applikationsende noch mindestens eine halbe Stunde überwacht werden, weil erfahrungsgemäß die Mehrzahl aller schwerwiegenden Zwischenfälle innerhalb dieser Zeit auftritt
    • alle Ärzte sowie das Pflegepersonal müssen über Symptome sowie allgemeine und medikamentöse Sofortmaßnahmen unterrichtet sein
  • Schilddrüsenfunktionsstörungen
    • iodierte Röntgenkontrastmittel beeinflussen die Schilddrüsenfunktion aufgrund des in den Lösungen enthaltenen freien Iodids und des nach Applikation intrakorporal durch Deiodierung zusätzlich frei werdenden Iodids
    • bei prädisponierten Patienten kann dadurch eine Hyperthyreose oder sogar eine thyreotoxische Krise induziert werden
      • in dieser Hinsicht gefährdet sind
        • Patienten mit bekannter oder vermuteter Schilddrüsenüberfunktion
        • Patienten mit manifester, aber noch nicht erkannter Hyperthyreose
        • Patienten mit latenter Hyperthyreose
          • häufig Patienten mit (knotigen) Strumen
        • Patienten mit funktioneller Autonomie
          • häufig ältere Patienten, vor allem in Iodmangelgebieten
      • ist eine Verabreichung iodierter Kontrastmittel bei potentiell gefährdeten Patienten vorgesehen
        • ist Vorsicht bei der Durchführung der Untersuchung angezeigt
        • muss vor der Untersuchung die Schilddrüsenfunktion abgeklärt und eine Hyperthyreose oder Autonomie ausgeschlossen werden
    • vor der Gabe eines iodhaltigen Kontrastmittels sollte sicher sein, dass bei dem Patienten keine Schilddrüsenszintigraphie oder Schilddrüsenfunktionstests oder eine Radioiodtherapie geplant sind, da iodhaltige Kontrastmittel unabhängig von der Art der Applikation mit Hormonbestimmungen und der Iodaufnahme durch die Schilddrüse bzw. Metastasen eines Schilddrüsenkarzinoms so lange interferieren, bis die Iodausscheidung im Urin wieder normalisiert ist
      • nach Gabe iodhaltiger Kontrastmittel in ein Blutgefäß ist die Fähigkeit des Schilddrüsengewebes zur Aufnahme von Radioisotopen für die Schilddrüsendiagnostik für 2 - 6 Wochen vermindert, in Einzelfällen auch länger
    • nach der Injektion eines iodhaltigen Kontrastmittels besteht auch das Risiko einer Hypothyreose
      • auch bei Neugeborenen, wenn diese oder deren Mütter ein iodhaltiges Kontrastmittel erhalten haben
    • bei Patienten, die wegen Morbus Basedow in Behandlung waren, besteht die Möglichkeit des erneuten Auftretens einer Hyperthyreose deshalb sollte in diesen Fällen eine strenge Indikationsstellung erfolgen
  • Angstzustände
    • Zustände starker Aufregung, Angst oder Schmerzen können das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen oder kontrastmittelbedingte Reaktionen verstärken
    • sehr ängstlichen Patienten kann ein Beruhigungsmittel (Sedativum) verabreicht werden
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
    • Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen weisen ein höheres Risiko auf für schwerwiegende Veränderungen der kardialen Hämodynamik und Elektrophysiologie (Reizbildung und Reizleitung) und sollten einige Stunden lang unter Beobachtung gestellt werden
      • gilt vor allem nach intrakoronarer, linksventrikulärer und rechtsventrikulärer Kontrastmittelapplikation
    • für kardiale Reaktionen besonders prädestiniert sind Patienten mit
      • Herzinsuffizienz
      • schwerer koronarer Herzkrankheit
      • instabiler Angina pectoris
      • Erkrankungen der Herzklappen
      • kurz zurückliegendem Herzinfarkt
      • koronaren Bypässen
      • pulmonaler Hypertonie
    • bei älteren Patienten und bei Patienten mit vorbestehenden Herzerkrankungen treten Reaktionen mit ischämischen EKG-Veränderungen und Arrhythmien häufiger auf
    • bei Patienten mit Herzinsuffizienz kann die intravasale Injektion von Kontrastmitteln pulmonale Ödeme auslösen
  • Nierenfunktionsstörungen
    • es kann in seltenen Fällen zu einem reversiblen Nierenversagen kommen
    • als prädisponierende Faktoren gelten:
      • Nierenerkrankungen in der Anamnese
      • vorausgegangenes Nierenversagen nach Kontrastmittelgabe
      • bestehende Niereninsuffizienz oder schwere Nierenfunktionsstörungen
      • diabetische Nephropathie
      • Polyurie oder Oligurie
      • Alter > 60 Jahre
      • Dehydratation
      • fortgeschrittene Gefäßsklerose
      • dekompensierte Herzinsuffizienz
      • hohe Kontrastmitteldosen
      • Mehrfachinjektionen
      • direkte Kontrastmittelverabreichung in die Arteria renalis
      • Exposition mit weiteren Nephrotoxinen
      • schwere und chronische Hypertonie
      • Hyperurikämie
      • Paraproteinämie (z. B. Plasmozytom, Makroglobulinämie)
      • Patienten mit schweren systemischen Erkrankungen
    • als präventive Maßnahmen werden empfohlen:
      • Sicherstellen einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr vor und auch nach Kontrastmittelgabe, vorzugsweise durch intravasale Infusion bis das Kontrastmittel durch die Nieren ausgeschieden wurde
      • Vermeidung aller zusätzlichen Belastungen der Niere (nephrotoxische Medikamente, renale arterielle Angioplastie, große Operationen etc.)
      • Reduktion der Dosis auf das unbedingt Notwendige
      • die Flüssigkeitsaufnahme sollte nicht eingeschränkt werden und alle Anomalien des Flüssigkeits- oder Elektrolythaushalts sollten vor Anwendung dieser hypertonen Lösung korrigiert werden
    • eine erneute Untersuchung mit Kontrastmittel sollte erst dann durchgeführt werden, wenn die Nierenfunktion wieder das Ausgangsniveau erreicht hat
    • dialysepflichtige Patienten können iodhaltige Kontrastmittel für radiologische Untersuchungen erhalten, da diese mittels Dialyse eliminiert werden können
      • eine Hämodialyse sollte unmittelbar nach der radiologischen Untersuchung durchgeführt werden
    • im Falle einer schweren Niereninsuffizienz kann eine zusätzliche schwere Funktionsstörung der Leber zu einer ernsthaft verzögerten Ausscheidung des Kontrastmittels führen, die gegebenenfalls eine Hämodialyse erfordert
      • Patienten mit schwerer Leber- oder Niereninsuffizienz oder gleichzeitiger Insuffizienz beider Organe sollten nur untersucht werden, wenn es zwingend erforderlich ist
        • im Fall einer Wiederholungsuntersuchung sollte ein Zeitraum von 5 - 7 Tagen abgewartet werden
  • Diabetes mellitus
    • eingeschränkte Nierenfunktion bei diabetischen Patienten gilt als einer der Risikofaktoren für ein akutes Nierenversagen nach intravaskulärer Kontrastmittelgabe
      • kann bei Patienten, die Metformin erhalten, eine Laktatazidose verursachen
    • mit Metformin behandelte Patienten
      • sollte zur Vermeidung einer erhöhten Säurebildung im Blut durch die Entstehung von Milchsäure(Laktatazidose) der Serum-kreatininspiegel vor der intravaskulären Gabe von iodhaltigen Kontrastmitteln bestimmt werden
      • da die intravaskuläre Gabe von Iopamidol zu Nierenversagen führen kann, muss Metformin vor oder zum Zeitpunkt der Untersuchung unterbrochen und nicht vor Ablauf von 48 Stunden wieder aufgenommen werden, wenn bei einer erneuten Kontrolle die Nierenfunktion normal ist
      • die Kontrastmitteluntersuchung soll erst 48 Stunden nach Absetzen von Metformin durchgeführt werden
        • die Therapie mit Metformin kann 48 Stunden nach Kontrastmittelgabe wieder begonnen werden, wenn sich die Nierenfunktion/Serumkreatininwerte gegenüber dem Ausgangsbefund nicht verschlechtert haben
      • bei Notfall-Patienten, bei denen die Nierenfunktion eingeschränkt oder nicht bekannt ist, soll der Arzt Risiko und Nutzen der Kontrastmitteluntersuchung abwägen und Vorsichtsmaßnahmen treffen:
        • Absetzen der Metformintherapie
        • Hydratation des Patienten
        • Monitoring der Werte für Nierenfunktion, Serumlaktat sowie pH
        • Beobachtung des Patienten auf klinische Anzeichen einer Laktatazidose
  • Störungen des Gerinnungssystems
    • katheterangiographische Kontrastmitteluntersuchungen sind mit dem Risiko verbunden, Thromboembolien zu induzieren
    • nichtionische Röntgenkontrastmittel zeichnen sich in vitro durch eine schwächere gerinnungshemmende Wirkung als ionische Röntgenkontrastmittel aus
    • bei der Gefäßkatheterisierung ist zu berücksichtigen, dass neben dem Kontrastmittel auch zahlreiche andere Faktoren die Entstehung thromboembolischer Ereignisse beeinflussen können, dazu zählen
      • Dauer des Untersuchungsverfahrens
      • Zahl der Injektionen
      • Art des Katheter- und Spritzenmaterials
      • bestehende Grunderkrankungen
      • Begleitmedikation
    • um das untersuchungsbedingte Thromboembolierisiko zu minimieren, ist auf eine besonders sorgfältige angiographische Technik sowie das häufige Spülen der benutzten Katheter zu achten und die Untersuchung so kurz wie möglich zu halten
    • Vorsicht ist auch geboten bei Patienten mit Homocysteinurie (Risiko der Induktion von Thromboembolien)
  • ZNS-Störungen
    • Vorsicht ist geboten bei intravasaler Applikation bei Patienten mit akutem Hirninfarkt oder akuten intrakraniellen Blutungen sowie bei Patienten mit Erkrankungen, die eine gestörte Blut-Hirn-Schranke zur Folge haben, bei Patienten mit zerebralen Ödemen oder akuter Demyelinisation
    • intrakranielle Tumore oder Metastasen sowie Epilepsie in der Anamnese können zu einem erhöhten Vorkommen von Krampfanfällen nach Kontrastmittelgabe führen
      • Patienten mit bekannter Epilepsie oder einer Vorgeschichte mit epileptischen Anfällen sollten ihre Medikation beibehalten
        • in manchen Fällen kann eine antikonvulsive Therapie vor der Untersuchung 48 Stunden lang intensiviert werden
    • durch zerebrovaskuläre Erkrankungen, Hirntumore oder Metastasen, degenerative oder entzündliche Prozesse verursachte neurologische Symptome können durch Kontrastmittelgabe verstärkt werden
    • durch intraarterielle Injektion von Kontrastmitteln können Vasospasmen und daraus folgende zerebrale ischämische Phänomene hervorgerufen werden
    • ein erhöhtes Risiko für kontrastmittelinduzierte neurologische Komplikationen auf liegt vor bei Patienten mit
      • symptomatischen zerebrovaskulären Erkrankungen
      • erhöhtem intrakranialem Druck, Abszess oder Hämatom/Blutung
      • kurz zurückliegendem Schlaganfall
      • häufigen vorübergehenden ischämischen Anfällen
  • Alkoholismus/Drogenabhängigkeit
    • akuter oder chronischer Alkoholismus kann die Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke erhöhen und damit möglicherweise kontrastmittelbedingte ZNS-Reaktionen verursachen
    • bei Alkoholikern und Drogensüchtigen ist auch wegen einer möglicherweise erniedrigten Reiz-schwelle Vorsicht geboten (erhöhtes Risiko für das Auftreten von Krampfanfällen)
  • weitere Risikofaktoren
    • schwere Herzmuskelschwäche (dekompensierte Herzinsuffizienz), bestehende neuromuskuläre Übererregbarkeit infolge Nebenschilddrüsenerkrankung (manifeste Tetanie), Wasseransammlung im Lungengewebe (Lungenödem)
    • bei Patienten mit Plasmozytom oder Paraproteinämie kann nach Kontrastmittelgabe eine Niereninsuffizienz auftreten
      • eine ausreichende Hydratation ist obligatorisch
    • bei Patienten mit Phäochromozytom kann sich nach intravasaler Kontrastmittelgabe eine schwere, gelegentlich unkontrollierbare hypertensive Krise entwickeln
      • für Phäochromozytom-Patienten empfiehlt sich daher die vorherige Behandlung mit Alpharezeptorenblockern
    • die Symptome einer Myasthenia gravis können durch iodhaltige Kontrastmittel verstärkt werden
    • bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen wurden Fälle schwerer Vaskulitis oder Stevens-Johnson-ähnliche Syndrome berichtet
    • schwere vaskuläre und neurologische Erkrankungen, die insbesondere bei älteren Patienten vorkommen können, stellen ein Risiko für das Auftreten von Kontrastmittelreaktionen dar
  • für die einzelnen Anwendungsarten sind folgende Vorsichtsmaßnahmen und Warnhinweise zu beachten:
    • Zerebralarteriographie
      • bei Patienten mit fortgeschrittener Arteriosklerose, schwerer Hypertonie, Herzdekompensation, Senilität und vorausgegangener Zerebralthrombose oder -embolie und Migräne ist besondere Vorsicht angezeigt
        • es können hier verstärkt Herz-Kreislauf-Reaktionen wie Bradykardie und Blutdruckanstieg oder -abfall auftreten
    • Periphere Arteriographie
      • in der Arterie, in die injiziert werden soll, sollte Pulsation vorhanden sein
      • bei Thrombangiitis obliterans oder aszendierenden Infektionen in Verbindung mit schweren Ischämien sollte die Angiographie nur mit besonderer Vorsicht, wenn überhaupt, durchgeführt werden
    • Abdominalarteriographie und Aortographie
      • bei der Aortographie kann es in Abhängigkeit von der verwendeten Technik zur Verletzung der Aorta und benachbarter Organe, Pleurapunktionen, Retroperitonealblutungen, Rückenmarks verletzungen und Symptomen einer Querschnittslähmung kommen
    • Koronararteriographie und Ventrikulographie
      • bei Patienten, die sich einer Angiokardiographie unterziehen, sollte dem Rechtsherzstatus und dem Lungenkreislauf besondere Beachtung geschenkt werden
      • eine bestehende Rechtsherzinsuffizienz und pulmonale Hypertonie können eine Bradykardie und systemische Hypotonie auslösen, wenn das Kontrastmittel injiziert wird
        • die Rechtsherzangiographie sollte nur dann durchgeführt werden, wenn es absolut notwendig ist
        • bei der Injektion des Kontrastmittels in die Herzkammern ist größte Vorsicht geboten,
          insbesondere bei zyanotischen Neugeborenen mit pulmonaler Hypertonie und beeinträchtigter Herzfunktion
      • bei der Koronararteriographie und linksseitigen Ventrikulographie können Herzdekompensation, schwere Arrhythmien, Ischämie und Herzinfarkt auftreten
        • Vergleich zu hochosmolalen Kontrastmitteln treten elektrokardiographische und hämodynamische Veränderungen mit Iopasentis in geringerer Häufigkeit und Intensität auf
      • es ist unbedingt erforderlich, dass die Untersuchung von spezialisiertem Personal durchgeführt wird und dass EKG-Geräte, ausgebildetes Fachpersonal, Medikamente und ausreichende Möglichkeiten zur Reanimation und Kardioversion für den Notfall zur Verfügung stehen
      • eine Überwachung des EKG und der Vitalfunktionen sollte während der gesamten Untersuchung routinemäßig stattfinden
    • Angiographie
      • bei Angiographien besteht die Möglichkeit, dass Plaque gelöst wird oder die Gefäßwand beschädigt oder durchstoßen wird
        • diese Gefahren sollten bei der Katheterhandhabung und Kontrastmittelinjektion berücksichtigt werden
      • es werden Probeinjektionen zur Gewährleistung der richtigen Katheterplatzierung empfohlen
      • bei Untersuchungen des Aortenbogens muss die Katheterspitze vorsichtig platziert werden, um Hypotonie, Bradykardie und Verletzungen des ZNS durch eine zu hohe Druckübertragung der Injektorpumpe auf den Truncus brachiocephalicus der Aorta zu vermeiden
      • bei Patienten mit Homozystinurie ist eine Angiographie wegen des erhöhten Thrombose- und Embolierisikos nach Möglichkeit zu vermeiden
    • rechtsventrikuläre Angiokardiographie bei Kindern
      • besondere Vorsicht gilt bei zyanotischen Neugeborenen mit pulmonaler Hypertonie und kardialer Dysfunktion
    • supraaortale Angiographie
      • bei der supraaortalen Angiographie ist besonderes Augenmerk auf die Einführung des Katheters zu legen
      • hoher Druck der Injektionspumpe kann einen Niereninfarkt, Rückenmarksverletzungen, retroperitoneale Blutungen, Darminfarkte und -nekrosen zur Folge haben
      • nach Beendigung der Angiographie soll die Nierenfunktion bestimmt werden
      • bei Frauen sollen Angiographien möglichst nur während der präovulatorschen Phase des Zyklus durchgeführt werden
    • Phlebographie
      • bei Patienten mit Verdacht auf Thrombosen, Phlebitis, schwere Ischämie, lokale Infektionen oder einen Totalverschluß des Venensystems, ist besondere Vorsicht geboten
      • um Extravasation während der Injektion zu vermeiden, wird eine Röntgendurchleuchtung zur Kontrolle empfohlen
    • Myelographie
      • besonders sorgfältiges Abwägen der Indikation ist notwendig bei Patienten, die bestimmte Medikamente wie Neuroleptika und Antidepressiva einnehmen
        • da in diesen Fällen neurologische Störungen begünstigt werden können
        • sollte eine Myelographie erforderlich sein, ist eine sorgfältige postradiologische Überwachung notwendig
      • die antikonvulsive Therapie sollte bei Patienten, bei denen Krampfanfälle bekannt sind, vor und nach der Myelographie aufrechterhalten werden
        • wenn während des Eingriffs eine Krampfanfallskrise auftritt, wird die Verabreichung von intravenösem Diazepam oder Phenobarbital empfohlen
      • die Untersuchung erfolgt im Allgemeinen ohne Prämedikation
        • sedierend-analgetische Pharmaka kommen zur Anwendung, wenn dies der Zustand des Patienten erforderlich macht
      • bei kreislauflabilen und bettlägerigen Kranken empfiehlt sich vor der Untersuchung die Gabe von Sympathikomimetika und/ oder das Anlegen einer intravenösen Tropfinfusion
        • damit lassen sich eventuell auftretende orthostatische Dysregulationen insbesondere bei der Kontrastmittelinjektion und Myelographie im Sitzen rechtzeitig beherrschen
        • der Patient sollte ausreichend hydratisiert, jedoch nüchtern sein, um Erbrechen möglichst zu vermeiden
      • eine genaue Abschätzung des Nutzen-/Risiko-Verhältnisses (der Arzt sollte in solchen Fällen die Notwendigkeit einer Diagnose gegen das mögliche Risiko für den Patienten abwägen) ist erforderlich, wenn
        • in der klinischen Vorgeschichte epileptische Anfälle aufgetreten sind
        • wenn sich Blut im Liquor befindet
        • wenn eine lokale oder systemische Infektion vorliegt, bei der eine Bakteriämie wahrscheinlich ist
      • nach Abschluss einer direkten zervikalen oder lumbal-zervikalen Untersuchung
        • Erhöhung des Kopfendes des Tisches (45 °-Winkel) für etwa 2 Minuten, so dass das Kontrastmittel kaudalwärts fließt
        • Anstrengung und übermäßige, besonders aktive Bewegungen des Patienten sollten vermieden werden
        • der Patient sollte in den ersten Stunden nach der Untersuchung unter genauer Beobachtung stehen und Bettruhe halten, in Rückenlage mit erhöhter Kopflage
        • der Patient sollte ermutigt werden, wenn möglich zu trinken und zu essen
      • bei der Anwendung unbedingt zu vermeiden
        • Abweichungen von der empfohlenen Untersuchungstechnik und Nachsorge
        • Überdosierung
        • intrakranielles Eindringen einer größeren Menge des Kontrastmittels
        • exzessive und aktive Bewegungen bzw. Anstrengungen des Patienten
        • Kopftieflagerung während der Untersuchung und im Bett
      • Patienten mit herabgesetzter Reizschwelle (Epileptiker, Alkoholiker) müssen 8 h sorgfältig beobachtet werden

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Iopamidol - invasiv

siehe Therapiehinweise


Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Iopamidol - invasiv

  • der Nutzen einer Röntgenuntersuchung - ob mit oder ohne Kontrastmittel - muss gegen das eventuelle Risiko sorgfältig abgewogen werden
    • da bei einer Röntgenuntersuchung der Mutter auch das Kind einer Strahlenbelastung ausgesetzt wird und während der Schwangerschaft eine Strahlenexposition - ob mit oder ohne Kontrastmittel - möglichst vermieden werden soll
  • neben der Vermeidung der Strahlenbelastung des Ungeborenen muss bei der Anwendung iodhaltiger Kontrastmittel auch die Iodempfindlichkeit der fetalen Schilddrüse berücksichtigt werden
    • da das Iodüberangebot nach Anwendung eines iodhaltigen Kontrastmittels bei der Mutter eine Schilddrüsendysfunktion des Fetus auslösen kann
  • die Unbedenklichkeit der Anwendung von Iopamidol während der Schwangerschaft beim Menschen ist nicht erwiesen
  • aus Tierversuchen liegen jedoch keine Hinweise vor, dass Iopamidol das ungeborene Kind schädigt
  • Fertilität
    • für Röntgenuntersuchungen von gebärfähigen Frauen sollten geeignete Untersuchungsmethoden und Maßnahmen angewendet werden, unabhängig davon, ob ein Kontrastmittel eingesetzt wird oder nicht

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Iopamidol - invasiv

  • aus (theoretischen) Sicherheitsgründen ist es ratsam, das Stillen nach Gabe eines iodhaltigen Kontrastmittels für 2 Tage zu unterbrechen (zumindest bei Frühgeborenen und Neugeborenen bis zum Alter von 4 Monaten) und die abgepumpte Muttermilch zu verwerfen
    • da hierzu keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen
    • diese Stillpause kann mit vorher abgepumpter Milch überbrückt werden
  • vor Durchführung einer Untersuchung mit dem Kontrastmittel in der Stillzeit sollte kritisch geprüft werden, ob andere Untersuchungsmethoden mit vergleichbarer diagnostischer Aussagekraft zur Verfügung stehen ohne Anwendung iodhaltiger oder für den Säugling potentiell toxischer Kontrastmittel
  • iodhaltige Kontrastmittel werden in geringem Umfang in der Muttermilch ausgeschieden
    • dennoch ist ein Überangebot an freiem Iodid für den gestillten Säugling nicht auszuschließen
  • eine Einzelanwendung bei der Mutter ist für den Säugling mit einem geringen Nebenwirkungsrisiko verbunden

Die Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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