Heparin Natrium 7500 Fs (10 St)

Hersteller ratiopharm GmbH
Wirkstoff Heparin Natriumsalz (vom Schwein)
Wirkstoff Menge 7500 IE
ATC Code B01AB01
Preis 33,9 €
Menge 10 St
Darreichung (DAR) FER
Norm N2
Heparin Natrium 7500 Fs (10 St)

Medikamente Prospekt

Heparin, Natriumsalz (vom Schwein)7500IE
(H)Natrium hydroxidHilfsstoff
(H)SchwefelsäureHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = 0.3 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Heparin - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Heparin
  • anamnestisch bekannte Heparin induzierter Thrombozytopenie Typ II oder klinischer Verdacht auf Heparin induzierte Thrombozytopenie Typ II unter einer Heparintherapie (z.B. bei Entwicklung einer Thrombozytopenie unter Heparin und/oder Auftreten neuer arterieller und/oder venöser thromboembolischer Komplikationen unter Heparin Behandlung)
  • aktive Blutungen
  • Risikofaktoren für eine starke Blutung
  • Erkrankungen, die mit einer hämorrhagischen Diathese einhergehen, z.B. Thrombozytopenien, Koagulopathien, schweren Leber-, Nieren- oder Bauchspeicheldrüsenerkrankungen
  • Erkrankungen, bei denen der Verdacht einer Läsion des Gefäßsystems besteht, z.B.
    • Ulcera im Magen- und/oder Darmbereich
    • Hypertonie (> 105 mmHg diastolisch)
    • Hirnblutung
    • Traumata oder chirurgische Eingriffe am Zentralnervensystem
    • Augenoperationen
    • Retinopathien
    • Glaskörperblutungen
    • Hirnarterienaneurysma
    • infektiöse/septische Endokarditis
  • Organläsionen, die mit Blutungsneigung einhergehen
  • Spinalanästhesie, Periduralanästhesie, Lumbalpunktion
    • bei Patienten, die Heparin eher in therapeutischer Indikation als zur Prophylaxe erhalten, ist eine Lumbalpunktion oder neuroaxiale Anästhesie bei elektiven, operativen Eingriffen kontraindiziert
    • darüber hinaus ist bei solchen Patienten das Einführen von epiduralen Kathetern kontraindiziert
    • das Entfernen oder Verändern von epiduralen Kathetern sollte nur vorgenommen werden, wenn der Nutzen das Risiko überwieg
  • unter der Geburt epidurale Anästhesie bei Schwangeren, die mit Antikoagulanzien behandelt werden, kontraindiziert
  • Abortus imminens

Art der Anwendung



  • Fertigspritze zur s.c. Injektion
  • Einstich mit einer feinen Injektionsnadel senkrecht zur Körperachse in eine abgehobene Bauchfalte oder an der Vorderseite des Oberschenkels erfolgen
  • Injektion streng s.c. vornehmen
  • an der Injektionsnadel haftenden Tropfen vor der Injektion entfernen, da ein Einbringen von Heparin in den Stichkanal zu einem oberflächlichen Bluterguss bzw. in seltenen Fällen zu einer lokalen allergischen Reizung führen kann
  • während der Behandlung mit Heparin i.m.- Injektionen wegen der Gefahr von Hämatomen vermeiden

Dosierung



  • allgemeine Dosierungshinweise
    • individuell dosieren
    • Dosierung abhängig von
      • Gerinnungswerten
      • Art und Verlauf der Erkrankung
      • Ansprechen des Patienten
      • Nebenwirkungen
      • Gewicht und Alter des Patienten
    • Berücksichtigung der unterschiedlichen Heparinempfindlichkeit und einer möglichen Änderung der Heparinintoleranz im Therapieverlauf
  • Prophylaxe von thromboembolischen Erkrankungen
    • prä- und postoperative Thromboembolieprophylaxe, bis zur Mobilisierung der Patienten oder bis zur ausreichenden Wirkung von Vitamin-K-Antagonisten
      • präoperativ: ca. 2 Stunden vor der Operation 5000 - 7500 I.E. Heparin-Natrium s.c.
      • postoperativ: in Abhängigkeit vom Thromboserisiko i.d.R. 5000 I.E. Heparin-Natrium s.c. alle 8 - 12 Stunden
        • Alternativ: 7500 I. E. Heparin-Natrium s.c. alle 12 Stunden
    • Prophylaxe in der nicht-operativen Medizin, z.B. bei längerer Bettlägerigkeit, erhöhter Thromboseneigung der Patienten, Erkrankungen mit erhöhtem Thromboserisiko
      • in Abhängigkeit vom Thromboserisiko i.d.R. 5000 I.E. Heparin-Natrium s.c. alle 8 - 12 Stunden
        • Alternativ: 7500 I. E. Heparin-Natrium s.c. alle 12 Stunden
      • Dosisanpassung entsprechend Thromboserisiko und dem Aktivitätsgrad des Gerinnungssystems
      • Dosisfestlegung durch Gerinnungskontrollen
    • Behandlungsdauer: entscheidet der behandelnde Arzt

Indikation



  • Prophylaxe von thromboembolischen Erkrankungen

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Heparin - invasiv

  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Thrombozytopenie, inklusive nicht-immunvermittelter heparininduzierter Thrombozytopenie (Typ I)
        • zu Beginn der Heparintherapie leichte heparininduzierte Thrombozytopenie vom Typ I (Thrombozytenzahl 100 000 - 150 000 / µl), ohne Thrombose
        • Thrombozytopenie tritt in der Regel innerhalb der ersten 5 Tage der Behandlung auf und ist wahrscheinlich auf eine direkte Wirkung auf die Thrombozyten zurückzuführen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Eosinophilie
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • allergische Reaktionen / anaphylaktische Reaktionen mit Symptomen, wie
        • Übelkeit
        • Kopfschmerzen
        • Temperaturanstieg
        • Gliederschmerzen
        • Urtikaria
        • Erbrechen
        • Pruritus
        • Dyspnoe
        • Bronchospasmen
        • Blutdruckabfall
      • lokale und generalisierte Hypersensitivität, einschließlich
        • Angioödem
        • vorübergehende Alopezie
        • Hautnekrosen
      • Heparininduzierte Thrombozytopenie (Typ II)
        • Thrombozytenzahl: < 100.000/µl oder einem schnellen Abfall der Thrombozytenzahl auf < 50 % des Ausgangswertes)
        • mit arteriellen und venösen Thrombosen oder Embolien, Verbrauchskoagulopathie, Hautnekrosen, Petechien, Teerstühle
        • antikoagulatorische Wirkung von Heparin kann vermindert sein
        • bei Patienten ohne Überempfindlichkeit gegen Heparin
          • setzt der Abfall der Blutplättchenzahl meist 6 - 14 Tage nach Beginn der Heparinbehandlung ein
        • bei Patienten mit bereits bestehender Überempfindlichkeit gegen Heparin
          • kann der Abfall der Blutplättchenzahl schon nach wenigen Stunden einsetzen
        • sehr selten kann eine Thrombozytopenie vom Typ II mit einer Verzögerung von mehreren Wochen nach Ende der Heparinbehandlung auftreten
        • sobald eine Thrombozytopenie vom Typ II auftritt
          • Heparin unverzüglich absetzen
          • weitere Behandlungsmaßnahmen hängen von Art und Schwere der Symptome ab
          • weitere parenterale Heparingaben absolut kontraindiziert
      • lokale und generalisierte Überempfindlichkeitsreaktion, einschließlich Angioödem
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • anaphylaktischer Schock, insbesondere bei sensibilisierten Patienten, die früher bereits Heparin erhalten haben
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Allergie vom verzögerten Typ (z.B. erythematöse Papeln und Plaques an der Injektionsstelle), die mit einer Latenz von bis zu mehreren Monaten auftreten können
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Hyperkaliämie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Hypoaldosteronismus, verbunden mit Hyperkaliämie und metabolischer Azidose
        • besonders bei Patienten mit Einschränkung der Nierenfunktion und Diabetes mellitus
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • bleibende oder vorübergehende Lähmung durch subarachnoidale oder epidurale Hämatome nach neuraxialer Anästhesie
  • Gefäßerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Blutungen
        • abhängig von der Dosis erhöhte Inzidenz von Blutungen aus einem Organ oder Gewebe
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hämatom
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • arterielle und venöse Thrombosen oder Embolien
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Vasospasmen
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Anstieg der Leberenzymwerte (reversibel)
        • Serum-Transaminasen (GOT, GPT bzw. AST, ALT)
        • Gamma-Glutamyl-Transpeptidase (Gamma-GT)
        • LDH
        • Lipase, was möglicherweise zu erhöhten Spiegeln freier Fettsäuren führt
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Erythem
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Hautnekrose
      • Nesselsucht
      • Juckreiz
      • vorübergehende Alopezie
      • Ausschlag
        • verschiedene Arten von Hautausschlag berichtet, u.a. erythematöser, generalisierter, makulärer, makulopapulöser, papulöser und juckender Hautausschlag
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Osteoporose (in Verbindung mit Langzeitbehandlung)
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Priapismus
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Reaktion an der Einstichstelle (Verhärtungen, Rötungen, Verfärbungen und kleinere Hämatome)
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Calcinosis am Injektionsort, hauptsächlich bei Patienten mit schwerem Nierenversagen
  • Untersuchungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Verlängerung der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit über den therapeutischen Bereich hinaus
  • Hinweis zu Patienten, die sich einer extrakorporalen Zirkulation unterziehen
    • grundsätzlich können die gleichen Nebenwirkungen wie bei anderen Patienten auftreten
    • Hämodialyse-Patienten können ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von anaphylaktischen oder anaphylaktoiden Reaktionen aufweisen

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Heparin - invasiv

  • Heparin sollte nicht angewendet werden bei
    • Verdacht auf Malignom mit Blutungsneigung
    • Nieren- und Harnleitersteinen
    • chronischem Alkoholismus
  • besonders sorgfältige ärztliche Überwachung erforderlich:
    • während der Schwangerschaft, insbesondere bei längerer Anwendung
    • bei älteren Patienten, insbesondere bei Frauen
    • bei gleichzeitiger Behandlung mit Fibrinolytika oder oralen Antikoagulanzien, mit Thrombozytenaggregationshemmern (z.B. Acetylsalicylsäure, Ticlopidin, Clopidogrel) und/oder Glykoprotein-IIb/IIIa-Rezeptorantagonisten
    • bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die den Serum-Kaliumspiegel erhöhen
      • Serum-Kaliumspiegel sollten bei entsprechenden Risikopatienten (z.B. aufgrund von Diabetes mellitus, Einschränkung der Nierenfunktion oder Einnahme von Arzneimitteln, die den Serum-Kaliumspiegel erhöhen) kontrolliert werden
  • Heparin nur mit Vorsicht anwenden
    • bei Patienten, bei denen erhöhtes Risiko einer Blutung besteht
    • bei Patienten mit einer Überempfindlichkeit gegen niedermolekulares Heparin
  • Kombination mit medizinischen Produkten, die die Funktion der Blutplättchen oder des Gerinnungssystems beeinflussen
    • soll vermieden oder engmaschig überwacht werden
  • Patienten, die sich einer periduralen bzw. spinalen Anästhesie oder einer spinalen Punktierung unterziehen; neuraxiale Anästhesie
    • prophylaktische Gabe von Heparin kann in sehr seltenen Fällen mit epiduralen oder spinalen Hämatomen einhergehen, die zu länger andauernder oder permanenter Lähmung führen
    • Risiko erhöht
      • wenn Peridural- oder Spinalkatheter zur Anästhesie verwendet werden
      • wenn Medikamente, die die Hämostase beeinflussen, gleichzeitig angewendet werden, z.B. nicht steroidale antiinflammatorische Medikamente (NSARs), Thrombozytenaggregationshemmer oder Antikoagulanzien
      • bei traumatischen oder wiederholten Punktierungen
    • bei der Bestimmung des Intervalls zwischen der letzten Heparingabe in prophylaktischer Dosierung (<= 15.000 I.E./Tag) und dem Platzieren oder Entfernen eines Peridural- oder Spinalkatheters sollen die Produkteigenschaften und das Profil des Patienten in Betracht gezogen werden
      • das Platzieren oder Entfernen eines Peridural- oder Spinalkatheters soll nicht früher als 4 - 6 Stunden nach der letzten Heparingabe erfolgen, und eine nachfolgende Dosis soll frühestens 1 Stunde nach dem Vorgang verabreicht werden
    • Bestimmung des Intervalls zwischen der letzten Heparingabe bei Behandlungsdosen (> 15.000 I.E./Tag) und dem Platzieren oder Entfernen eines Peridural- oder Spinalkatheters
      • soll das Platzieren oder Entfernen eines periduralen oder spinalen Katheters nicht früher als 4 - 6 Stunden nach der letzten intravenösen Heparingabe oder 8 - 12 Stunden nach der letzten subkutanen Heparingabe erfolgen
      • erneute Gabe soll auf die Zeit nach dem operativen Eingriff verschoben werden, oder zumindest auf 1 Stunde nach dem Eingriff
    • sollte sich der Arzt entscheiden, Gerinnungshemmer im Rahmen einer Peridural- oder Spinalanästhesie zu verabreichen:
      • sind extreme Wachsamkeit und eine engmaschige Überwachung angezeigt, damit jegliche Anzeichen und Symptome von neurologischen Beeinträchtigungen, wie z.B. Rückenschmerzen, sensorische und motorische Defizite (Taubheit und Schwäche in den unteren Gliedmaßen) und Darm- oder Blasenfehlfunktionen erkannt werden
      • Krankenschwestern sollen darauf geschult sein, solche Anzeichen und Symptome zu erkennen
      • Patienten sollen angewiesen werden, die Krankenschwester oder den Arzt umgehend zu informieren, sobald sie eines dieser Symptome bei sich feststellen
      • werden Anzeichen oder Symptome von epiduraler oder spinaler Blutung vermutet, sollte eine umgehende Diagnose und Behandlung einschließlich Rückenmarksdekompression eingeleitet werden
  • intramuskuläre Injektionen
    • Heparin soll aufgrund des Risikos von Blutungen nicht mittels intramuskulärer Injektion verabreicht werden
    • aufgrund des Blutungsrisikos gleichzeitige intramuskuläre Injektionen ebenfalls vermeiden
  • Heparininduzierte Thrombozytopenie (Typ II)
    • wegen des Risikos immunvermittelter, heparininduzierter Thrombozytopenie (Typ II) soll vor Beginn der Behandlung und in regelmäßigen Abständen danach eine Bestimmung der Anzahl der Blutplättchen erfolgen
    • Behandlung mit Heparin muss bei Patienten, die eine immunvermittelte, heparininduzierte Thrombozytopenie (Typ II) entwickeln, abgebrochen werden
      • Anzahl der Blutplättchen normalisiert sich für gewöhnlich innerhalb von 2 - 4 Wochen nach Abbruch der Behandlung
    • niedermolekulares Heparin
      • soll im Falle einer heparininduzierten Thrombozytopenie (Typ II) nicht als Alternative zu Heparin verwendet werden
  • Hyperkaliämie
    • Heparin-Produkte können die Ausscheidung von Aldosteron aus der Nebenniere unterdrücken, was zu Hyperkaliämie führt; zu den Risikofaktoren gehören
      • Diabetes mellitus
      • chronisches Nierenversagen
      • vorbestehende metabolische Azidose
      • erhöhte Kaliumspiegel des Plasmas vor Behandlungsbeginn
      • gleichzeitige Therapie mit Arzneimitteln, die den Kaliumspiegel des Plasmas erhöhen
      • Langzeitbehandlung mit Heparin
    • bei Risikopatienten sollen die Kaliumspiegel vor Beginn der Behandlung gemessen und regelmäßig danach überwacht werden
    • eine mit Heparin in Verbindung stehende Hyperkaliämie bildet sich normalerweise nach Abbruch der Behandlung zurück, obwohl andere Versuche in Betracht gezogen werden müssen, wenn eine Behandlung mit Heparin als lebensrettend eingestuft wird (z.B. verringerte Kalium Einnahme, Abbruch anderer Arzneimittel, die das Kaliumgleichgewicht beeinflussen)
  • thromboembolische Komplikationen
    • treten unter Heparin-Gabe thromboembolische Komplikationen auf, muss differenzialdiagnostisch an eine Heparin-induzierte Thrombozytopenie Typ II gedacht und die Thrombozytenzahl kontrolliert werden
  • sorgfältige Überwachung und Kontrolle der Gerinnungswerte erforderlich, auch bei "low-dose"-Behandlung zur Thromboembolieprophylaxe, bei
    • Säuglingen
    • Kindern
    • Patienten mit Niereninsuffizienz
    • Patienten mit Leberinsuffizienz
  • Verletzungsgefahr
    • Patienten unter Heparin-Therapie (> 22.500 I.E./Tag) sollten keiner Verletzungsgefahr ausgesetzt werden
  • Menstruationsblutung
    • Heparin kann die Menstruationsblutung verstärken und verlängern
    • bei ungewöhnlich starken oder azyklischen Blutungen sollte eine behandlungsbedürftige organische Ursache durch eine ergänzende gynäkologische Untersuchung ausgeschlossen werden
  • Labordiagnostischen Untersuchungen und Kontrollen
    • regelmäßige Kontrollen der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit (aPTT) sowie der Thrombozytenwerte erforderlich
    • Kontrollen der Thrombozytenzahlen sollen erfolgen:
      • vor Beginn der Heparin-Gabe
      • am 1. Tag nach Beginn der Heparin-Gabe
      • anschließend während der ersten 3 Wochen regelmäßig alle 3 - 4 Tage
      • am Ende der Heparin-Therapie
    • Heparin kann die Ergebnisse zahlreicher Laboruntersuchungen verfälschen, z.B.
      • Blutsenkungsgeschwindigkeit
      • Erythrozyten-Resistenz
      • Komplementbindungsteste
    • Prothrombinzeit
      • Heparin kann die Prothrombinzeit beeinflussen; bei der Einstellung auf Cumarinderivate beachten
    • Schilddrüsenfunktionsuntersuchungen
      • Ergebnisse von Schilddrüsenfunktionsuntersuchungen können unter Heparin-Therapie verfälscht werden (z. B. fälschlich hohe T3- und T4-Spiegelmessungen).
    • Serum-Kaliumspiegel
      • sollten bei entsprechenden Risikopatienten (z.B. aufgrund von Diabetes mellitus, Einschränkung der Nierenfunktion oder Einnahme von Arzneimitteln, die den Serum Kaliumspiegel erhöhen) kontrolliert werden
  • Hypertonie
    • Vorsicht bei der Verabreichung an Patienten mit Hypertonie
  • Osteoporose
    • bei längerer Anwendung (Monate) kann sich, v.a. bei Verwendung höherer Dosierungen und hierzu prädisponierten Patienten eine Osteoporose entwickeln oder eine vorbestehende Osteoporose verstärkt werden
  • Kleinkinder (< 3 Jahre)
    • Arzneimittel soll aufgrund von Akkumulation nicht länger als eine Woche angewendet werden

       


Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Heparin - invasiv

siehe Therapiehinweise


Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Heparin - invasiv

  • Behandlung mit gerinnungshemmenden Mitteln während der Schwangerschaft erfordert das Hinzuziehen eines Spezialisten
  • unter der Geburt ist die epidurale Anästhesie bei Schwangeren, die mit Antikoagulanzien behandelt werden, kontraindiziert
  • gerinnungshemmende Therapie bei Blutungsneigung, z.B. bei Abortus imminens, kontraindiziert
  • Heparin ist nicht plazentagängig und kann, sofern klinisch erforderlich, während allen Trimestern der Schwangerschaft angewendet werden
    • jedoch Berichte über ein erhöhtes Risiko von Aborten und Frühgeburten; Behandlungs- oder krankheitsbedingte Komplikationen bei Schwangeren nicht auszuschließen
  • weitreichende Erfahrungen an schwangeren Frauen (> 1000 Schwangerschaftsausgänge)
    • deuten nicht auf ein Fehlbildungsrisiko oder eine fetale/neonatale Toxizität von Heparin hin
  • Vorsicht wegen einer möglichen Blutung, einschließlich eines Abortus imminens
    • insbesondere während der Geburt und einer Epiduralanästhesie
  • Epiduralanästhesie, neuroaxiale Anästhesie
    • aufgrund des Risikos eines Spinalhämatoms sind Behandlungsdosen bei Patienten, die eine neuroaxiale Anästhesie erhalten, kontraindiziert
    • aus diesem Grund soll eine Epiduralanästhesie bei schwangeren Frauen erst mind. 4 - 6 Stunden nach intravenöser und 8 - 12 Stunden nach subkutaner Verabreichung der letzten Behandlungsdosis von Heparin vorgenommen werden
    • allerdings können vorbeugende Dosen angewendet werden, solange eine zeitliche Verzögerung von wenigstens 4 - 6 Stunden zwischen der letzten Anwendung von Heparin und dem Platzieren einer Nadel oder eines Katheters eingehalten wird
  • Osteoporoserisiko
    • Langzeittherapie mit Heparin während der Schwangerschaft kann die mineralische Knochendichte reduzieren und zu Osteoporose führen
    • tägliche hochdosierte Heparingaben über einen Zeitraum von mehr als 3 Monaten können bei Schwangeren das Osteoporoserisiko erhöhen
      • Heparin sollte nicht länger als 3 Monate verabreicht werden
  • tierexperimentelle Studien
    • keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkungen in Bezug auf Reproduktionstoxizität
    • keine Hinweise auf fruchtschädigende Einflüsse
  • Fertilität
    • tierexperimentelle Studien
      • Untersuchungen mit Heparin an Ratten ergaben keine Hinweise auf eine Beeinträchtigung der Fertilität
    • bei Patienteninnen, die aufgrund einer Hyperkoagulabilität vermindert fruchtbar waren (z.B. Anti-Phospholipid-Syndrom), zeigte eine Behandlung mit Heparin positive Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit
    • keine Fertilitätsstudien mit Heparin durchgeführt

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Heparin - invasiv

  • Heparin kann während der Stillzeit angewendet werden
  • Heparin wird nicht in die Muttermilch ausgeschieden
  • sofern verfügbar, sollte ein konservierungsmittelfreies Heparin-Arzneimittel bevorzugt werden
  • Osteoporoserisiko
    • tägliche hochdosierte Heparingaben über Zeitraum von mehr als 3 Monaten können bei stillenden Frauen das Osteoporoserisiko erhöhen
  •  


Die Anwendung in der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung im 3. Trimester der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung in der Stillzeit kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit ist nicht empfohlen.

 

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