Glibenclamid 3.5 Heumann (180 St)

Hersteller Heumann Pharma GmbH & Co. Generica KG
Wirkstoff Glibenclamid
Wirkstoff Menge 3,5 mg
ATC Code A10BB01
Preis 14,91 €
Menge 180 St
Darreichung (DAR) TAB
Norm N3
Glibenclamid 3.5 Heumann (180 St)

Medikamente Prospekt

Glibenclamid3.5mg
(H)Carmellose, NatriumsalzHilfsstoff
(H)Cellulose, mikrokristallinHilfsstoff
(H)CopovidonHilfsstoff
(H)Lactose 1-WasserHilfsstoff80.75mg
(H)Magnesium stearatHilfsstoff
(H)Polysorbat 80Hilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Glibenclamid - peroral

  • Überempfindlichkeit gegen Glibenclamid
  • Überempfindlichkeit gegenüber anderen Sulfonylharnstoffen, Sulfonamiden, Sulfonamid-Diuretika und Probenecid
    • Kreuzreaktionen möglich
  • folgende Fälle des Diabetes mellitus, in denen Insulin erforderlich ist
    • insulinabhängiger Diabetes mellitus Typ 1
    • bei komplettem Sekundärversagen der Glibenclamid-Therapie bei Diabetes mellitus Typ 2
    • bei azidotischer Stoffwechsellage
    • bei Präcoma oder Coma diabeticum
    • Pankreasresektion
  • schwere Leberfunktionsstörung
  • schwere Einschränkung der Nierenfunktion
  • gleichzeitige Behandlung mit Bosentan

Art der Anwendung



  • Einstellung des Patienten nur durch Arzt und zusammen mit Diäteinstellung
  • Einnahme der Tabletten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (vorzugsweise 1 Glas Wasser) vor der Mahlzeit
  • Tagesdosis > 2 Tabletten: Aufteilung der Tagesdosis im Verhältnis 2 : 1 auf 1 Morgen- und Abendgabe
  • Einnahme zum jeweils gleichen Zeitpunkt wichtig
  • Stoffwechselkontrollen in empfohlenen regelmäßigen Abständen
    • regelmäßige Blut- und Harnzuckerkontrollen
    • zusätzliche Kontrollen von HbA1c und/ oder Fruktosamin sowie weiteren Parametern (z.B. Blutfettwerten) empfohlen

Dosierung



  • nicht-insulinabhängiger Diabetes mellitus bei Erwachsenen (NIDDM, Typ 2)
    • Dosierung richtet sich nach Ergebnis der Stoffwechseluntersuchung (Blut- und Harnzucker)
    • Ersteinstellung
      • einschleichend dosieren beginnend mit möglichst niedriger Dosierung
      • Initialdosis: 0,5 - 1 Tablette (1,75 - 3,5 mg Glibenclamid) / Tag
      • bei unzureichender Stoffwechsellage schrittweise Dosiserhöhungen im Abstand von einigen Tagen bis ca. 1 Woche auf therapeutisch erforderliche Tagesdosis
      • max. Tagesdosis: 3 Tabletten (10,5 mg Glibenclamid)
    • Umstellung von anderen Arzneimitteln zur Senkung des Blutzuckers
      • vorsichtige Umstellung
      • Initialdosis: 0,5 - 1 Tablette (1,75 - 3,5 mg Glibenclamid) / Tag
    • Kombination mit anderen blutzuckersenkenden Arzneimitteln
      • Glitazone (Rosiglitazon, Pioglitazon)
        • zusätzliche Gabe bei Metformin-Unverträglichkeit kann angezeigt sein
      • nicht-insulinfreisetzende orale Antidiabetika (Guarmehl oder Acarbose)
        • Kombinationstherapie möglich
      • Insulin
        • bei beginnendem Sekundärversagen Kombinationsbehandlung möglich
        • bei vollständigem Versagen der körpereigene Insulinausschüttung ist Insulinmonotherapie angezeigt
    • Dosiskorrektur bei Änderungen des Körpergewichts oder des Lebensstils des Patienten
    • Behandlungsdauer
      • richtet sich nach Verlauf der Erkrankung
    • vergessene Tabletteneinnahme niemals durch erhöhte Tabletteneinnahme ausgleichen

Dosisanpassung

  • ältere Patienten, geschwächte oder unterernährte Patienten sowie bei gestörter Nieren- oder Leberfunktion
    • Reduktion der Initial- und Erhaltungsdosis (Hypoglykämiegefahr)

Indikation



  • nicht-insulinabhängiger Diabetes mellitus bei Erwachsenen (NIDDM, Typ 2), wenn andere Maßnahmen wie konsequente Einhaltung der Diabetes-Diät, Gewichtsreduktion bei Übergewicht, ausreichende körperliche Betätigung nicht zu einer befriedigenden Einstellung des Blutglucosespiegels geführt haben
  • Hinweis
    • Anwendung als Monotherapie oder in Kombination mit Metformin

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Glibenclamid - peroral

  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Thrombozytopenie
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • folgende Blutbildveränderungen nach Absetzen im Allgemeinen reversibel, können sehr selten aber auch lebensbedrohlich sein
        • Leukozytopenie
        • Erythrozytopenie
        • Granulozytopenie bis hin zu Agranulozytose
        • Panzytopenie
        • hämolytische Anämie
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Kreuzallergie zu Sulfonamiden, Sulfonamidderivaten und Probenecid
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Gewichtszunahme
      • Hypoglykämie
        • kann bei Glibenclamid protrahiert verlaufen und zu schwerer Hypoglykämie mit lebensbedrohlichem Koma führen
        • siehe Therapiehinweise
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Hyponatriämie
  • Augenerkrankungen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • vorübergehende Seh- und Akkomodationsstörungen durch die Änderung des Blutzuckerspiegels
        • insbesondere zu Beginn der Behandlung
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • folgende Beschwerden sind oft vorübergehend (erfordern im Allgemeinen kein Absetzen der Medikation)
        • Übelkeit
        • Magendruck
        • Völlegefühl
        • Erbrechen
        • Bauchschmerzen
        • Durchfall
        • Aufstoßen
        • metallischer Geschmack
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • vorübergehende Erhöhung von
        • SGOT
        • SGPT
        • alkalischer Phosphatase
      • arzneimittelinduzierte Hepatitis
        • nach Absetzen von Glibenclamid rückbildungsfähig, kann aber auch zum lebensbedrohlichen Leberversagen führen
      • intrahepatische Cholestase, evtl. verursacht durch eine allergisch-hyperergische Reaktion des Lebergewebes
        • nach Absetzen von Glibenclamid rückbildungsfähig, kann aber auch zum lebensbedrohlichen Leberversagen führen
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • folgende Beschwerden sind vorübergehende Überempfindlichkeitsreaktionen, können sich jedoch sehr selten zu lebensbedrohlichen Situationen mit Atemnot und Blutdruckabfall bis hin zum lebensbedrohlichen Schock entwickeln
        • Pruritus
        • Urtikaria
        • Erythema nodosum
        • morbilliforme oder makulopapulöse Exantheme
        • erhöhte Photosensibilität
        • Purpura
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • lebensbedrohliche allergische Vaskulitis
      • generalisierte Überempfindlichkeitsreaktionen mit
        • Hautausschlag
        • Arthralgie
        • Fieber
        • Proteinurie
        • Ikterus
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • schwach diuretische Wirkung
      • vorübergehende Proteinurie
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Disulfiram-ähnliche Reaktion

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Glibenclamid - peroral

  • Patient anweisen
    • bei Auftreten anderer Erkrankungen während der Therapie unverzüglich den behandelnden Arzt zu Rate zu ziehen
    • bei Arztwechsel (z.B. im Rahmen eines Krankenhausaufenthalts, nach einem Unfall, bei Erkrankung im Urlaub) den behandelnden Arzt auf die bestehende Zuckerkrankheit hinzuweisen
  • Hypoglykämie
    • Hypoglykämie ist die häufigste unerwünschte Wirkung einer Therapie mit Glibenclamid
      • kann bei Glibenclamid protrahiert verlaufen und zu schwerer Hypoglykämie mit lebensbedrohlichem Koma führen
    • Patient sollte auf das Hypoglykämierisiko bei der Behandlung mit blutglukosesenkenden Arzneimitteln hingewiesen werden
    • Umstände, die ein hohes Risiko für das Auftreten einer Unterzuckerung darstellen sind
      • längere Nahrungskarenz
      • unzureichende Kohlenhydratzufuhr
      • ungewohnte physische Belastung
      • Diarrhoe oder Erbrechen
    • Patienten mit deutlichen Zeichen einer Zerebralsklerose und nicht kooperative Patienten sind generell stärker hypoglykämiegefährdet
    • Warnsymptome der Hypoglykämie können verschleiert werden durch
      • zentral wirkende Arzneimittel
      • sympatholytische Begleittherapie wie Betarezeptorenblocker
      • autonome Neuropathien
      • sehr schleichendem Verlauf
    • trotz anfänglich erfolgreicher Behandlung der Hypoglykämie, kann diese wiederkehren
      • Patienten sind daher unter ärztlicher Beobachtung zu behalten
    • schwere Hypoglykämien oder protrahierte Episoden, die nur kurzfristig durch übliche Mengen Zucker unter Kontrolle gebracht werden können, bedürfen einer sofortigen Behandlung
    • Hypoglykämie ist definiert als ein Blutzuckerabfall unter etwa 50 mg / dl
    • folgende Warnsymptome können den Patienten oder seine Umwelt auf einen zu starken Blutzuckerabfall aufmerksam machen
      • plötzliches Schwitzen
      • Herzklopfen
      • Zittern
      • Hungergefühl
      • Unruhe
      • Kribbeln im Mundbereich
      • Blässe
      • Kopfschmerzen
      • Schläfrigkeit
      • Schlafstörungen
      • Ängstlichkeit
      • Unsicherheit der Bewegungen
      • vorübergehende neurologische Ausfallerscheinungen, z.B.
        • Sprech- und Sehstörungen
        • Lähmungserscheinungen
        • Empfindungsstörungen
      • klinisches Bild einer Hypoglykämie kann dem eines Schlaganfalls gleichen
      • bei fortschreitender Hypoglykämie kann der Patient die Selbstkontrolle verlieren und bewusstlos werden
        • er hat dann meist eine feuchte, kühle Haut und neigt zu Krämpfen
      • leichte Hypoglykämie kann der Diabetiker durch Aufnahme von Zucker oder stark zuckerhaltiger Nahrung oder Getränken beheben
        • deshalb sollte er immer 20 Gramm Traubenzucker bei sich haben
    • kann die Hypoglykämie nicht sofort behoben werden, muss sofort ein Arzt gerufen werden
  • Hyperglykämie
    • Blutzucker kann ansteigen
      • bei Nichteinhaltung des Behandlungsplans
      • noch nicht ausreichender blutzuckersenkender Wirkung von Glibenclamid
      • in besonderen Stresssituationen
    • Symptome der Hyperglykämie können sein
      • starkes Durstgefühl
      • Mundtrockenheit
      • häufiges Wasserlassen
      • juckende und / oder trockene Haut
      • Pilzerkrankungen oder Infektionen der Haut
      • verminderte Leistungsfähigkeit
    • in außergewöhnlichen Stresssituationen (z.B. bei Verletzungen, Operationen, fieberhaften Infekten) kann es zu einer Verschlechterung der Stoffwechsellage mit der Folge einer Hyperglykämie kommen
      • eine vorübergehende Insulinbehandlung kann erforderlich sein
  • Laxantien
    • chronischer Missbrauch von Abführmitteln kann zu einer Verschlechterung der Stoffwechsellage führen
  • Alkohol
    • Alkohol kann bei akuter und chronischer Zufuhr die blutglukosesenkende Wirkung von Glibenclamid in unvorhersehbarer Weise verstärken oder abschwächen
  • eingeschränkte Leber- und Nierenfunktion und endokrine Störungen
    • besondere Vorsicht bei Patienten mit
      • eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion
      • einer Unterfunktion der Schilddrüse, der Hypophyse, der Nebennierenrinde
  • Glukose-6-Phosphatdehydrogenase-Mangel (G6PD-Mangel)
    • bei Patienten mit Glucose-6-Phosphatdehydrogenase-Mangel (G6PD-Mangel) kann durch Behandlung mit Sulfonylharnstoffen eine hämolytische Anämie verursacht werden
      • Glibenclamid sollte bei Patienten mit G6PD-Mangel nur vorsichtig angewendet
      • Umstellung der Medikation auf Alternativen zu Sulfonylharnstoffen erwägen
  • ältere Patienten
    • bei Patienten unter Behandlung mit Sulfonylharnstoffen wurde ein Alter ab 65 Jahren als Risikofaktor für eine Hypoglykämie identifiziert
    • es kann schwierig sein, eine Hypoglykämie bei älteren Menschen zu erkennen
    • Initial- und Erhaltungsdosen von Glibenclamid müssen vorsichtig eingestellt werden, um das Risiko einer Hypoglykämie zu reduzieren
    • bei Patienten im höheren Lebensalter besteht die Gefahr einer prolongierten Hypoglykämie
      • deshalb müssen die Patienten dieser Altersgruppe
        • besonders sorgfältig auf das Arzneimittel eingestellt
        • während der initialen Phase der Behandlung engmaschig überwacht werden
      • gegebenenfalls ist in dieser Altersgruppe zunächst ein Sulfonylharnstoff mit einer geringeren Wirkungsdauer vorzuziehen
  • Hautreaktionen
    • beim Auftreten von Hautreaktionen sollte umgehend der Arzt verständigt werden

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Glibenclamid - peroral

siehe Therapiehinweise


Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Glibenclamid - peroral

  • Glibenclamid darf in der Schwangerschaft nicht angewendet werden
  • da orale Antidiabetika den Blutzucker nicht so zuverlässig regulieren wie Insulin, sind sie für die Behandlung eines Diabetes in der Schwangerschaft grundsätzlich ungeeignet
  • in der Schwangerschaft ist die Diabeteseinstellung mit Insulin die Therapie der Wahl
  • nach Möglichkeit sollten orale Antidiabetika schon vor einer geplanten Schwangerschaft abgesetzt und durch Insulin ersetzt werden

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Glibenclamid - peroral

  • da nicht bekannt ist, ob Glibenclamid in die Muttermilch übergeht, darf Glibenclamid während der Stillzeit nicht eingenommen werden
  • stillende Patientinnen sollten zur Diabeteseinstellung mit Insulin behandelt werden oder abstillen

 


Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Einnahme in aufrechter Körperhaltung.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Verordnungseinschränkung gem. Arzneimittelrichtlinie Anlage III für Antidiabetika, orale - ausgenommen nach erfolglosem Therapieversuch mit nichtmedikamentösen Maßnahmen. Die Anwendung anderer therapeutischer Maßnahmen ist zu dokumentieren. Rechtliche Grundlagen und Hinweise: Verordnungseinschränkung verschreibungspflichtiger Arzneimittel nach dieser Richtlinie.

 

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Rechtliche Hinweise

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